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Pulverlackierung – Beschichtungsverfahren

Die Verarbeitung, das heißt die Auftragung auf die zu beschichtenden Werkstücke, erfolgt in der Hauptsache durch Versprühen der Lackpulver unter Anwendung der Elektrostatik. Hierbei werden die Pulver mit entsprechenden Einrichtungen elektrisch aufgeladen. Aufgrund der schlechten elektrischen Leitfähigkeit der Pulver bleibt eine solche elektrostatische Aufladung eine gewisse Zeit lang erhalten. Die zu beschichtenden Werkstücke werden in der Regel geerdet. Damit liegen Pulver und Werkstück auf unterschiedlichen elektrischen Potenzialen. Beim Versprühen des elektrisch geladenen Pulvers bleibt dieses bevorzugt auf dem geerdeten Werkstück haften. Auf diese Weise gelingt es, den großen Teil des versprühten Lackpulvers auf die Oberfläche des Werkstückes zu befördern und dort auch zu halten. Dadurch kann der Lackverlust – in der Fachsprache wird dies als Overspray bezeichnet – sehr gering gehalten werden.

Einrichtung zum Auftragen des Lacks über robotergesteuerte Pistolen (Mitte) und angedeuteter Luftführung zur effizienten Lacknutzung / Bildquelle: Wagner, Markdorf

  Bildquelle: Wagner, Markdorf

Anlage mit Pulverkabine (links)und Ofen (rechts) im Hintergrund

Nach dem Auftragen des Lackes wird das gesamte Werkstück mit einer Temperatur im Bereich zwischen etwa 160 und bis zu 250 °C (je nach verwendetem Lacksystem) beaufschlagt. Dabei schmelzen die Pulverpartikel zunächst. Im geschmolzenen Zustand verteilt sich der Lack einigermaßen gleichmäßig auf der Oberfläche, woraus sich die glatte Oberfläche des späteren Lackes ergibt. Im weiteren Verlauf erfolgt durch die Temperaturbeaufschlagung die Aushärtung des Lackes.

In der Regel lassen sich je nach verwendetem Lacksystem, dessen Zusammensetzung und Menge des aufgebrachten Pulvers Lackschichtdicken zwischen etwa 40 und bis zu 500 Mikrometer einstellen. Allerdings hat jedes Lacksystem eine Obergrenze für die erreichbare Schichtdicke. 

Einrichtung zum Auftragen des Lacks / Bildquelle: Ramseier

Puverbeschichtung von Blechen / Bildquelle: ifo

Auf feuerverzinkten Teilen wird durch die zusätzliche Beschichtung mit Pulverlack ein dekoratives Aussehen und ein hoher Korrosionsschutz erzieht / Bildquelle: Bubenhofer/Galvaswiss

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