Forschung als Quelle unserer Fertigungstechnologien

Werkstoffe 05. 09. 2021

Eines der wichtigsten Ziele in der Forschung und Entwicklung im Bereich Werkstoffe/Oberflächen der ­letzten Jahre richtet sich auf die Einsparung von Ressourcen. Hierbei steht der steigende Einsatz von leichten oder sehr festen Stoffen im Vordergrund – in beiden Fällen reduziert sich das Gewicht eines Bauteils. Dies führt beispielsweise dazu, dass im Fahrzeugbau entweder verstärkt auf Aluminiumwerkstoffe oder, als weiterer Ansatz, auf hochfeste Stähle gesetzt wird. Für die Stähle spielt das Vermeiden einer Schädigung durch Wasserstoff, die sogenannte wasserstoffinduzierte Versprödung, eine wichtige Rolle. Um eine derartige ­Schädigung zu vermeiden, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer wichtigen galvanischen Beschichtung, ist eine Temperbehandlung nach der Beschichtung seit langem Stand der Technik.

Hilfreich ist nach neuesten Erkenntnissen (Beitrag auf Seite 9 in dieser Ausgabe) aber auch eine Anpassung der Stahlzusammensetzung. So können in Manganstählen manganreiche Bereiche in der Mikrostruktur des Stahls erzeugt werden. Diese wirken als Pufferzonen im Stahl, die die Ausbreitung von Rissen aufgrund von eingelagertem Wasserstoff verhindern. Damit bleibt die Festigkeit des Stahls auch nach Einlagern von Wasserstoff erhalten. Nach Ansicht der Forschenden des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) hilft dies bei der Stahlverarbeitung, da etablierte industrielle Verarbeitungsmethoden erhalten bleiben können.

Weitere interessante Ansätze bieten Entwicklungen zur Magnetisierung, die für die Datenspeicherung von großem Interesse sind (Beitrag Seite 8), oder eine neue Methode zur Herstellung von Bauteilen, die einige von uns an die vor Jahren hoch im Kurs stehenden MID-Bauteile erinnert. Allerdings kommt jetzt eine additive Herstellmethode zum Einsatz; sie kann mit unterschiedlichen Materialien arbeiten und damit zu speziellen Sensoren, bestehend aus einem Kunststoffkörper und einer Leiterplatte für die Auswerteelektronik, in kleinen Stückzahlen führen (Beitrag Seite 7). Diese Entwicklung des Fraunhofer-Instituts IPA, zusammen mit dem Hersteller von Maschinen für die Kunststoffverarbeitung Arburg und dem Sensorhersteller Balluff, unterstützt unter anderem den Trend zur individuellen Ausrichtung moderner Anlagen und Geräte auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Anwender.

Lassen Sie sich von den interessanten Entwicklungen für Ihre Arbeit anstecken – vielleicht entstehen daraus weitere Innovationen!

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