Kunststoff-Recycling mit Salz

Mit schlichtem Natriumchlorid, besser bekannt als Koch- oder Tafelsalz, lässt sich laut Muhammad Rabnawaz von der Michigan State University das Recycling von Kunststoffen entscheidend verbilligen. Es ersetzt teure Edelmetalle wie Platin. Eingesetzt wird es bei der Pyrolyse, der Umsetzung des Plastikmülls unter Sauerstoffabschluss durch Hitze in Gas, Öl und Wachs. Gas und Öl sind als Rohstoffe heißbegehrt, das Wachs dagegen ist unbrauchbar. Mit Salz wird der Prozess laut dem Team künftig sogar gewinnbringend.
Wir brauchen einfache günstige Lösungen, um große Probleme wie das Kunststoff-Recycling in den Griff zu bekommen, so Rabnawaz zu Beginn der Entwicklung des Salzverfahrens. Der Forscher hatte zwar erwartet, dass Salz aufgrund seiner guten Wärmeleitfähigkeit eine Wirkung haben würde. Dass sie so groß ist, überraschte ihn jedoch.
In früheren Arbeiten hatten Rabnawaz und sein Team bereits gezeugt, dass Kupferoxid und Kochsalz als Katalysatoren ausreichen, um einen Kunststoff namens Polystyrol abzubauen. Jetzt haben sie gezeigt, dass Kochsalz allein das Wachsnebenprodukt bei der Pyrolyse von Polyolefinen eliminieren kann, die etwa 60 Prozent des Kunststoffabfalls in den USA ausmachen.
Pyrolyseprodukt ähnelt Diesel
Mit Kochsalz als Katalysator bei der Pyrolyse von Polyolefinen produziert das Team nun hauptsächlich ein Öl, das Kohlenwasserstoffmoleküle enthält, ähnlich denen, die in Dieselkraftstoff vorkommen. Ein weiterer Vorteil des Salzkatalysators ist, dass er sich wiederverwenden lässt. Man kann das Salz zurückgewinnen, indem man das gewonnene Öl mit Wasser wäscht. Das Salz löse sich darin und liege, wenn das Wasser verdunstet sei, wieder in kristalliner Form vor. (pte)
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