Bundesweite Tagung der Materialwissenschaft

Simon Bettscheider, Student der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik der Universität des Saarlandes / Bildquelle: Universität des Saarlandes
Die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ist als Ingenieursdisziplin lange etabliert. Der gleichnamige Studiengang wird an vielen Universitäten jedoch unterschiedlich gelehrt und ist zum Teil nur ein Vertiefungsfach im Maschinenbau. Welche Lehrinhalte auf jeden Fall vermittelt werden sollten und wie man die Studiengänge noch internationaler ausrichten kann, diskutierten Studentenvertreter der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik von acht Universitäten am 2. und 3. Mai bei ihrer Bundestagung an der Universität des Saarlandes. Sie tauschten sich auch über bundesweite Rankings, Praktika in der Industrie und die verschiedenen Karrierewege der Absolventen aus.
Im vergangenen Jahr wurde der Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik zum ersten Mal im bundesweiten Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bewertet. Dass dies erst jetzt möglich war, zeigt, wie unterschiedlich die Studiengänge bezeichnet wurden und inhaltlich ausgerichtet waren. Die Universität des Saarlandes hat über bundesweite Gremien daran mitgewirkt, dass die Studieninhalte vergleichbarer werden und dennoch jede Universität ihre eigenen Schwerpunkte ausbilden kann, so Simon Bettscheider, der an der Universität des Saarlandes diesen Studiengang absolviert und die Bundestagung mit seiner Fachschaft organisiert hat. Er hat sich für den transatlantischen Bachelorstudiengang Atlantis an der Saar-Uni entschieden, der ihm ein Studienjahr an der Oregon State University ermöglicht. Daneben gibt es mehrere deutsch-französische und europäische Studiengänge in der Saarbrücker Materialwissenschaft. Dabei ist der Auslandsaufenthalt im Gegensatz zu anderen Austauschprogrammen vollständig in den Studiengang integriert. Dadurch kann man ohne Zeitverlust und mit intensiver Betreuung das internationale Studium bewältigen und erhält am Ende einen Doppelabschluss.
Die Studenten der verschiedenen Universitäten beschäftigen sich auch mit der Frage, welche Praktika während des Studiums sinnvoll sind und in welchem zeitlichen Umfang sie am besten integriert werden können. Sie wollen sich außerdem darüber Gedanken machen, wie man noch mehr Schülerinnen und Schüler für dieses Studienfach begeistern kann. Viele Abiturienten haben keine Vorstellung von der großen Bandbreite der Materialwissenschaft, in der sowohl Physik und Chemie eine Rolle spielen, aber auch technische Aspekte und viele praxisbezogene Labortätigkeiten wichtig sind. Bei der Beratung der Studieninteressierten sind auch die Karrierenmöglichkeiten ein wichtiger Faktor. Wer den Studiengang mit guten Noten zu einem Abschluss bringt, muss sich keine Gedanken über seine berufliche Zukunft machen. Viele Unternehmen werben die Absolventen direkt an den Universitäten ab, denn die Fachkenntnisse von Materialwissenschaftlern werden in vielen Branchen benötigt, etwa in der Automobilindustrie, Medizintechnik oder dem Maschinenbau.
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