Zinkstaubfarben – Metalle rundum vor Korrosion schützen| WOTech Technical Media

Zinkstaubfarben – Metalle rundum vor Korrosion schützen

An Stellen, die aus technischen Gründen nicht verzinkbar oder schwer zugänglich sind, kommen Zinkstaubfarben zum Einsatz. Sie schützen Stahl bei extremer Beanspruchung vor Korrosion / Bildquelle: EvrenKalinbacak - Fotolia.com

 

Korrosion beeinflusst die Effektivität, Leistungskraft und Sicherheit von Anlagen, Maschinen und Materialien – und sie zeigt ganz unterschiedliche Ausprägungen. Eine Seilbahn in den Alpen ist der Korrosion anders ausgesetzt als Offshore-Windanlagen oder Schleusentore, die jahrzehntelang einer Dauerbelastung durch Süß- oder Salzwasser und auch Abwasser unterliegen. Ein Kotflügel am Auto muss anderen Belastungen standhalten als ein Auspufftopf. Selbst an einer Stahlbrücke unterscheiden sich die Belastungen im Sprühsalzbereich und im oberen Teil der Pylone. Die Verfahren, sie sich als Korrosionsschutz für Stahl bewährt haben, sind auf unterschiedliche Einsatzbereiche zugeschnitten. Im Hinblick auf Lebensdauer, Ressourceneffizienz und Umweltschutz setzt man dabei auf Stückverzinken, Spritz- oder Bandverzinken. An Stellen, die aus technischen Gründen nicht verzinkbar oder schwer zugänglich sind – wie zum Beispiel im schweren Korrosionsschutz – kommen Zinkstaubfarben zum Einsatz.

Zinkstaub wird aus metallischem Zink hergestellt – entweder über Kondensation oder Atomisation. „Bei der Kondensation wird flüssiges Zink zunächst verdampft, bevor es in einem auf mindestens –196 Grad Celsius gekühlten Kondensator zu sphärischen Partikeln erstarrt. Bei der Atomisation wird flüssiges Zink durch eine Düse geleitet, der Metallstrahl wird mit Luft auseinandergewirbelt, wobei das Metallpulver zu Boden fällt“, beschreibt Thorsten Rowold, Leiter Ein- und Verkauf der Norzinco GmbH, den Herstellungsprozess von Zinkstaub, der unter anderem in Zinkstaubfarben und zum mechanischen Verzinken verwendet wird. Beim so genannten Sherardisieren entsteht die Zinkschicht durch Diffusion von Zink in das Eisen des Werkstücks. Dieses Verfahren wird vorrangig bei Kleinteilen wie Schrauben und Nieten aus Stahlwerkstoffen zum Schutz vor Korrosion eingesetzt.

Zinkstaubfarben basieren auf Zinkpigmenten mit einer Konzentration von bis zu 95 % im Trockenfilm. Die sich daraus ergebenden Eigenschaften schützen den Stahl nach dem gleichen Prinzip wie die Feuerverzinkung. Bei Korrosion oder Beschädigung opfert sich das Zink und verhindert so die Korrosionsausbreitung, so Bodo Schauries, Geschäftsführer der Metallwerk Dinslaken GmbH & Co. KG. Anwendungsgebiete sind der Brücken- und Schiffsbau, die Offshore- und die Automobilindustrie – und zwar im Speziellen als Grundierung, zum Beschichten von Schweißnähten, Bohrstellen und Bremsen, als leitende Zwischenschicht beim Punktschweißen und überall dort, wo besonders gefährdete Flächen an Bauteilen wie Gewinde, Kanten, Schrauben und Muttern vor Korrosion geschützt werden müssen.

http://www.zink.de

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