Kohlenstoffmonoxid – Polymervlies revolutioniert Medizin| WOTech Technical Media

Kohlenstoffmonoxid – Polymervlies revolutioniert Medizin

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist zwar ein giftiges Gas und verhindert – einmal eingeatmet – den Sauerstofftransport im Blut, doch könnte es dank eines neuen Polymervlieses in immer mehr Bereichen der modernen Medizin zum Einsatz kommen. Denn CO ist nicht nur schädlich für den Organismus, sondern hat auch nützliche Eigenschaften, wie eine entzündungshemmende Wirkung. Zudem schützt das Gas Organe bei Organtransplantationen vor Zellschäden.

  

Forscher machen CO für Medizin nutzbar / Bildquelle: jcsm.uni-jena.de)

Nach Alexander Schiller von der Universität Jena sind die sich daraus ergebenden vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten bisher in der Praxis noch nicht umsetzbar. Voraussetzung für einen solchen Einsatz von CO wäre es, das Gas kontrolliert und ausschließlich am gewünschten Ort zu applizieren. Der Chemiker hat zu diesem Zweck nun ein lichtsensibles Polymervlies vorgestellt, das dieses Problem beheben könnte. Denn es setzt CO kontrolliert frei und ist damit prinzipiell als Material für biomedizinische Anwendungen geeignet.

Bei der Neuentwicklung handelt es sich um eine Metall-Carbonylverbindung, die zusammen mit einem Polymer zu einer Faser von etwa einem Mikrometer Durchmesser gesponnen wird, aus der ein dichtes zweidimensionales Vlies entsteht. Der integrierte Lichtschalter ist wichtig, denn wird das Polymer mit violettem oder blauem Licht bestrahlt, setzt es Kohlenstoffmonoxidgas frei.

Wegen der präzisen Steuerung der Gasabgabe ließe sich das inzwischen patentierte System auch zur Eichung von Gassensoren nutzen. In der Folge könnte auch die bisher übliche Verwendung von Kohlenstoffmonoxidgas in Druckflaschen durch das neue Verfahren ersetzt werden. Details wurden im Fachmagazin Journal of Materials Chemistry B http://pubs.rsc.org/en/journals/journalissues/tb veröffentlicht.

www.uni-jena.de

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