Stärkung der Grundlagenforschung in der Siliziumchemie

TUM-Präsident Prof. W. A. Herrmann (links) und Dr. R. Staudigl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG bei der Vertragsunterzeichnung / Bildquelle: Steffen Wirtgen / Wacker Chemie AG
Die Wacker Chemie AG und die Technische Universität München (TUM) verlängern ihre bestehende Partnerschaft in der Siliziumchemie für weitere sechs Jahre. Der Münchner Chemiekonzern fördert das am Forschungscampus Garching beheimatete Institut für Siliziumchemie mit insgesamt bis zu 2,5 Mio. €. Die Mittel werden für die Finanzierung von Doktoranden und die damit zusammenhängende Sachausstattung eingesetzt. WACKER und TUM hatten das Institut für Siliziumchemie im Jahr 2006 gegründet. In den vergangenen Jahren wurden dort über 30 Forschungsprojekte bearbeitet, aus denen 35 wissenschaftliche Publikationen in internationalen Zeitschriften sowie zehn Patente hervorgegangen sind.
Die Vereinbarung sieht vor, dass die Besetzung der Doktorandenplätze paritätisch erfolgt: Für jede von der TUM in das Institut eingebrachte Stelle finanziert WACKER eine weitere Stelle einschließlich der dafür erforderlichen Sachmittel. Über die Laufzeit der Vereinbarung können so bis zu 20 Doktoranden am Institut arbeiten. Darüber hinaus richtet die TUM am Institut für Siliziumchemie eine Tenure-Track-Professur für siliziumbasierte Chemie ein. Diese auf sechs Jahre begrenzte Berufung beinhaltet die Perspektive, im Anschluss eine Associate-Professur zu erhalten. Das Auswahlverfahren für diese Position hat bereits begonnen.
Dr. Rudolf Staudigl, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG, unterstrich den besonderen Stellenwert des Instituts für die Forschungsarbeit des Chemiekonzerns. Gerade die makromolekulare Siliziumchemie mit ihren vielen Facetten und noch ungeklärten Fragen ist ein vielversprechendes Forschungsgebiet zur Erschließung neuer Arbeitsgebiete und Anwendungsfelder. Hier bedarf es konzentrierter Forschungsanstrengungen.
Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit WACKER ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Spitzenforschung in Deutschland, so der Präsident der TU München, Professor Wolfgang A. Herrmann, anlässlich der Vertragsunterzeichnung in München. Das Institut für Siliziumchemie ist eine ideale Schnittstelle zwischen akademischer und industrieller Forschung. Solche Schnittstellen sind es, die aus Forschungsergebnissen Innovationen werden lassen, die das Leben der Menschen nachhaltig verbessern. Deshalb passt die Allianz mit Wacker gut zur unternehmerischen Universität.
Das WACKER-Institut für Siliziumchemie an der TU München wurde Ende 2006 gestiftet. Die Einrichtung steht unter der Leitung des WACKER-Lehrstuhls für Makromolekulare Chemie. Insgesamt hat der Münchner Chemiekonzern bislang 6 Mio. € für die Finanzierung des Instituts und des WACKER-Lehrstuhls zur Verfügung gestellt. WACKER-Lehrstuhl und Siliziuminstitut werden von Prof. Dr. Bernhard Rieger geleitet, einem der weltweit profiliertesten Experten auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie.
Mit seinen hochmodernen Labors bietet das 500 Quadratmeter große Institut im Chemiegebäude der TU München in Garching optimale Arbeitsbedingungen für die Wissenschaftler. Forschungsschwerpunkt ist vor allem das Gebiet der organofunktionellen Siliziumverbindungen und der Silicone mit ihren vielfach noch ungeklärten Struktur-Wirkungsbeziehungen. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind chemische Wechselwirkungen bei der Beschichtung von Oberflächen, Hybrid- und Kompositsysteme, siliziumbasierte Nanotechnologie, Werkstoffe mit völlig neuen Eigenschaftsprofilen sowie neue katalytische Verfahren der industriellen Siliziumchemie. Gefördert werden vor allem interdisziplinäre Forschungsprojekte an den Grenzbereichen zu Physik, Biotechnologie, Pharmazie, Umweltchemie und zu den Materialwissenschaften.
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