Mit elektrochemischem Abtragen die Grenzen der Zerspanung überwinden
Am 13. Februar erhalten Anwender aus Industrie und Wissenschaft die Möglichkeit, im Rahmen eines praxisbezogenen Workshops die Vorteile des elektrochemischen Abtragens (ECM) für die eigene Produktion beziehungsweise Forschung zu erschließen. Besonders interessant ist das Verfahren für die Luft- und Raumfahrt- sowie Medizintechnik, denn hier werden oftmals schwer bearbeitbare Werkstoffe, wie beispielsweise Inconel und Nitinol, weitere Superlegierungen sowie pulvermetallurgische Stähle eingesetzt. Hier bietet ECM gegenüber konventionellen Verfahren wie dem Zerspanen eine Reihe von Vorteilen.

Das elektrochemische Abtragen ist insbesondere für schwer bearbeitbare Werkstoffe eine kosten- und ressourceneffiziente Alternative zur Zerspanung /Bildquelle: Fraunhofer IWU
Experten des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie der Technischen Universität Chemnitz stellen im Workshop mögliche Anwendungsfelder, insbesondere im Vergleich zur Zerspanung aber auch zu anderen Abtragverfahren wie Funkenerodieren und Laserabtragen vor. Vernachlässigbarer Werkzeugverschleiß und hohe Oberflächenqualitäten ermöglichen wirtschaftliche Produktion, vor allem bei Mittel- und Großserien.
Mittels ECM können Werkstoffe bearbeiten werden, deren Zerspanbarkeit kaum eine wirtschaftliche Serienfertigung zulässt, so Dr. Jan Edelmann, Leiter der Abteilung Funktionsoberflächen und Mikrosystemfertigung am Fraunhofer IWU. Im Vergleich zum Funkenerodieren können mit ECM deutlich bessere Oberflächenqualitäten erreicht werden. Zudem unterliegt ECM keinem prozessbedingten Werkzeugverschleiß, womit wirtschaftliche Großserienfertigung ermöglicht wird. Im Workshop werden den Teilnehmern neue Anwendungsfelder aufgezeigt und das Verfahren als kosten- und insbesondere ressourceneffiziente Alternative vorgestellt.
Die Teilnehmer erhalten neben theoretischen Grundkenntnissen einen Überblick über ECM-typische Prozessketten, von der Simulation über die Präzisionsbearbeitung bis hin zur Gestaltung und Realisierung der Abtragsprozesse. Im Anschluss finden Vorführungen im Versuchsfeld des Fraunhofer IWU statt.
www.iwu.fraunhofer.de
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