V2013 – Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik

Die V2013, Industrieausstellung & Workshop-Woche Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik, die vom 14. bis 17. Oktober 2013 in Dresden stattfand, ist einer der zentralen Industriekongresse der Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik in Deutschland. Die Veranstaltung demonstrierte mit ihren anwendungsorientierten Workshops einmal mehr die Innovationskraft des Hochtechnologiestandorts Deutschland, der gerade durch seine eng vernetzte Infrastruktur zwischen exzellenter Forschung und innovationsstarken Hochtechnologieunternehmen eine wichtige Voraussetzung bildet. Die hiesige Schlüsseltechnologie der Plasmaanwendungen hat in der Forschung und der industriellen Anwendung im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz und gilt als Innovationsmotor für eine ganze Reihe von wichtigen Wachstumsbranchen der deutschen Volkswirtschaft, wie Bio- und Medizintechnik, Solartechnik, Optik, Automotive und Werkzeugtechnik sowie Kunststoffveredelung.
Mit den sieben praxisorientierten Workshops, ausgerichtet auf die unterschiedlichen Anwendungsbranchen, und mit der umfangreichen Industrieausstellung mit innovativen Unternehmen und Institutionen der Plasmatechnologie als Aussteller hatte sich die Veranstaltung vor allem in der Plasmaszene etabliert. Folgende thematische Workshops wurden im Rahmen der V2013 angeboten.
Beschichtungen für Biotechnologie und Medizintechnik:
Der Workshop zur Biomedizintechnik soll den aktuellen Stand auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Biomolekülen und hier vor allem der Proteine und biofunktionellen Oberflächen und Strukturen aufzeigen. Von besonderem Interesse sind hierbei mikro- und nanotechnologische Verfahren zur Charakterisierung und Funktionalisierung von entsprechenden Biointerfaces.
Beschichtungen für Werkzeuge und Bauteile:
Referenten aus Industrie und Forschung berichten über praktische Erfahrungen und neueste Entwicklungen, die industriell umgesetzt sind oder Potential zur industriellen Umsetzung aufweisen. Thematische Schwerpunkte bilden Beschichtungslösungen, die mit PVD-, CVD oder Kombinationsverfahren hergestellt werden, innovative Anwendungen, anlagentechnische Aspekte sowie Fragen der Qualitätssicherung.
Dünnschichttechnologie für Energiesysteme – solare Anwendungen:
Moderne Energiesysteme sind ohne Dünnschichttechnologie nicht mehr zu realisieren. Insbesondere sind hier die Spiegelschichten für solarthermische Kollektoren, der Aufbau der photovoltaischen Wirksysteme einschließlich der Entspiegelung der Solarzellen, aber auch die Bipolarplatten für Brennstoffzellen, die funktionellen Komponenten der Dünnschichtbatterien sowie Maßnahmen zur effizienten Nutzung von Energie zu nennen. In allen Fällen kommt den Schichten und Schichtsystemen eine wesentliche leistungs- und preisbestimmende Bedeutung zu. Ein optimales materialtechnisches Design der Schichtsysteme verbunden mit einer ausgefeilten Prozesstechnik ist hier erforderlich. Im gemeinsamen Workshop von EFDS, Fraunhofer FEP, INPLAS und Silicon Saxony werden anerkannte und erfahrene Vertreter aus Industrie und Wissenschaft ihre aktuellen Erfahrungen und bewährte Lösungen vortragen. Dabei liegt der Fokus bei den solaren Anwendungen.
Dünnschichttechnologie für Energiesysteme – Wandlung, Speicherung und Effizienz:
Anerkannte und erfahrene Vertreter aus Industrie und Wissenschaft werden ihre aktuellen Erfahrungen und bewährten Lösungen im Bereich der Dünnschichttechnologie für Energiesysteme vortragen. Dabei liegt der Fokus bei diesem Workshop 4 bei Energieumwandlung, Speicherung und Effizienz.
Beschichtungen für den optischen Gerätebau:
Optiken sind das Hauptelement in Komponenten und Bauteilen moderner Photonikprodukte. Sie sind notwendig, um Licht effektiv von der Erzeugung bis zur Anwendung zu modellieren. Die Modulationsfähigkeiten der Optiken stützen sich auf drei wesentliche Grundelemente: Materialien, Oberflächen und Schichten. In den letzten Jahren wurde das Leistungsspektrum der optischen Komponenten kontinuierlich erweitert. Um die zukünftigen Anforderungen erfüllen zu können, ist eine Weiterentwicklung dieser Komponenten in Bereiche, in denen Licht unter extremsten Bedingungen in Bezug auf Wellenlänge, Energie und Zeit eingesetzt werden kann, notwendig. Der Workshop beinhaltet dazu Fachvorträge von Experten aus Industrie und Forschung. Er soll die Teilnehmer über aktuellste Entwicklungen informieren, eine Kommunikationsplattform für enge Kontakte von Wissenschaft und Wirtschaft bieten und herausragende Lösungspotenziale für den optischen Gerätebau aufzeigen.
Qualitätssicherung, Mess- und Prüfverfahren für die Beschichtungstechnik:
Die Funktionalität und Zuverlässigkeit von Beschichtungen auf Bauteilen, Komponenten oder ganzen Systemen entscheiden über die Qualität des Produkts- und seine Lebensdauer in einem gegebenen Beanspruchungsprofil. Dabei wird die Qualität durch eine komplexe Prozesskette in der Wechselwirkung von Substrateigenschaften, Prozessparametern und Schichtmerkmalen bestimmt. Für die fertigungsnahe Qualitätssicherung werden dabei verschiedenste Mess- und Prüfverfahren zur Beurteilung von Substrat-, Prozess- und Schichtkenngrößen herangezogen. Beschichtungen nach dem Stand der Technik sind durch Multifunktionalität, vertikalen Mehr- beziehungsweise Vielschichtaufbau oder Hybridstrukturen und lateral durch hohe Integrationsdichte beziehungsweise Mikro- und Nanostrukturierungen gekennzeichnet. Daher sind Prüfverfahren mit einer relativen Materialunabhängigkeit und hoher vertikaler und lateraler Auflösung von besonderem Interesse. Im Ergebnis sind die hinreichend gleichbleibende Qualität des Substratmaterials, die anforderungsgerechte Reinigungstechnologie, die Stabilität der Prozessführung, die Vermeidung von prozessinduzierten Verunreinigungen sowie die Bestimmung der Zielkenngrößen im Toleranzband zuverlässig und mit angepassten Taktzeiten zu erfassen, simulativ zu beschreiben und adaptiv anzupassen. Mit Fachvorträgen von Experten aus Industrie und Forschung sollen die Teilnehmer dieses Workshops über aktuelle Entwicklungen zur Qualitätssicherung sowie Mess- und Prüfverfahren in der Beschichtungstechnik informiert werden. Zudem soll er eine Kommunikationsplattform für enge Kontakte von Wissenschaft und Wirtschaft darstellen und neuartige Lösungsansätze zu den oben genannten Themenkreisen und ihrer wechselseitigen Abhängigkeit aufzeigen.
Beschichtung, Modifizierung und Charakterisierung von Polymeroberflächen:
Das 21. Dresdner Vakuumtechnische Kolloquium Beschichtung, Modifizierung und Charakterisierung von Polymeroberflächen stellt erneut die Entwicklung, Charakterisierung und Herstellung von Multifunktionsschichten in den Fokus. Die komplexen Anforderungen an integrierte Oberflächeneigenschaften, insbesondere von modernen Kunststofferzeugnissen, erfordern maßgeschneiderte multifunktionale Beschichtungen, die mechanische, optische, elektrische, chemische, biologische oder ästhetische Eigenschaften durch Einzel- oder Kombinationsschichten vereinen und somit neue Gebrauchswerte und Einsatzbereiche ermöglichen. Hierzu zählen Kombinationen von Härte und Verschleißfestigkeit, optischer Reflexion und Absorption, Biokompatibilität, (Photo-)Katalyse, Schaltbarkeit, Selbstheilung, elektrische und elektronische Eigenschaften, elektromagnetische Abschirmung, Benetzungs- und Reinigungsverhalten, Diffusions- und Permeationsbarrieren, Dekoration, Haptik und anderes. Für die technologische Realisierung der Beschichtungen werden Vakuum- und Niederdruckplasmaverfahren favorisiert, jedoch auch nasschemische und atmosphärische Verfahren, wie zum Beispiel Atmosphärendruckplasmaverfahren, Galvanisieren, Lackieren, Bedrucken oder Strukturieren von Kunststoffoberflächen beziehungsweise Kombinationen dieser Verfahren stellt das Kolloquium in den Mittelpunkt. Das Spektrum der Thematik erstreckt sich von der Untersuchung von physikalischen, chemischen und technologischen Grundlagen über das Design beschichteter oder modifizierter Polymeroberflächen beziehungsweise von Beschichtungsprozessen über die technologische Integration in Produktionsprozesse bis hin zur Charakterisierung von multifunktionalen Beschichtungen. Das Kolloquium richtet sich sowohl an Entwickler und Ingenieure als auch an Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen der Anlagenentwicklung und industriellen Ausrüstung, Hochschulforschung, des Technologietransfers und der Lohnbeschichtung.
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