Graphen als Korrosionsschutz
Mainak Majumder, Wissenschaftler an der Faculty of Engineering der Monash University betont, dass der Forschungsansatz seines Teams fast 100 Mal beständiger ist als unbehandeltes Kupfer. Andere Forscher auf diesem Gebiet schaffen einen Faktor von fünf oder sechs, also ist das ein wirklich großer Sprung. Derartige Anti-Korrosionsbeschichtungen könnten auch in großem Maßstab bei Schiffen zum Einsatz kommen, meinen die Ingenieure. Auf Nanostrukturen aus Graphen liegen große Hoffnungen für die Elektronik. Dem australisch-amerikanischen Team zufolge könnte das Kohlenstoffmaterial aber auch den Bereich der Antikorrosionsbeschichtungen revolutionieren. Parama Banerjee, Chemietechniker an der Monash University, nennt das Nanomaterial ein magisches Material. Denn während bislang genutzte Polymerbeschichtungen kratzanfällig sind, was ihre Schutzwirkung beeinträchtigen kann, ist die extrem dünne Graphenbeschichtung viel schwerer zu beschädigen.
Die per chemischer Gasphasenabscheidung aufgetragene Graphenschicht ist unsichtbar und verändert weder Aussehen des darunter liegenden Metalls noch, wie sich dieses anfühlt. Als potenziellen Anwendungsbereich sieht Banerjee neben Kupfer in der Elektronik insbesondere auch Schiffe. Denn als Kupferschutzbeschichtung hat sich Graphen auch in Tests in Salzwasser bewährt. In einem Land wie Australien, das von Ozeanen umgeben ist, ist es von besonderer Bedeutung, dass so eine atomdünne Beschichtung Schutz in solchen Umgebungen bieten kann, so der Forscher.
Des Weitern untersucht das Team, ob eine Graphenbeschichtung auch als Korrosionsschutz für andere Metalle geeignet ist. Außerdem wollen die Wissenschaftler die nötige Temperatur zum Auftragen der Beschichtung gegenüber den derzeit erforderlichen 800 °C bis 900 °C absenken, da das die Fertigung vereinfachen und somit das Marktpotenzial steigern würde.
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