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Kunststoffe
Die Kunststoffe, auch Plaste oder Plastik genannt, sind synthetisch erzeugte, organische Werkstoffe. Sie werden aus Rohstoffen, wie z. B. Erdöl, durch chemische Umwandlung (Synthese) hergestellt. Kunststoffe werden als organische Stoffe bezeichnet, weil sie aus organischen Kohlenstoff- oder Siliziumverbindungen bestehen. Sie nehmen in der Technik als Werkstoffe einen bedeutenden Platz ein. Ihre vielseitige Verwendbarkeit beruht auf ihren besonderen Eigenschaften sowie der Möglichkeit, Kunststoffe mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften herzustellen. Durch die sehr geringe Dichte von 0,9 bis 1,4 kg/dm3 (Ausnahme PTFE, ρ = 2,2 kg/dm3) finden sie ihren Einsatz im Behälterbau, im Automobil- und Flugzeugbau, im Leichtbauteile. Die Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit vieler Kunststoffsorten verleiht ihnen ihren Einsatz im Rohrleitungbau, bei Armaturen oder Chemikaliengefäßen sowie in der Beschichtungsindustrie. Je nach Sorte sind sie hart, biegsam oder elastisch und eigenen sich für Maschinenteile, gummielastische Bauteile oder Gehäuse. Sie haben eine glatte, dekorative Oberfläche, sind elektrisch isolierend und wärmedämmend (Werkzeuggriffe, Elektrobauteile, Wärmedämmmaterialien) und kostengünstig zu verarbeiten. Im Vergleich zu den Metallen weisen sie ein sehr viel geringere Wärmebeständigkeit auf, sind zum Teil brennbar, besitzen deutlich geringere Festigkeiten, sind zum Teil unbeständig gegen Lösungsmittel und nur begrenzt durch Recycling wiederverwendbar.

Spannungs-Dehnungsverhalten von Kunststoffen: A – spröde, B – plastisch, C – hochelastisch / Bildquelle: Materialwissenschaft und Werkstofftechnik/VCH-Verlag