Zu den wichtigen Testverfahren für Werkstoffe und Werkstoffoberflächen, ob mit oder ohne Beschichtung, zählt die Prüfung der Korrosionsbeständigkeit. Etablierte Verfahren wie der Salzsprühtest oder Testverfahren mit Schadgasen beaufschlagen Bauteile von Abmessungen im Millimeterbereich bis hin zu gesamten Fahrzeugkarossen in geschlossenen Kammern bei unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtegraden. Hierbei handelt es sich in der Regel um Verfahren, die Werkstoffe beziehungsweise Werkstoffoberflächen einer deutlich verschärften Belastung unterziehen. Sie liefern integrale Ergebnisse in relativ kurzer Zeit. Da sie nicht die realen Bedingungen abbilden, liefern sie auch genügend Gründe für treffliche Diskussionen unter Fachleuten, wie Teilnehmer der unterschiedlichen Fachtagungen immer wieder erleben.
Das Fraunhofer-Institut LBF in Darmstadt stellt jetzt eine neue Art und Weise der Korrosionsprüfung vor, die nach eigener Darstellung revolutionierend sein soll (Beitrag Seite 35). Dabei zielt die Beurteilung in erster Linie auf die Vereinfachung der Durchführung ab. Mit der entwickelten Salzpaste lässt sich die Auslagerung in speziellen Prüfkammern mit der dafür notwendigen Peripherie vermeiden. Aktuell sucht das Institut Partner in der Indu-
strie, welche die neue Methode testen. Es dürfte interessant sein, zu welchen Ergebnissen die Industriepartner kommen werden. Auf jeden Fall wird auch hier eine Herausforderung darin bestehen, wie die gewonnenen Testergebnisse auf die Beständigkeit im Feld – also die reale Nutzung eines Werkstoffs – umgelegt werden. Für Unternehmen, die gezwungen sind, umfangreiche Korrosionsprüfungen durchzuführen, könnte das Verfahren eine Entlastung bieten. Trotzdem wird es notwendig sein, die Ergebnisse in Relation zu denen der bisherigen Standardverfahren zu setzen. Es wäre wünschenswert, wenn in absehbarer Zeit zu diesen Untersuchungen entsprechende Veröffentlichungen erfolgen würden - WOMag wird sehr gerne die Leserschaft auf dem Stand der Entwicklungen halten.
Die Redaktion der WOMag bedankt sich an dieser Stelle bei allen Autoren und Autorinnen dieser und der vergangenen Ausgaben für ihre Mitarbeit bei der Gestaltung unserer Fachzeitschrift WOMag. Ein Dank gilt auch allen Lesern und Leserinnen sowie den Werbekunden für ihr Interesse und die Unterstützung unserer Arbeit.
Wir wünschen Ihnen ruhige, erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue, sicher wieder sehr spannende Jahr!
WOMAG – vollständig online lesen
WOMAG ist auf der Homepage des Verlages als pdf-Ausgabe und als html-Text zur Nutzung auf allen Geräteplattformen lesbar. Einzelbeiträge sind mit den angegebenen QR-Codes direkt erreichbar.