Auf Kleinigkeiten kommt es an!

Werkstoffe 06. 06. 2021

In der Oberflächentechnologie ist es ebenso wie in der Werkstofftechnologie üblich, in kleinsten Maßstäben zu denken. Die relevanten Vorgänge, wie Korrosion, Reibung, Lichtreflexion, Härteänderungen von Werkstoffen oder mechanisches Werkstoffversagen, spielen sich sehr oft im Bereich von Nanometern bis Mikrometern ab. Daher ist es naheliegend, dass in diesen Bereichen der Technologie der Blick durch ein Mikroskop die wirklich relevanten Tatbestände erst erkennen lässt. Einige sehr anschauliche Beispiele für diese Tatsache wurden im Rahmen der diesjährigen Tagung Ulmer Gespräch – natürlich als Online-Veranstaltung ausgeführt – gezeigt.

Prof. Dr. Reinhold von der Audi AG gab einen Überblick über die Ergebnisse seiner Arbeit der letzten Jahre, die in großem Umfang den zunehmenden Einsatz von Leichtbauwerkstoffen umfasst hat. Aus Gründen der Stabilität von Fahrzeugen ist die Verwendung von hoch- und höchstfesten Stählen in Kombination mit Aluminium unumgänglich. Herausforderungen ergeben sich hierbei vor allem an den Kontaktstellen der beiden grundsätzlich unterschiedlichen Werkstoffe, um Korrosion zu vermeiden. Aber auch die im Fahrzeugbau übliche Verbindungstechnologie des Schweißens ist bisher nicht möglich, so dass Verfahren wie Kleben oder Nieten im Vordergrund stehen. Bei beiden Technologien spielt die Ausführung der Oberfläche zur Erzielung der bestmöglichen Verbindung eine entscheidende Rolle. Die mikroskopischen Untersuchungen der Kontaktflächen zeigen, welche Eigenschaften der Verbindungsstelle erzielt werden oder welche Fehler im Bereich der Werkstoffkontakte vermieden werden müssen – lesen Sie dazu den ersten Teil des Berichts über die Tagung auf Seite 26 in dieser Ausgabe.

Aber auch bei anderen Entwicklungsprojekten zum Beispiel in der Medizintechnik spielen neue und verbesserte Oberflächen eine wichtige Rolle. Dies wurde auf der Clusterkonferenz der microTEC Südwest e. V. (Bericht auf Seite 17 dieser Ausgabe) aufgezeigt. Und schließlich unterstützt die moderne Computertechnik die Arbeit in der Oberflächentechnik in immer stärkerem Maße, wovon beispielsweise die eiffo eG mit ihren Netzwerkpartnern im Rahmen ihrer jährlichen Tagung (Bericht auf Seite 30) eindrucksvoll Zeugnis ablegt.

Es bleibt also weiterhin spannend auf dem Gebiet der Werkstoff- und Oberflächentechnik!

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