Fachwörter-Lexikon
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Prüfung der Haftfestigkeit – Biegeversuch
Ein beschichteter Blechstreifen wird um 180° gebogen und die Schicht auf Ablösung von der Unterlage begutachtet.
Nasslackierung
Nasslacke sind die klassische Form, in der Lacke verarbeitet werden. Hierbei handelt es sich um organische Moleküle in einem Lösemittel, die zur Farbgebung Pigmente enthalten. Als Pigmente fungieren anorganische und organische Feststoffe, die eventuell chemisch modifiziert werden und so als in feiner Verteilung im Lack verteilt zu bleiben. Bewährte und sehr beständige Pigmente sind Metalloxide und Metallsulfide, aber auch das klassische Weißpigment Titandioxid. Auf Grund der schärferen Umweltbestimmungen wurden in den letzten Jahren zahlreiche Metallverbindungen durch organische Farbpigmente ersetzt, wodurch die Lichtechtheit für einigen Farbvarianten bei Lacken gesunken ist, das heißt die Lacke ändern im Laufe der Zeit durch Einwirkung von Licht ihre Farbintensität. Die zweite Hauptkomponente der Nasslacke ist das Lösungsmittel mit dem darin gelösten Lackausgangsstoff. Lösemittel sind organische Lösungsmittel und in zunehmendem Maße auch Wasser mit den entsprechenden wasserlöslichen Lösungsmittel. Die Lackschichtbildung kann durch reines Verdunsten des Lösemittels erfolgen. Vor allem bei großtechnischer Lackierung werden aber System eingesetzt, die durch Energiezufuhr (Wärme, Strahlung) zur Reaktion gebracht werden, beispielsweise mit dem Sauerstoff der Luft oder durch Polymerisation von mehreren Komponenten im Lack (2K-, 3K-Lacke). Im Prinzip dient die Zufuhr von Energie in erster Linie zur Beschleunigung der Aushärtung, da viele Nasslacksysteme auch bei Raumtemperatur aushärten können, allerdings in diesem Fall relativ lange Reaktionszeiten in Anspruch nehmen können. Es gibt aber auch Systeme die erhöhte Temperatur benötigen, um die Aushärtung überhaupt in Gang zu setzen. Industrielle Lacksysteme können bereits innerhalb von wenigen Minuten vollständig ausgehärtet sein, insbesondere bei dünnen Lackschichten. Nasslacke haben generell den Nachteil, dass die Lackverteilung durch Schwerkraft und strukturierte Oberflächen ungleichmäßig ist (Kantenflucht). Sehr gleichmäßige Schichtdicken weisen vor allem rotationssymmetrische und sehr lange Substrate auf, wie endloslackierte Rohre oder Drähte.
Schichtverbundwerkstoffe
Schichtverbundwerkstoffe sind Werkstoffverbunde wie z.B. Sandwich-Platten (Kombination aus leichten Zwischenschichten und dünnen Deckschichten mit hoher Zugfestigkeit. Durch den relativen Abstand der Deckschichten von der Bauteilmitte besitzen die Platten eine hohe Biegesteifigkeit wie beispielsweise bei Aluminiumblechen, die mit einem polymeren Schaumkern verklebt sind. Sie finden beispielsweise als Wand-oder Türelemente sowie als Zwischenböden im Flugzeugbau Anwendung. Plattierungen sind Kombinationen aus meist zwei unterschiedlichen Metallen. Die äußere Funktionsschicht wird in der Regel durch thermisches Spritzen, Tauchen, Galvanisieren, Schweißen oder Walzplattieren aufgetragen und dient als Korrosions- oder Verschleißschutzschicht. Teilweise werden von der Funktionsschicht auch elektrische oder optische Eigenschaften erfüllt.
Wabenverbundplatte / Bildquelle: Materialwissenschaft und Werkstofftechnik/VCH-Verlag