Deutscher Maschinenbau deutlich schwächer
Der schwache Welthandel und fehlende Investitionen haben 2024 im Maschinenbau bislang für ein Produktionsminus von acht Prozent gesorgt, wie der Branchenverband VDMA heute, Montag, mitteilt. Eine Trendwende wird wohl erst im Verlauf des Jahres 2025 einsetzen, heißt es aus dem Branchenverband.
Laut ifo Institut lag die Auslastung der Maschinenkapazitäten in den Unternehmen im Juli bei 79,4 Prozent - ein Wert, der signifikant unter der mittleren Bandbreite (84,4 bis 89,1 Prozent) und damit auch deutlich unterhalb der sogenannten Komfortzone liegt. Annähernd die Hälfte der Maschinenbauer (44 Prozent) hatten im Juli zu große technische Produktionskapazitäten. Nur fünf Prozent der Firmen berichteten von Kapazitätsengpässen.
Unternehmen mit aktuell zu großen Personalkapazitäten kompensieren dies zumeist durch den Abbau von Arbeitszeitkonten sowie verstärkt Kurzarbeit. Die Zahl der Beschäftigten wird so weitgehend stabil gehalten. 47 Prozent der Firmen klagen über Produktionsbehinderungen durch Auftragsmangel. Der Auftragseingang lag in den ersten sieben Monaten des Jahres real elf Prozent unter seinem Vorjahreswert, so VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Kriselnde Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft ist laut dem VDMA geprägt von Verunsicherung, Kriegen und Handelsdisputen. Auch die Inflation sei in manchen Ländern noch zu hoch. Zinssenkungen auf wichtigen Märkten wie den USA oder in der EU erfolgten somit langsamer als erwartet. In den USA, dem wichtigsten Exportmarkt der deutschen Maschinenbauindustrie, deute sich zudem eine Schwächeperiode an, in der China aus anderen Gründen bereits seit längerem steckt.
Im ersten Halbjahr 2024 sanken die Maschinenexporte aus Deutschland um 4,8 Prozent auf 100,6 Mrd. Euro, führt der Verband an. "Unter der Annahme, dass der Auftragseingang gegen Ende dieses Jahres seine Talsohle erreichen wird, müssen wir uns für die nachlaufende Produktion mindestens für die erste Hälfte 2025 noch auf Minusraten zum Vorjahr einstellen", unterstreicht Wiechers abschließend, der alle Anzeichen für eine Stagnation gegeben sieht. (pte)
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