Kathodischer Korrosionsschutz: das gewisse Extra an Schutz| WOTech Technical Media

Kathodischer Korrosionsschutz: das gewisse Extra an Schutz

Die atmosphärische Korrosion von Eisen oder Stahl, also Rost, beeinflusst das Aussehen von Bauteilen und führt zu schweren Funktionsstörungen und Ausfällen. Dem kathodischen Korrosionsschutz kommt nicht zuletzt infolge von EU-Richtlinien, die Cr(VI)-haltige Produkte im Automobilbau nicht mehr zulassen, und daraus resultierenden Spezifikationen der Automobilindustrie eine besondere Bedeutung zu. Neueste Erkenntnisse aus dem Bereich kathodischer Korrosionsschutz vermitteln die ZVO-Oberflächentage, der Jahreskongress des Zentralverbands Oberflächentechnik e.V..

Der galvanische kathodische Korrosionsschutz ist eine Technik, die zur Kontrolle der Korrosion einer Metalloberfläche verwendet wird. Dabei wird das zu schützende Metall zur Kathode einer elektrochemischen Zelle gemacht, ein leicht korrodierendes Opfermetall dient als Anode. Eisen beispielsweise steht in der elektrochemischen Spannungsreihe positiver als Zink, das heißt Zink ist unedler als Eisen und stellt im galvanischen Element die Anode dar, Eisen ist die Kathode.

Kommt es zu einer Schädigung an einem galvanisch beschichteten Teil, opfert sich zunächst das Zink. Als das unedlere Metall korrodiert es und bewahrt das Eisen vor einer Zersetzung. Eisen als edleres Metall ist so lange kathodisch geschützt, bis das Zink wegkorrodiert ist.

Beim galvanischen kathodischen Korrosionsschutz handelt es sich um Schichtsysteme, die aufgebaut sind aus einer Zink- oder Zinklegierungsschicht, einer Passivierung und bei Bedarf einer Versiegelung. Die Schichtsysteme Zink, Zink-Eisen und Zink-Nickel weisen unterschiedliche technische Eigenschaften auf, wobei Zink-Nickel gegenüber Zink-Eisen-Oberflächen eine wesentlich höhere Korrosionsbeständigkeit hat und passiviertes Zink-Eisen wiederum den Zinkschichten überlegen ist.

Insbesondere im Verbau mit Aluminium (Kontaktkorrosion), an steinschlaggefährdenden Stellen und unter thermischer Belastung, bieten Zink-Nickelschichten deutliche Vorteile.

Die Schichten eignen sich daher hervorragend für den Einsatz im Automobilbau und in anderen Industriezweigen – wo sie übrigens nicht nur aufgrund ihrer funktionell-technischen sondern auch dekorativen Eigenschaften gefragt sind.

Auch Zinklamellenbeschichtungen bieten hohen kathodischen Korrosionsschutz – bei extrem geringen Schichtdicken. Deshalb ist die Zinklamelle, in der Regel ein System aus Grund- und Deckschicht, überall dort gefragt, wo besonders hohe und spezielle Anforderungen bestehen.

Ein besonderes Augenmerk liegt grundsätzlich auf der Oberflächenbeschichtung von Verbindungselementen. Das korrosionsbedingte Festsetzen und der Verschleiß sowie das unbeabsichtigte Lösen einer Verbindung kann zu gravierenden Funktionsstörungen führen. Die Spezifikationen der Automobilindustrie stellen Schraubenhersteller, Beschichter und Chemielieferanten vor stetig neue Herausforderungen. Die Vortragsreihe führt aus, wie Versiegelungen und Topcoats diesen Anforderungen heute und in Zukunft gerecht werden können.

Weitere Informationen und Anmeldung auf der Kongress-Homepage oberflaechentage.zvo.org.

www.zvo.org

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