Plasmaprozesse und High-Tech-Materialien im Fokus| WOTech Technical Media

Plasmaprozesse und High-Tech-Materialien im Fokus

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die PVA TePla AG, Wettenberg, haben mit dem Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST, Braunschweig, einen Rahmenvertrag zum Aufbau einer Arbeitsgruppe zur Erforschung von Plasmaprozessen und High-Tech-Materialien unterzeichnet. Ziel ist es, für Industrieunternehmen endkundenorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchzuführen.

Die Kooperation im Bereich der Angewandten Plasmaphysik mit der Industrie und dem Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik ist ein Zeichen der Wertschätzung und ein Erfolg der Gießener Materialwissenschaften, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. Von Universitätsseite ist das Laboratorium für Materialforschung (LaMa) eingebunden. Das LaMa ist ein Zusammenschluss von Professuren aus den Chemischen und Physikalischen Instituten, die gemeinsam die Studiengänge in den Materialwissenschaften durchführen und an Großforschungsprojekten arbeiten. Viele der Forschungsthemen des LaMa haben engen Bezug zu den Arbeitsfeldern der neuen Arbeitsgruppe. So werden im LOEWE-Schwerpunkt RITSAT, der sich mit Plasma- und Ionenquellen für Raumfahrtantriebe befasst, auch Methoden der Plasmadiagnostik und der theoretischen Beschreibung von Plasmaprozessen entwickelt. Und im LOEWE-Schwerpunkt Store-E – ein Projekt zur Speicherung und Wandlung von Energie – stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem High-Tech-Materialien für Energieanwendungen mittels plasmabasierten Depositionsmethoden her.

Insbesondere die innerhalb des LaMa gebündelten Kompetenzen im Bereich der Materialsynthese, der Festkörperanalytik, der Plasmadiagnostik und der theoretischen Beschreibung von Plasmen stellen eine wertvolle Ergänzung der Kompetenzen des Fraunhofer IST dar. Am Standort Gießen-Wetzlar mit seinen Schwerpunkten in Optik, Vakuum- und Plasmatechnologien arbeitet eine stetig wachsende Zahl von mittelständischen High-Tech-Unternehmen, die das Potenzial haben, mit ihren Produkten und Dienstleistungen ihre Marktstellung weltweit auszubauen. Viele Mittelständler können jedoch die zum Wachstum notwendigen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten nicht alleine stemmen. Diese Lücke soll durch die Arbeitsgruppe geschlossen werden.

Dr. Arno Knebelkamp, der Vorstandsvorsitzende der PVA TePla AG, wird der Arbeitsgruppe moderne Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung stellen. Er wies auf die Bedeutung der endkundenorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten hin, mit der die interessierten Unternehmen diese Arbeitsgruppe beauftragen werden.

Projektkoordinator Peter Abel sieht in der hier vereinbarten Kooperation zwischen Fraunhofer-Gesellschaft, Universität und Industrie eine Stärkung des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Mittelhessen. Besonders durch die Bündelung der regionalen Ressourcen hinsichtlich Manpower und Forschungsgerätschaften entsteht eine leistungsfähige und kostenoptimierte Entwicklungsplattform, die die Wettbewerbsfähigkeit der Region besonders bei den Zukunftstechnologien stärken wird. Im Vorfeld der Kooperationsvereinbarung haben schon verschiedene regionale High-Tech-Unternehmen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Projektgruppe bekundet.

www.ist.fraunhofer.de

 

 

 

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