Neue Recyclingexpertin | WOTech Technical Media

Neue Recyclingexpertin

Am 27. September erhielt Prof. Christiane Scharf ihre Berufungsurkunde von Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg / Bildquelle: TU Bergakademie Freiberg

 

Die Recyclingexpertin Prof. Christiane Scharf lehrt und forscht seit Beginn des Wintersemesters an der TU Bergakademie Freiberg und dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF). Es handelt sich um die erste gemeinsame Berufung von Bergakademie und Helmholtz-Institut, welches zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) gehört.

Seit 1. Oktober leitet Prof. Christiane Scharf die Abteilung Metallurgie und Recycling des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie. Sie wurde bisher kommissarisch geleitet durch Prof. Michael Stelter, Prorektor für Forschung an der Bergakademie. Christiane Scharf wurde außerdem als Professorin für Metallurgie und Recycling von Hochtechnologiemetallen am Institut für Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der TU Bergakademie Freiberg berufen. Beide Einrichtungen arbeiten damit weiter eng zusammen. Besonders wichtig sind der Wissenschaftlerin darüber hinaus Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie der Industrie.

Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht das Recycling von Materialien und Materialverbünden, wie Metallschrott, Elektronikschrott sowie Reststoffen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen anfallen, z.B. Schlacken, Schlämme, Abwässer, Filterstäube, Späne oder auch Straßenstäube. Nach Prof. Scharf muss das Recycling dieser Stoffe noch viel mehr verstärkt werden, denn sie enthalten zahlreiche Elemente, die für die Industrie sehr wichtig, aber schwer zu beschaffen sind. Dabei handelt es sich um Elemente wie Gold, Niob, Tantal, Rhenium, Magnesium, Seltene Erden, Gallium, Indium, Germanium oder Platin.

Das Recycling von Seltenen Erden soll ein besonderer Schwerpunkt sein. Diese Elemente sind zum Beispiel Legierungsbestandteil von hochfesten Magnesiumlegierungen, die in der Industrie aufgrund ihrer Temperaturbeständigkeit für Gussteile eingesetzt werden. Gemeinsam mit anderen Kollegen beschäftigte sich die Forscherin erstmals mit dem Recycling von Magnesiumlegierungen und stellte daraus neue, sekundäre Legierungen her. In Freiberg will sich Christiane Scharf des Weiteren vor allem mit den Stoffströmen von Indium, Germanium und Gallium befassen, beispielsweise in der Photovoltaikindustrie oder auch in anderen Branchen. Nur wenn man weiß, welche Wege die Rohstoffe nehmen und wo sie sich verteilen, könne man Ansätze zum Recycling entwickeln.

Neue Forschungsergebnisse will die Wissenschaftlerin unmittelbar in die Lehre einbringen und an die Studierenden der Ressourcenuniversität weitergeben. Diese Aufgabe ist für Prof. Scharf besonders reizvoll. Bei ihrer bisherigen Forschung untersuchte sie beispielsweise wie sich Blei aus Reststoffen entfernen lässt, um diese umweltverträglich weiterverarbeiten zu können, z.B. im Straßenbau. Außerdem ging es um die Aufbereitung von Reststoffen aus der Hüttenindustrie, die noch große Mengen an Eisen enthalten.

Christiane Scharf studierte Chemieingenieurwesen in Burgsteinfurt und Clausthal. Sie war bisher tätig am Institut für Metallurgie der Technischen Universität Clausthal.

www.hzdr.de

 

 

Aktuelle Onlineartikel

Top