INM – Antimikrobielle Beschichtungen mit Langzeitwirkung| WOTech Technical Media

INM – Antimikrobielle Beschichtungen mit Langzeitwirkung

Neue Hygienebeschichtungen mit Kupfer halten stark belastete Oberflächen in öffentlichen Bereichen keimfrei / Bildquelle: Uwe Bellhäuser

 

In Krankenhäusern, Küchen und Sanitärbereichen, in Klima- und Lüftungsanlagen, bei der Verarbeitung von Lebensmitteln und bei der Herstellung von Verpackungsmaterial sind Hygiene und keimfreies Arbeiten besonders wichtig. In diesen Bereichen gefährden Bakterien und Pilze die Gesundheit von Verbrauchern und Patienten. Forscher des INM haben nun antimikrobielle Beschichtungen sowohl mit Silber-, als auch mit Kupferkolloiden hergestellt, die Keime zuverlässig und langfristig abtöten und gleichzeitig das Einnisten von Keimen verhindern. Das INM zeigt diese Entwicklung vom 23. bis 24. Oktober auf der internationalen Messe Eurofinish 2013, Gent, Belgien.

Nach Carsten Becker-Willinger, Leiter des Programmbereichs Nanomere, verbindet die neue Entwicklung zwei Eigenschaften miteinander, die die Anwesenheit von Keimen und Pilzen auf solchen Flächen praktisch auf Null setzt. In der Beschichtung sind Silber- oder Kupferkolloide eingelagert, die keimtötende Metallionen nach und nach an die Umgebung abgeben. Die Metallkolloide sind nur wenige Nanometer groß. Durch ihr besonderes Verhältnis von Größe und Oberfläche lässt sich ein ausgeprägter Langzeiteffekt verwirklichen. Der Verbrauch der Metalle zu Metallionen ist dabei so gering, dass die Wirksamkeit der Beschichtung auf mehrere Jahre eingestellt werden kann.

Die Oberfläche der Beschichtung ist gleichzeitig antiadhäsiv: Weder abgetötete noch frische Keime können so auf der Oberfläche anhaften. Damit wirke die Beschichtung vor allem der Bildung eines flächendeckenden Biofilms entgegen.

Die doppelte, mikrobizide und biofilmhemmende Wirkung konnten die Forscher über das standardisierte Testverfahren ASTM E2 180 nachweisen. Das neue Material lässt sich auf verschiedene Untergründe wie zum Beispiel Kunststoff, Keramik oder Metall durch gängige Techniken wie Sprühen oder Tauchen auftragen. Es härtet thermisch oder photochemisch aus. Durch gezielte Variation der einzelnen Bestandteile können die Entwickler auf die besonderen und unterschiedlichen Bedürfnisse möglicher Anwender reagieren.

Im Rahmen des von der EU-geförderten Projektes CuVito arbeiten die Entwickler nun daran, neben Silber verstärkt Kupferkolloide und Kupferionen einzsetzen. Damit wollen sie weitere Anwendungsfelder erschließen.

www.inm-gmbh.de

 

 

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