Kreislaufwirtschaft und Stoffverbote

Oberflächen 09. 09. 2025

Bericht über das 46. Ulmer Gespräch am 14. und 15. Mai 2025 in UlmTeil 2

Die Rückgewinnung von wichtigen Stoffen aus Abfällen oder Rückständen von Produktionsprozesse ist erforderlich, um die stetig wachsenden Abfallmengen zu begrenzen sowie die merkbare Knappheit von bestimmten Rohstoffen zu mindern. Dazu werden in steigendem Maße effiziente Verfahren entwickelt und im großtechnischen Maßstab eingesetzt. Dabei ist es wichtig, ein starkes Augenmerk auf die Wirtschaftlichkeit der Recyclingverfahren zu legen und eine genaue Abwägung von Einsatzfähigkeit und Wert der zurückgewonnenen Stoffe und der dafür eingesetzte Energiemengen zu legen. Zu den aktuellen Schwerpunkten im Bereich Ersatzstoff zählt der Ersatz von PFAS in allen Bereichen der Technik. Des Weiteren wird intensiv an der Kreislaufführung von Metallen für elektrochemische Speicher gearbeitet, wie an unterschiedlichen Entwicklungsverfahren und deren Umsetzung in die Praxis beim Ulmer Gespräch gezeigt wurde.

Fortsetzung aus WOMag 6/2025

PFAS in der Galvanotechnik

In einem Gemeinschaftsvortrag befassten sich Dr. Lisa Büker (Kiesow, Detmold) und Dr. Heinz Herberhold (HDO, Paderborn) mit den Herausforderungen durch das drohende Verbot von PFAS aus ­Chromelektrolyten, das dort als Netzmittel eingesetzt wird. Im Unternehmen von Dr. Herberhold werden Druckgussteile aus Aluminium, Magnesium und Zink hergestellt und anschließend galvanisch beschichtet, wobei Chromschichten wichtige Oberflächen darstellen. Zu den in Chrom­elektrolyten verwendeten Netzmitteln zählen PFAS, vor allem PFOS, ergänzt durch PFT (perfluorierte Tenside). Vor- und Nachteil dieser Stoffe ist deren gute Beständigkeit. Sie sind gut löslich, chemisch inert, extrem stabil, oxidations- und reaktionsbeständig, hoch­temperaturbelastbar und führen zu einer sehr guten Benetzung und Aerosol-Vermeidung.

Ausgang für die Überlegungen eines Verbots von PFAS waren erhöhte PFT-Werte in Flüssen in Nordrhein-Westfalen. Daraus folgend wurde geprüft, wo überall diese Verbindungen zum Einsatz kommen; dazu zählt auch die Galvanotechnik. Erste Umsetzungsbemühungen zur Vermeidung der unerwünschten Stoffe richteten sich auf den Einsatz von H4PFOS (Fluortelomersulfonsäure), die jedoch eine geringere Langzeitsta

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