Verbandsnachrichten - DGO e.V. - ZVO e.V.

Verbände 09. 08. 2025

Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V.(DGO)

22. Norddeutscher Galvanotag

Am 22. Mai fand in Hannover-Altwarmbüchen der 22. Norddeutsche Galvanotag statt. Tagungsleiter Andreas Zahl konnte neben den fast 70 Teilnehmern auch den technischen Geschäftsführer der DGO, Dr. Daniel Meyer, zu seinen Gästen zählen. Daniel Meyer begrüßte die Teilnehmer auch im Namen des DGO-Vorstands und leitete die Fachtagung ein.

Der Norddeutsche Galvanotag war erneut sehr gut besucht (Bild: DGO)

 

Andreas Zahl, Mitbegründer des Norddeutschen Galvanotags von der ersten Stunde an, verabschiedete sich Ende 2024 in den wohlverdienten Ruhestand. Damit einhergehend gab er auch die Leitung der Bezirksgruppe Nord ab, ebenso wie sein Stellvertreter Rudi Fließwasser.

Als neues Leitungsteam der BG Nord und somit künftige Organisatoren des Norddeutschen Galvanotags wurden Stefan Fließwasser, Montblanc Simplo GmbH, Hamburg (Leiter), und Alexander Spreen, Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH, Geislingen an der Steige (Stellvertreter), vom Vorstand der DGO berufen. Thomas Kruggel, Leiter der BG Bielefeld, bleibt im Amt und wird als erfahrener Mitorganisator der Veranstaltung das neue Leitungsteam der BG Nord bei der Ausrichtung des Norddeutschen Galvanotags tatkräftig unterstützen und ergänzen. 

Wie gewohnt beinhaltete die Tagung zwei Themenblöcke. Der erste Block Aktuelles aus der Galvanotechnik wurde von Thomas Kruggel moderiert. Den zweiten Block Einblicke in eine Lohngalvanik und Normen moderierte Stefan Fließwasser. 

Thomas Kruggel moderierte den ersten Vortragsblock (Bild: DGO)

 

Unter dem Titel Effizient, sicher und clever Temperieren referierte zunächst Christian Gaugigl von der Mazurczak GmbH in Schwabach und definierte wichtige Begriffe wie Effizienz, Sicherheit, und Clever im Kontext des Temperierens. Weiterhin wurden die Effekte von Isolierung, Abdeckung und Luftabsaugung dargestellt. Besonderen Raum gab der Referent den Themen Brandschutz, Wärmerückgewinnung und dem Temperieren kritischer Prozesslösungen wie konzentrierter Salzsäure und Phosphatierungen.

Steffen Genz, Färber & Schmidt GmbH in Stuttgart berichtete zum Thema ­Moderne Schwermetall-Fällungsmittel und ­aktuelle Methoden der Abwasserbehandlung. Zunächst stellte er die in der Galvanotechnik am häufigsten vorkommenden Komplexbildner Cyanide, Amine und organische Säuren vor. Darauf aufbauend wurden Lösungsansätze aufgezeigt, wie man den einzelnen Stoffen die schädliche Wirkung auf das Abwasser nehmen kann. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Fällung von dreiwertigem Chrom als Chrom(III)hydroxid. Interessant war der Hinweis, dass ein Chrom(VI)verbot seitens der Europäischen Union möglicherweise nun doch nicht erfolgen wird.

Am Ende des ersten Vortragblocks erläuterte Dietmar Stork von der Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG aus Geislingen an der Steige das Thema Glanz- und Hartchrom: Innovative Chrom (III)elektrolyte - leistungsstark und nachhaltig. Der Vortrag behandelte den Übergang von Chrom(VI)- zu Chrom(III)prozessen in der dekorativen und funktionalen Verchromung. Neben der Abwasserbehandlung wurden verschiedene Elektrolyte beziehungsweise deren Eigenschaften vorgestellt. So gibt es Glanzchromelektrolyte, die frei von Komplexbildnern sind und Hartchromelek­trolyte, bei denen die typische Makrorissbildung durch einen stark verringerten Einbau von Kohlenstoff unterdrückt wird. Damit werden nickelfreie Beschichtungen möglich. An weiteren Beispielen zeigte der Referent, dass man bei der Metallverteilung und somit auch bei der Tiefenstreuung erhebliche Verbesserungen gegenüber der herkömmlichen Technik erzielt hat.

Den zweiten Vortagsblock eröffnete Joachim Ramisch von der Riesmetall GmbH in Nördlingen mit seinem Thema Ein Leben für die Galvanotechnik: Die Abenteuer eines Lohngalvanikers Teil 2: Weniger ist mehr. Wie man von der 3-Schicht-Droge herunterkommt Beginnend mit der deutschen Wiedervereinigung, über die europäische Neuordnung bis hin zur Globalisierung musste die Firma Riesmetall eine stetige Erosion seiner Kundenbasis in der Schraubenindustrie hinnehmen, die zeitweise bis zu 80 Prozent des Umsatzes lieferte. Die hierdurch erforderlichen Maßnahmen wurden erläutert:

  • Völlige Tilgung aller Bankkredite
  • Keine Neuanschaffungen, sondern Wartung und Langzeiterhaltung des bestehenden Inventars auf hohem Niveau
  • Rückbau aller Komponenten, die nur für den 3-Schicht-Betrieb notwendig waren
  • Weitgehende Automation aller Bürotätigkeiten
  • Implementierung eines wirkungsvollen Systems zur Überwachung von Material- und Energieverbrauch

Interessant waren auch die Ausführungen zum Fahrzeugpark der Firma Riesmetall. Hier wird noch wahre Nachhaltigkeit gelebt.

Joachim Ramisch, Riesmetall GmbH, Nördlingen (l.) wird von Stefan Fließwasser, BG Nord (r.) anmoderiert (Bild: DGO)

 

Abschließend referierte Dr. Jens Uwe ­Riedel, IchemAnalytics GmbH Detmold, zum Thema Update Normung DIN 50940Teil 2: Bestimmung der inhibierenden Wirkung von Beizinhibitoren oder Wasserstoffversprödung in der Vorbehandlung – Ein Ausblick auf die neue DIN-Norm 50940 Teil 2. Das Beizen von Metallen stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die folgende galvanische Beschichtung dar. Beizinhibitoren bremsen die Metallauflösung und eine mögliche Wasser­stoffversprödung. Der Vortrag zeigte die Grenzen und Möglichkeiten der Bestimmung von fertigungsbedingten Materialschäden und der Wirksamkeit unterschiedlicher Beizinhibitoren auf. Aktuelle Arbeiten an der neuen DIN-Norm 50940 Teil 2 sollen hier für mehr Anwendungssicherheit bei ­Kunden und Lieferanten in der Beurteilung und Anwendung unter anderem von Beizinhibitoren sorgen. Es wurden die in der Norm zur Anwendung kommenden Prüfverfahren im Überblick vorgestellt und ihre Bedeutung auf die Prozessüberwachung diskutiert.

Zum Abschluss der Tagung bedankte sich Andreas Zahl bei den Referenten und dem Auditorium für die interessanten Vorträge und Diskussionsbeiträge. Stefan Fließwasser und Thomas Kruggel überreichten Andreas Zahl zum Abschied einen Präsentkorb. 

Andreas Zahl erhält zur Verabschiedung einen Präsentkorb von Stefan Fließwasser (l.) und Thomas Kruggel (r.) (Bild: DGO)

 

Dies nahm Andreas Zahl zum Anlass, sich für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit mit Fachkollegen der gesamten Branche, die ja relativ klein und fast familiär ist, zu bedanken.

Der nächste Norddeutsche Galvanotag ist für den 28. Mai 2026 geplant.Andreas Zahl

14. Südwestfälischer ­Oberflächentag war voller Erfolg

Am 20. Mai 2025 trafen sich zum mittlerweile 14. Mal rund 90 Teilnehmer von Galvaniken aus der Region beim Südwestfälischen Oberflächentag in der SIHK zu Hagen. Wie üblich wurde die Veranstaltung gemeinsam mit der DGO-Bezirksgruppe Iserlohn durchgeführt, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von oberflächenbearbeitenden Betrieben durch Fachvorträge und Erfahrungsaustausch über Neuigkeiten und Trends in der Oberflächentechnik zu informieren.

Organisatoren und Referenten (v. l. n. r.): Mark Deimel (Driesch), Claus Hegewaldt (SIHK), Guido Bruch (DGO), Dr. Klaus ­Wojczykowski (MacDermid-Enthone), Dr. Peter Schwanzer (Fraunhofer IPA), Jörg Friedrich (Car Men), Markus Bauer (TecSaControl), Dr. Sven Hering (Metoba) (Bild: DGO)

 

Unter der Moderation von Dr. Sven Hering von der Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH in Lüdenscheid wurden fünf Vorträge zu den Themen technische Sauberkeit, Trends in der Oberflächentechnik, Digitalisierung in der Galvanotechnik, Designtrends im Automobilbau und Brandschutz in der Galvanotechnik präsentiert.

Markus Bauer von Firma Tec Sa Control berichtete über die deutliche Steigerung der Anforderungen an die technische Sauberkeit von Bauteilen in den letzten Jahren, zum Beispiel in der Automobilindustrie und zeigte an Fallbeispielen die Bedeutung des Themas auf. Dr. Klaus Wojczykowski von der Firma MacDermid-Enthone berichtete über die Aktivitäten des DGO-Forschungsausschusses, die weltweiten Investitionen in Forschung und Megatrends, aktuelle Forschungsprojekte und Forschungstrends in der deutschen Industrie, die durch Stoffverbote, Energie- und Ressourceneffizienz und gestiegene technische Anforderungen angestoßen werden.

Dr.-Ing Peter Schwanzer vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA berichtete über Chancen für Unternehmen durch die Einführung der Digitalisierung, über die Situation in einer Galvanik und zeigte anhand von Anwendungsfällen, zum Beispiel in der IPA-Lerngalvanik, die Nutzung der Digitalisierung auf. Jörg Friedrich von der Firma Car Men GmbH berichtete über Designtrends von metallischen Oberflächen im automotiven Exterior und Interior in China, USA und Europa. Dabei sprach er vom Focus auf neue Zonen im Automobil, die bisher für dekorative Oberflächen nicht berücksichtigt wurden.

Im letzten Vortrag referierte Mark Deimel von der Firma Driesch Anlagentechnik GmbH über technische Brandrisiken in galvanischen Anlagen sowie organisatorische/menschliche Brandrisiken. Anhand von Beispielen zeigte er nachgewiesene Brandursachen auf und gab Vorschläge und Tipps zum vorbeugenden Brandschutz beziehungsweise zu Vorkehrungen zur Vermeidung von Bränden.

Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Teilnehmer noch die Gelegenheit, sich bei einem kleinen Imbiss mit den Referenten und untereinander auszutauschen.

Call for papers: ­Vortragsaufruf für das 31. Leipziger ­Fachseminar am 3. März 2026. Jetzt ­Vorschläge bis 31. August einreichen!

Das Leipziger Fachseminar ist seit langen Jahren eine der erfolgreichsten Veranstaltungen der DGO. Auf der Ganztagsveranstaltung, die jährlich mehr als 200 Besucher zählt, treffen sich zahlreiche Aussteller, ­hochkarätige Vortragende und namhafte Branchenvertreter zum fachlichen und persönlichen Austausch. Ein besonderer Publikumsmagnet sind die stets aktuellen Vortragsthemen, die die neuesten Entwicklungen und Trends in der Branche aufgreifen.

Das Organisationskomitee des Leipziger Fachseminars ruft nun alle Branchenmitglieder auf, bis zum 31. August 2025 Vortragsthemen für das kommende 31. Leipziger Fachseminar, das am 3. März 2026 wie gewohnt im CCL Leipzig stattfindet, einzureichen. Das Komitee gibt keine Themenschwerpunkte vor, jeder Vortragsvorschlag ist willkommen. Die Vortragsdauer liegt bei 30 Minuten, wovon 20 bis 25 Minuten auf den Vortrag entfallen, der Rest ist Diskussionszeit.

Interessenten senden ihren Vortragsvorschlag (formlos den Vortragstitel sowie ein Abstract von ¼ A4-Seite) bitte spätestens bis zum 31. August 2025 an Marion Regal, E-Mail: marion.regal@t-online.de Für Rückfragen steht ebenfalls Marion Regal entweder per Mail oder per Telefon sehr gern zur Verfügung (Mobil: + 49 (0) 177 26 77 972).

Das Komitee freut sich auf zahlreiche Zusendungen.

DGO-Bezirksgruppe Thüringen

Zum Thema Glanz mit System – Wie Statistik und KI die Cr(III)-Galvanik entschlüsseln berichtete Dr. Christoph Baumer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik der TU Ilmenau in der Abendveranstaltung der DGO-Bezirksgruppe Thüringen. Die Abscheidung aus trivalenten Chromelektrolyten und die Datenauswertung mittels Statistik und Machine Learning basieren auf Ergebnissen, die aus dem Projekt DigiChrom stammen. Mithilfe von digitalen Werkzeugen sollen die komplexen Zusammenhänge zwischen Prozessparametern, Schichtstruktur und resultierenden Eigenschaften bei der Chrom(III)abscheidung analysiert werden.

Dr. Christoph Baumer (l.), Mathias Fritz (Bild: Dr. Kutzschbach)

 

Das Projekt DigiChrom mit elf Kooperationspartnern ist auf der Plattform Material Digital des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) angesiedelt. Dr. Baumer verwies in seinem Vortrag auf die Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehung für effiziente galvanische Prozesse bei der Umstellung von Chrom(VI) auf Chrom(III). Dazu wurden verschiedene Arbeitspakete mit Projektdetails vergeben. Der praktische Teil der Untersuchungen umfasste dabei Abscheidungen sowohl in einem 1-L-Becherglas als auch in einer kleintechnischen Anlage mit Warenträger und drei Aktivbecken mit je 12 L Fassungsvermögen. Die Abscheidungen erfolgten aus einem kommerziellen Chrom(III)­elektrolyten für dekorative Chromschichten.

Auf die Schichtqualität wirkten sich besonders die Elektrolytalterung, die Standzeit und der Fremdmetallanteil an Nicken und Eisen aus. Sie beeinflussen sowohl Schichtdicke, Glanz, Farbwerte als auch das Korrosionsverhalten. Die dazu ermittelten Messwerte wurden digital erfasst, mit einheitlicher Datenstruktur versehen und in einer SQL-Datenbank allgemein zugänglich und wieder auffindbar abgelegt. Die Datenauswertung mit unterschiedlicher Güte erfolgte unter Anwendung der statistischen Methoden Linea­rer Regression, Multipler Regression und Neuronalen Netzen.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die Chromschicht hauptsächlich von Beschichtungszeit, Nickel- sowie Eisengehalt, Komplexbildnern und pH-Wert beeinflusst wird. Positive und negative Einflüsse bezüglich der Qualität der Chromschicht wurden mit unterschiedlicher Güte je nach Auswerteverfahren ermittelt. Durch Messstellenvariation konnte der Einfluss der Strömung auf die Schichtdickenverteilung bestimmt werden. Auch die unterschiedliche Stand- und längere Ruhezeit des Elektrolyten wirkten sich negativ auf das Abscheideverhalten aus.

Angaben zu Korrosionsuntersuchungen mittels Salznebeltest, elektrochemischen Korrosionsmessungen und weiteren Untersuchungen sind angedacht. Die Vorstellung eines Interfaces in Form eines Chatbots soll die umfangreichen Daten zur Chrom(III)abscheidung bündeln und Fragen effizient und interaktiv beantworten.

DGO-Bezirksgruppenvorsitzender ­Mathias Fritz bedankte sich bei Dr. Christoph Baumer für den interessanten Vortrag, sowie für die Einblicke in die umfangreiche Arbeit im Projekt DigiChrom und kündigte die nächste Veranstaltung in Ilmenau an.
Dr. Peter Kutzschbach

DGO-Bezirksgruppe Nürnberg

Udo Krüger und Manfred Hoos haben für ihre BG-Mitglieder am 3. Juni eine ­Exkursion mit gleich zwei spannenden und nicht alltäglichen Firmenbesuchen organisiert. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhielten äußerst interessante Einblicke in die Produktionsprozesse der Firmen MMR Eyewear Brillenmanufaktur in Thyrnau sowie Elektrovac Hermetic Packages in Salzweg. 

Im modernen Luxusbus starten die Teilnehmer zur Exkursion in den Bayrischen Wald. Ein kleines Frühstück und ein gut sortiertes Getränkeangebot sorgten für eine kurzweilige Anreise zum ersten Tagesziel in Thyrnau nahe Passau, zur MMR Eyewear Brillenmanufaktur Thyrnau. 

Nach der Begrüßung und einleitenden Worten führten die beiden Juniorchefs die Teilnehmer durch die einzelnen Werksbereiche, wo die jeweiligen Fertigungsschritte für Brillenfassungen, Bügel und Scharniere vorgestellt wurden. Die Firmenleitung hob stolz ihre Expertise in Bezug auf die handwerkliche Fertigung, das Material-Knowhow sowie den eigenen Maschinen- und Werkzeugbau hervor.

MMR fertigt exklusive Brillen für namhafte Hersteller und Designer. Neben dem sogenannten Acetat, einem biobasierten Kunststoff, fertigt man dort besondere Gestelle aus Silber, welche erst durch Prägen und weitere mechanische Verformungsprozesse eine hohe Festigkeit und Elastizität erreichten, wie es für Brillen erforderlich ist. Auf Kundenwusch werden auch vereinzelt andere Werkstoffe eingesetzt. Die Exkursionsteilnehmenden lernten zu ihrer Überraschung, wie viele Einzelschritte für das Fertigen von hochwertigen Brillengestellen erforderlich sind. 

Im Anschluss an das leckere Mittagessen im Gasthaus Edlfurtner in Thyrnau ging es dann nur wenige Kilometer weiter nach Salzweg zur Firma Elektrovac Hermetic ­Packages. Zusammen mit seinem Team empfing Geschäftsführer Alfred Füllgraf die BG-Teilnehmer und stellte zunächst in einer Präsentation die Elektrovac-Gruppe im Allgemeinen und die wesentlichen technischen Vorgänge für die Herstellung von Glas-Metalldurchführungen vor. 

Glas-Metalldurchführungen kommen ­immer dann zum Einsatz, wenn zumeist elektronische Komponenten, aber auch zum Beispiel pyrotechnische Ladungen für Zünder gegen die Außenumgebung langlebig und ohne Leistungsverlust abgekapselt werden müssen. Sie werden gegenüber Kunststoffverbindungen bevorzugt, wenn es grob wird: etwa Temperaturen bis zu 450 °C, häufige Temperaturwechsel, hohe Luftfeuchtigkeit und/oder Feuchtewechsel, aggressive Medien wie Öl, Treibstoff, Salzwasser sowie Druckbelastung bis zu 2000 bar. Eine Glas-Metalldurchführung besteht typischerweise aus einem Metallaußenteil, einem Glasformteil und einem oder mehreren Innenleitern. Diese Bauteile werden bei circa 1000 °C unter Schutzgasatmosphäre hermetisch dicht verschmolzen.

In drei Einzelgruppen erfolgte die ausführliche Besichtigung der verschiedenen Produktionsbereiche. Im Anschluss fand im Casino der Elektrovac bei Kaffee, Kuchen, Eis und kühlen Getränken ein reger Austausch über die jeweiligen Besichtigungen statt.  

Das BG-Leitungsteam überreichte als Dank für den freundlichen Empfang und die gewährten Einblicke in die Produktionsabläufe Gastgeschenke an die Geschäftsführer und die Betreuer der beiden Führungen. Dank gilt hier noch einmal Wolfgang Wagner für die Einladung und die Organisation vor Ort (Führung, Speis und Trank). Für die Rückfahrt spendierte die Firma Elektrovac eine großzügige Auswahl an Sandwiches, die zusammen mit den herrlich kühlen Getränken aus der Bar des Luxusbusses genüsslich verzehrt wurden. 

Die Reisegruppe bedankt sich bei Udo und Vera Krüger sowie dem gesamten Leitungs-Team der Bezirksgruppe für die hervorragende und bis ins Detail bestens organsierte Exkursion.Ulrich Ludwig

Zentralverband Oberflächen­technik e. V.(ZVO)

ZVO onlineDialog: REACh-Beschränkungsvorschlag Chromtrioxid

In seinem 26. ZVO onlineDialog am 3. Juli stellte der ZVO den gegenwärtigen Stand des REACH-Beschränkungsvorschlags zu Chrom(VI)verbindungen vor. 

Im April 2025 schlug die ECHA einen Entwurf für die Beschränkung diverser Cr(VI)verbindungen vor, darunter auch Chromtrioxid. Sie soll in absehbarer Zeit das Autorisierungsverfahren obsolet machen.

Seit 18. Juni 2025 ist eine öffentliche Konsultation aktiv, in der über ein Online-Portal Kommentare zum Entwurf abgegeben werden können. Der ZVO plant eine allgemeine Kommentierung, allerdings sind ­einige der gestellten Fragen unternehmensspezifisch. Im ZVO onlineDialog thematisierte Malte-Matthias Zimmer, ZVO-Ressortleiter Umwelt- und Chemikalienpolitik, zunächst Inhalte und mögliche Folgen des Beschränkungsentwurfs:

Insbesondere zeigt der Beschränkungsentwurf einige Ungereimtheiten sowie ungewöhnliche Ansätze. So soll die Umweltauswirkung über absolute Werte für jährliche Emissionen in Wasser und Luft reguliert werden, Grenzwerte am Arbeitsplatz und damit Schutzwürdigkeit werden abhängig von der Verwendung vorgegeben. Nicht zuletzt ist bemerkenswert, dass zum Konzept des Grenz­werts zurückgegangen wird, das vor mittlerweile 15 Jahren als unzureichend verworfen worden war.

Auch die Fragen der Public Consultation wurden präsentiert und eingeordnet. 

Zusätzlich diskutierte Dr. Zimmer mit den rund 30 Teilnehmern, wie die Fragen beantwortet werden sollen, damit jedes Unternehmen im eigenen, aber auch im Brancheninteresse teilnehmen kann, um nicht den NGOs das Feld zu überlassen. Ein kleiner Teilnehmerkreis wird hierzu in den kommenden Tagen erneut zusammenkommen und Ideen für die Kommentierung entwickeln.

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