Green Steel für Industriegetriebe: Ein starker Impuls für die Zukunft

Werkstoffe 07. 05. 2025
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Mit der Fachveranstaltung Green Steel für Industriegetriebe: Anwendungen und Perspektiven setzten die Swiss Steel Group und Dirostahl ein kraftvolles Zeichen für die nachhaltige Transformation der Industrie. Rund um das zukunftsweisende Thema grüner Stahl versammelten sich nach Mitteilung von Swiss Steel am Standort der Deutschen Edelstahlwerke in Witten führende Vertreter aus Wirtschaft, Technologie und Infrastruktur.

Die Veranstaltung wurde eröffnet von Dr. Tim Rekersdrees, COO der Deutschen Edelstahlwerke und Markus Lüke, CEO der Dirostahl, moderiert von Anina Berger, VP Group Marketing, Communications & Sustainability der Swiss Steel Group. Bereits zum Auftakt wurde deutlich: Der Tag war mehr als ein Expertentreffen – er bot Raum für echten Austausch, neue Partnerschaften und greifbare Impulse.

Aus der Praxis – für die Zukunft

Den Auftakt der Vortragsreihe machte Stefan Feichtinger, Sr. Manager Corporate Technology von Swiss Steel Group. In seinem Beitrag spannte er den Bogen von der strategischen Roadmap des Unternehmens bis hin zur konkreten Umsetzung nachhaltiger Lösungen im Produktportfolio. Sein Credo: Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht und aktiv gestaltet werden – vom Schmelzprozess bis zum fertigen Bauteil.

Dirostahl brachte mit dem Vortrag von Vertriebsleiter Christoph Gollan eine ebenso praxisnahe wie zukunftsorientierte Perspektive in die Diskussion ein. Im Fokus stand die Transparenz der CO2-Bilanz von Schmiede­stücken. Die systematische Erfassung des Product Carbon Footprints (PCF) und die gezielte Emissionsreduktion in der Produktion zeigten auf, wie konkret Klimaziele im industriellen Alltag verankert werden können.

Ein besonderes Highlight bot der Beitrag von Dr.-Ing. Guido Mittler, der für Dirostahl über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Wärmebehandlung sprach. Die intelligente Kapazitätsplanung ist dabei nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern ein Schlüssel zur signifikanten Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen Der Beitrag bot ein praxisnahes Beispiel dafür, wie digitale Technologien den grünen Wandel beschleunigen können.

Den internationalen Blickwinkel ­brachte Richard Schroeter, Repräsentant des Hafen Antwerpen-Brügge in die Veranstaltung. Mit eindrucksvollen Einblicken in die Wasserstoffstrategie des Hafens Antwerpen-Brügge zeigte er, wie europäische Infrastrukturen auf den künftigen Energiebedarf ausgerichtet werden. Die Frage, wann der Wasserstoff kommt, wurde dabei nicht nur mit technischen Antworten, sondern vor allem mit strategischer Weitsicht beleuchtet.

Neben den Fachvorträgen boten ein Werksrundgang sowie Networking-Pausen zahlreiche Gelegenheiten zum intensiven Austausch. Die abschließende Panel-­Diskussion verdeutlichte die Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Green Steel: Einigkeit bestand darin, dass Transparenz und einheitliche Standards bei der CO2-Berechnung essenziell für Akzeptanz und Vergleichbarkeit sind.

Damit Green Steel im Markt ankommt, braucht es mehr Aufklärung. Endkunden müssen verstehen, warum es Sinn macht, in CO2-reduzierte Produkte zu investieren – und ­bereit sein, den damit verbundenen Mehrwert auch finanziell mitzutragen. Besonders ­intensiv diskutiert wurde die Frage der Vergleichbarkeit von CO2-Werten. Ohne einheitliche Berechnungsstandards bleibt Green Steel schwer bewertbar. Nur mit transparenter und nachvollziehbarer Methodik entsteht das Vertrauen, das für nachhaltige Entscheidungen nötig ist. Ein gemeinsames Fazit der Diskussionsrunde: Die Transformation gelingt nicht im Alleingang. Nur durch offenen und ehrlichen Austausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette lassen sich praktikable und zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Die Veranstaltung in Witten war ein starkes Beispiel für diesen gemeinsamen Weg – und ein klares Signal: Green Steel ist Realität. Jetzt gilt es, ihn gemeinsam weiter voran­zutreiben.

Über Swiss Steel Group

Die Swiss Steel Group mit Hauptsitz in Emmenbrücke, Schweiz, ist einer der weltweit führenden Hersteller von Speziallangstahlprodukten. Aufgrund der ausschließlichen Verwendung von Stahlschrott in Elektrolichtbogenöfen ist die Gruppe eines der relevantesten Unternehmen in Europa im Bereich der Kreislaufwirtschaft und gehört nach eigenen Angaben zu den Marktführern im Bereich nachhaltig produzierter Stahl – Green Steel. Swiss Steel Group verfügt über eigene Produktions- und Vertriebsunternehmen in über 25 Ländern und bietet durch ihre starke lokale Präsenz eine breite Palette individueller Lösungen in den Bereichen Baustahl, Edelstahl und Werkzeugstahl an. Die Swiss Steel Group erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro mit etwa 7500 Mitarbeitenden.

Über Dirostahl

Die Karl Diederichs GmbH & Co. KG ist eines der führenden Familienunternehmen im Bereich der Freiformschmiedeindustrie. mit Jahrhunderte alter Schmiedetradition. Unternehmen betreibt verschiedene Sägen, Dampfhämmer, Schmiedepressen, Ringwalz­werke, diverse Warmbehandlungsöfen und Härteeinrichtungen sowie eine Vielzahl an modernen mechanischen Bearbeitungsmaschinen. Mit dem umfangreichen Produkt­sortiment von nahtlos gewalzten Ringen mit 50 Kilogramm bis 8000 Kilogramm Stückgewicht und Freiformschmiedestücken in verschiedensten Formen von 50 Kilogramm bis 35 000 Kilogramm Stückgewicht wird vor allem der schwere Maschi­nen- und Anlagenbau beliefert, wobei die Schwerpunkte in den Bereichen Windkraftgetriebebau und regenerative Energieerzeugung sowie Antriebs- und Fördertechnik liegen. Weitere Informationen finden Interessierte unter

www.dirostahl.de.

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