Seit einigen Jahren sind additive Fertigungsverfahren, besser bekannt unter der Bezeichnung 3D-Druck, in technischen Fachkreisen im Gespräch. Standen anfangs die unterschiedlichen Arten der Anlagen und Geräte im Fokus, rücken nun erfreulicherweise die Anwendungsmöglichkeiten in den Vordergrund. Nach wie vor spielen natürlich die hohen Freiheitsgrade bei der Gestaltung von Produkten, die günstigen Bedingungen im Hinblick auf den geringen Materialverbrauch oder auch die breiten Wahlmöglichkeiten der einsetzbaren Werkstoffe eine wichtige Rolle. Wie Forscher der TU Graz berichten (Beitrag Seite 16), eignet sich die additive Fertigung auch für die Kombination so unterschiedlicher Materialien wie Metall und Holz zu einem Bauteil. Holz besitzt in vielerlei Hinsicht große Vorteile gegenüber den sonst üblichen metallischen Werkstoffen. Insbesondere der Umstand der Nachhaltigkeit, aber auch die gute Resistenz gegen Wärmeeinwirkung oder das besondere Verhalten bei hoher mechanischer Belastung sowie das deutlich geringere Gewicht verschaffen Holz enorme Vorzüge beim Einsatz zahlreicher Produkte.
Die Entwicklung der Technologie des Auftragschweißens unter Einsatz von Lasern vor wenigen Jahren bietet eine sehr interessante Möglichkeit zur Herstellung von Bauteilen mit besonderen Oberflächeneigenschaften. Auch hier ergeben sich Vorteile durch den Einsatz von ungewöhnlichen Werkstoffen durch die Kombination von Metallen oder Metallverbindungen, die schmelzmetallurgisch kaum herstellbar sind. Des Weiteren sind der Energie- und Materialverbrauch gering sowie die Beeinflussung des Grundwerkstoffs durch Druck- oder Wärme sehr gering. Allerdings erfordert die erzeugte Beschichtung beziehungsweise der Werkstoffaufbau, der durchaus auch einige Millimeter betragen kann, in der Regel eine mechanische Nachbearbeitung. Wissenschaftler der RWTH Aachen haben hierzu zwei Technologien auf deren Eignung untersucht, die bisher noch kaum in Erscheinung getreten sind: das Festwalzen und das mechanische Oberflächenhämmern. Sie stellen in ihrem Beitrag auf Seite 22ff die erzielten Ergebnisse vor und geben einen Ausblick auf die Verwendung unter den geltenden wirtschaftlichen Anforderungen.
Diese und weitere Beiträge aus dem Bereich der additiven Fertigung sowie dem Einsatz von KI in der Werkstofftechnik lassen eine erfreulich hohe Dynamik erkennen, die uns in den nächsten Jahren weitere interessante Herstellungsverfahren bescheren werden. Wir freuen uns, darüber berichten zu können.
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