Verbandsinformationen von FGK, ZVO und DGO

Verbände 07. 04. 2024
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Fachverband Galvanisierte Kunst­stoffe e. V.(FGK)

REACh: ­Chromtrioxidzulassung für FGK-Antrag

Nach jahrelangen Beratungen hat nach Mitteillung des FGK und des ZVO der REACh-Regelungsausschuss am 29. Februar 2024 endlich dem federführend von der ­Gerhardi Kunststofftechnik GmbH eingereichten Antrag zur Nutzung von Chromtrioxid für die Beschichtung von Kunststoffen für Auto­mobilanwendungen zugestimmt. 

Nachdem der Antrag (Gerhardi Joint Application) bereits am 22. Februar 2016 eingereicht worden war, wurde auf nachträglichen Wunsch der EU-Kommission ein Substitu­tionsplan erstellt und am 8. Dezember 2020 eingereicht. Am 28. Juni 2021 wurde dieser von der Europäischen Chemikalienagentur als glaubwürdig eingestuft. Seitdem wurde der Antrag jedoch im REACh-Regelungsausschuss, der sich aus Vertretern der EU-Mitgliedstaaten und der EU-Kommission zusammensetzt, blockiert.

In den vergangenen Wochen hat das Konsortium auf Anfrage der EU-Kommission hin zusätzliche Informationen geliefert und bestimmte Zugeständnisse gemacht, um eine Zustimmung im REACh-Regelungsausschuss zu ermöglichen. Unter anderem ist das Ende der Review-Periode nun auf den 21. September 2029 festgelegt und damit vorgezogen worden. Bereits bis zum 21. März 2028 muss ein Review-Bericht vorgelegt werden, in dem dargelegt ist, inwiefern die im Substitutionsplan dargestellten Planungen umgesetzt worden sind. Als nächster Schritt erfolgt nun im Verlauf der nächsten Wochen die Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union und damit die offizielle Genehmigung zur Nutzung von Chromtrioxid.

Der FGK wird sich nach eigenen Angaben in den nächsten Wochen damit befassen, wie die Auflagen bearbeitet und standardisiert werden, und ein möglichst einheitliches Vorgehen abstimmen.

Zentralverband Oberflächen­technik e. V.(ZVO)

Online-­Praktikumsangebot für Studierende

ZVO und DGO bieten über ihre Websites eine Angebotsliste mit bezahlten Praktikumsplätzen für Studierende der Galvano- und Oberflächentechnik, die regelmäßig aktualisiert/erweitert wird. Danach bieten folgende Unternehmen aus der Galvano- und Oberflächentechnik derzeit über ZVO und DGO Studentenpraktika an:

Chrom-Müller Metallveredelung GmbH, Cotec GmbH, Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Holzapfel Metallveredelung GmbH, Innovent e. V. Technologieentwicklung, Metoba Metalloberflächenbear­beitung GmbH, Moosbach & Kanne GmbH und Umicore Galvanotechnik GmbH.

Neben Mitgliedsfirmen von DGO und ZVO haben auch alle anderen Unternehmen der Galvano- und Oberflächenbrache die Möglichkeit, ihre bezahlten Praktikumsplätze im Bereich der Galvano- und Oberflächentechnik sowie verwandten Fachbereichen bekanntzugeben. Dazu reicht eine E-Mail an die DGO-Geschäftsstelle, Sabine Gross: s.gross@dgo-online.de

Unternehmen erhalten dann einen ­kurzen Fragebogen zur Erhebung der ­Kontaktdaten und Randbedingungen. Die Praktikumsplätze werden anschließend mit dem ­Firmenlogo auf der ZVO-Karriereseite glanzvolle-karriere.de/studium beziehungsweise der DGO-Website dgo-online.de/bildung veröffentlicht. Auf neue Einträge wird regelmäßig hingewiesen.

Deutsche Gesellschaft für ­Galvano- und Oberflächentechnik e. V.(DGO)

AK ­Wasserstoffversprödung zu Gast bei SurTec

Einen Tag vor der DGO-Fortbildung Wasserstoffversprödung für Praktiker in Bensheim tagte der Arbeitskreis Wasserstoffversprödung am 13. Februar 2024 bei der Firma SurTec in Zwingenberg.

Der AK bildet eine Diskussionsplattform mit teilweise wechselnden Teilnehmern aus der betroffenen Branche. Wie jedes Jahr wurden nach Mitteilung der DGO zentrale Themen durch Impulsvorträge vorgestellt und mit Fragestellungen/Anregungen aus dem Teilnehmerkreis erörtert.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik Wasserstoffversprödung durch Patricia Preikschat, presch matters GmbH, diskutierte der Arbeitskreis mit Blick auf die sich entwickelnde Wasserstoffwirtschaft, welche relevanten Themen im Bereich der Erzeugung (Elektrolyseure), Transport und Speicherung von Wasserstoff, etwa unter Einsatz galvanotechnischer Verfahren, existieren. Da ­diese Themen für viele Beschichter bislang aber nur eine untergeordnete Rolle spielen, wurde beschlossen, die stattfindenden Entwicklungen zu verfolgen, ohne jedoch den AK schwerpunktmäßig dahingehend auszurichten.

Der AK Wasserstoffversprödung zu Gast bei SurTec in Zwingenberg (Bild: DGO)

 

Im Fokus der AK-Sitzung standen ­außerdem neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Bruchmechanik sprödbruchgefährdeter Werkstoffe, die von Dr. Michael Brilz von der TU Darmstadt dargelegt wurden. Dr. Stefan Beyer, Deutscher Schraubenverband e. V., berichtete im Anschluss über den neuesten Stand zur Normung. Karsten Stamm, Werkstoff & Korrosionslabor Marienheide, veranschaulichte abschließend Ursachen für aktuelle Schadensfälle und gab Hinweise zur Vermeidung.

DGO-Fortbildung Wasserstoffversprödung für Praktiker erneut gut besucht

Am 14. Februar 2024 fand in Bensheim zum zweiten Mal die DGO-Schulung Wasserstoffversprödung für Praktiker statt.

Wie die DGO berichtet, gab die Veranstaltung neben theoretischen Grundlagen im Rahmen von insgesamt fünf Themenblöcken einen Überblick zu den Einflussgrößen bei der galvanischen Prozessführung ­einschließlich Vermeidungsstrategien, zu unterschiedlichen Prüfmethoden, zu einschlägigen Normen sowie zu Schadensfällen aus der Praxis. Im Dialog mit den Teilnehmenden vermittelten die Referenten auch praxisrelevante Erkenntnisse aus jahrzehntelanger Berufserfahrung.

Das Schulungsformat wurde vom Arbeitskreis Wasserstoffversprödung initiiert und inhaltlich umgesetzt. Dieser sah hierfür eine dringende Notwendigkeit, da ­insbesondere praxisbezogenes Fachwissen für die gezielte Fortbildung von Fach- und Führungskräften seit Jahren nur noch eingeschränkt zugänglich ist. So zeige die Analyse von Schadensfällen aus der Praxis, dass es zunehmend an Hintergrundwissen fehle, um die Schadensrisiken durch wasserstoffbedingte Versprödung bei bestimmten Werkstoffen beziehungsweise Bauteilen und Einsatzbedingungen realistisch einschätzen zu können.

Die jährlich stattfindende Veranstaltung richtet sich an Technologen, Verfahrensingenieure, Meister, Qualitätsmanagement-Beauftragte und Schichtleiter aus allen Branchenunternehmen und war mit insgesamt 16 Teilnehmenden gut besucht, was den Bedarf innerhalb der Branche dokumentiert.

Text zum Titelbild: Teilnehmende der DGO-Fortbildung Wasserstoffversprödung für Praktiker (Bild: DGO)

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