Vor kurzem fand ein Workshop von Fachleuten für das thermische Spritzen und die galvanische Beschichtung statt, organisiert durch die Gemeinschaft Thermisches Spritzen GTS e. V. in Zusammenarbeit mit der eiffo eG und dem VECCO e. V.. Einer der Auslöser für diese bisher eher ungewöhnliche Zusammenstellung des Interessentenkreises ist die europäische Chemikalienverordnung REACh. REACh fordert insbesondere von der Gruppe der galvanischen Beschichter bei der Chromabscheidung, und hier derzeit vor allem der Erzeugung von Hartchromschichten, eine genaue Prüfung des Einsatzes klassischer Abscheideverfahren auf Basis von Chrom(VI)verbindungen. Die Themen des Workshops (Bericht auf der Seite 38ff in dieser Ausgabe) gaben einen Einblick in die Anlagentechnologie, die Produktionsverfahren sowie wichtige Eigenschaften von thermisch gespritzten Schichten.
Die Inhalte der Vorträge lassen unter anderem einige interessante Schlussfolgerungen zu: Während die Anlagentechnologie eine ähnlich hohe Komplexität wie galvanische Anlagen aufweisen kann, wird häufig deutlich weniger Anlagenfläche benötigt. Große Vorteile gegenüber der Galvanotechnik verzeichnet das thermische Spritzen jedoch zum Beispiel bei der hohen Zahl an unterschiedlichen Werkstoffen, die mit dieser Technologie beschichtet werden können. Die Galvanotechnik ist dagegen dafür prädestiniert, dünne Schichten in hoher Genauigkeit auf Bauteilen unterschiedlicher Geometrie auftragen zu können. Deutlich wurde im Workshop, dass für beide Verfahrenstechnologien gute Fachkenntnisse erforderlich sind, um den Kunden für den jeweiligen Anwendungsfall die optimale Beschichtung anbieten zu können. Bei einer guten Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten beider Beschichtungsvarianten bestehen damit gute Aussichten, sowohl die Kunden optimal bedienen zu können, als auch die gesetzlichen Forderungen zum Arbeits- und
Umweltschutz bestens zu erfüllen.
Auch in weiteren Beiträgen zu neuen Schichtwerkstoffen (Seite 20) und Kombinationen von Verfahren (Seite 42) wird gezeigt, dass die Oberflächentechnologie einiges an Neuheiten und innovativen Ansätzen zu bieten hat – es bleibt also spannend!
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