Entwicklung – bitte mit Bedacht

Werkstoffe 06. 06. 2023

Unter der großen Menge an aktuellen Mitteilungen aus Industrie und Politik war auch eine zu finden, wonach die deutsche Automobilindustrie im Bereich Elektro­mobilität langsam in Schwung kommt und wohl ­wieder Marktanteile gegenüber den asiatischen Anbietern zurückgewinnen kann. Die Stärkung der Automobilindus­trie wird zwar nicht jedem (vor allem aus dem Bereich der Umweltschutzfraktion) gefallen – jedoch handelt es sich um eine der wichtigsten Industriebereiche in Deutschland und Europa. Neben dieser Mitteilung wird auch verkündet, dass der Ausbau der Stromgewinnung aus Wind und Sonnenlicht jetzt deutlich an Fahrt aufnimmt, und zwar weltweit. Für eine wirklich effektive Nutzung des damit gewonnenen Stroms muss die Produktion von elektrochemischen Stromspeichern weiter vorangetrieben werden. Auch hier werden nahezu täglich Fortschritte erzielt, die inzwischen auch zu den häufigen Mitteilungen in der Fachzeitschrift WOMag gehören.

Bei allen diesen rasanten Entwicklungen kann es allerdings durchaus angebracht erscheinen, immer wieder einmal den Blick auf das Gesamtergebnis zu richten: die Vor- und Nachteile für Mensch und Natur gegeneinander abzuwägen. Dazu zählt eben auch die Erkenntnis, dass ein beschleunigter Einsatz der E-Mobilität ohne einen drastischen Ausbau der Stromgewinnung und der Stromspeicherung kritisch wird. Ebenso ist es wichtig, bisher noch nicht näher betrachtete Technologien auf deren Eignung unter den jetzt veränderten Prämissen hin neu zu bewerten. Es läuft also immer darauf hinaus, vollzogene Entwicklungsschritte im Hinblick auf deren Folgen zu betrachten und auch alternative Entwicklungen im Auge zu behalten. Eine solche Entwicklung wurde unter anderem mit dem diesjährigen DGO-Nasser-Kanani-Preis, verliehen auf dem 44. Ulmer Gespräch, ausgezeichnet (Bericht auf Seite 20 ff.).

Einen prüfenden Blick auf einen anderen Bereich, die Änderungen durch die Chemikalienverordnung REACh, hat Marita Voss-Hageleit geworfen. Sie begleitet seit vielen Jahren die Arbeiten zur Autorisierung von Chrom(VI)verbindungen in der Galvanotechnik und verfügt damit über einen tiefen Einblick in die Vor- und Nachteile für die Beschichtungsbranche und deren Kunden, so dass ihrer Einschätzung (Beitrag Seite 32) durchaus eine hohe Qualität zugesprochen werden kann. Auch hier ist das Fazit: Entwicklungen bitte mit Bedacht durchführen!

WOMAG – vollständig online lesen

WOMAG ist auf der Homepage des Verlages als pdf-Ausgabe und als html-Text zur Nutzung auf allen Geräteplattformen lesbar. Einzelbeiträge sind mit den angegebenen QR-Codes direkt erreichbar.

Relevante Unternehmen

Video(s) zum Thema

Werbepartner

Links zu diesem Artikel

Aus- und Weiterbildung

Top