Verbandsinformationen

Verbände 06. 06. 2023

Zentralverband Oberflächen­technik e. V.(ZVO)

Online-Angebot an ­Praktikumsplätzen für Studierende der ­Galvano- und Oberflächentechnik

Auf der DGO-Website ist eine Angebotsliste mit bezahlten Praktikumsplätzen für Studierende der Galvano- und Oberflächentechnik zu finden, die regelmäßig aktualisiert beziehungsweise erweitert wird. Neben Mitgliedsfirmen von DGO, Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V., und ZVO haben auch alle anderen ­Unternehmen der Galvano- und Oberflächenbrache die Möglichkeit, ihre bezahlten Praktikumsplätze im Bereich der Galvano- und Oberflächentechnik sowie verwandten Fachbereichen bekanntzugeben. Dazu reicht eine E-Mail an die DGO-Geschäftsstelle (Sabine Gross, E-Mail: s.gross@dgo-online.de). Die Unternehmen erhalten dann einen kurzen Fragebogen zur Erhebung der Kontaktdaten und Randbedingungen. Die Praktikumsplätze werden anschließend mit dem Firmenlogo auf der DGO-Website unter Bildung veröffentlicht. Auf neue Einträge wird regelmäßig hingewiesen.

Industrielle Beschichter beurteilen wirtschaftliche Situation als befriedigend

Weiterhin recht zufrieden sind die ­Mitglieder des ZVO-Fachbereichs Industrieller Beschichter mit der wirtschaftlichen Situation im ersten Quartal 2023 und dem Verlauf des Geschäftsjahrs 2022. Sie trafen sich am 14. März 2023 zu ihrer ersten diesjährigen Sitzung.

Die Unternehmen aus dem Fachbereich bieten überwiegend kathodischen Korrosionsschutz an. Zwar hat die Dynamik im zweiten Halbjahr 2022 deutlich an Schwung verloren, das überraschend starke erste Halbjahr 2022 hat aber dazu geführt, dass die Umsatzplanungen für 2022 erreicht werden konnten. 2022 konnten Umsatzsteigerungen von zehn bis 20 Prozent erzielt werden, allerdings ging die produzierte Menge um durchschnittlich zehn Prozent zurück. Aufgrund der allgegenwärtigen geopolitischen Probleme erwarten die industriellen Beschichter für und in 2023 weiterhin einen Rückgang ihrer Geschäfte, obwohl das erste Quartal nach wie vor recht positiv verlaufen ist.

Die Belastung durch die gestiegenen Chemie- und Rohstoffpreise und die Energiekosten bleibt auf einem hohen Niveau, was dazu führt, dass Neuinvestitionen verschoben werden oder gänzlich gestrichen wurden. Getätigte Investitionen dienen der Steigerung der Energieeffizienz und vielfach der Automatisierung von innerbetrieblichen Transporten, um über diesen Weg Personal aus unproduk­tiven Tätigkeiten für produktive Prozesse freizubekommen. Der ungebrochen ­eklatante Mangel an Fach- und Hilfskräften soll mit diesen Automatisierungsinvestitionen abgemildert werden. Öffentliche Gewerkschaftsforderungen von zehn Prozent und mehr seien zudem sehr kontraproduktiv in den Anstrengungen der Unternehmen, eigenes Personal zu halten. Erstmals werden Personalverluste an die öffentliche Hand festgestellt, eine bislang unvorstellbare Entwicklung.

Intensiv diskutiert wurde das Thema Ausbildung, Praxisberichte über die Gewinnung von Auszubildenden und die Anforderung von Oberflächenbeschichtern beziehungsweise deren künftiger Verwendungen im betrieblichen Alltag. Für den Einsatz als Anlagenführer seien Oberflächenbeschichter für viele industrielle Beschichter überqualifiziert. Für derartige Tätigkeiten sei vielfach eine Kurzausbildung unterhalb des Gesellenniveaus völlig ausreichend. Wenngleich vielfach gescholten, so ein Unternehmer aus Mittelhessen, sei die Berufsberatung der Arbeitsagenturen als Multiplikator für die Gewinnung von Auszubildenden nicht zu vernachlässigen. Nach Einladung ins Unternehmen und Schilderung der beruflichen Tätigkeiten hatten die Berufsberater ein völlig neues Bild vom Oberflächenbeschichter, dessen Berufsbezeichnung doch eher Oberflächenmanager lauten müsse, so eine Berufsberaterin.

Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V.(DGO)

DGO-Arbeitskreis Zink-Nickel zu Gast bei WHW Hillebrand in Fröndenberg

Die Mitglieder des AK Zink-Nickel trafen sich am 14. März zu ihrer ersten Sitzung im laufenden Jahr bei WHW Hillebrand in Fröndenberg. Die Ergebnisse eines Ringversuchs zu passivierten Zink-Nickel-Oberflächen als Haftvermittler für KTL-Schichten standen im Fokus des Treffens.

Der AK Zink-Nickel zu Gast bei WHW Hillebrand in Fröndenberg (Bild: DGO)

 

Zunächst informierte Dr. Jens-Uwe Riedel von der iChemAnalytics GmbH im Rahmen eines Fachvortrags über neue Möglichkeiten, die sich im Bereich der Wasserstoffversprödung und -analytik durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz ergeben. Angetrieben wird diese Entwicklung in erster Linie durch die aufstrebende Wasserstoffwirtschaft. Auf der Agenda stand außerdem der aktuelle Arbeitsschwerpunkt zur Nachbehandlung von Zink-Nickel-Oberflächen für einen nachfolgenden KTL-Prozess. Dazu wurde vom Gremium eine Versuchsreihe mit insgesamt acht unterschiedlich passivierten ZnNi-Oberflächen sowie drei KTL-Verfahren initiiert. Die Prüflinge wurden nach der Beschichtung mit ­einer Ritzspur versehen und bei VW für sechs Wochen im PV1209-Test hinsichtlich des Auftretens von Lackblasen und Abplatzungen geprüft. Sascha Große, VW, präsentierte zur Sitzung erste Ergebnisse aus dieser Versuchsreihe.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung lag auf dem Korrosionsverhalten von ZnNi-beschichtetem Stahl in Kontakt mit Aluminium. Christof Waibel von der Holder GmbH Oberflächentechnik, der als Gast an der Sitzung teilnahm, präsentierte dazu neue Erkenntnisse aus einem Grundsatzversuch, der kürzlich unter Mitwirkung mehrerer OEMs, einer Fachfirma und der TU Ilmenau abgeschlossen wurde. Konkret konnte ein starker, jedoch zeitlich versetzter korrosiver Angriff auf der Aluminiumoberfläche durch elektrochemische Untersuchungen sowie Korrosionstests nachgewiesen werden. Die Arbeitskreismitglieder sprachen sich für eine aktive Unterstützung einer nun folgenden zweiten Versuchsreihe aus.

Die nächste Sitzung des AK Zink-Nickel findet statt am 6. Juni bei Coventya in Gütersloh statt.

DGO-Fachausschuss ­Edelmetalle berät in Solingen über neue ­Industrieemissionsrichtlinie

Die Mitglieder des FA Edelmetalle trafen sich am 15./16. März im Industriemuseum in Solingen zu ihrer ersten Sitzung des laufenden Jahres.

Ein Kernthema des Treffens bildete die Diskussion rund um den Vorschlag der Europä­ischen Kommission zur Revision der Industrieemissionsrichtlinie, wonach Produktionsanlagen in der EU zukünftig die untersten Werte der für den spezifischen Industriesektor ermittelten Emissionsintervalle einhalten müssen. Die Fachausschussmitglieder teilten die dahingehende Einschätzung des ZVO, dass dies zu massiven Einschränkungen bei den Industriebetrieben führen würde und befürworteten dessen Aktion hinsichtlich einer kurzfristigen Ansprache möglichst vieler politischer Entscheidungsträger.

Der DGO-FA Edelmetalle tagte im Industriemuseum Solingen (Bild: DGO)

 

Auf der Tagesordnung standen zudem die Vorbereitungen für den nächsten Expertenworkshop Edelmetalle – das Anwenderforum, der am 20. März 2024 zum mittlerweile neunten Mal in Berlin vom FA Edelmetalle organisiert wird. Für das Veranstaltungsprogramm sollen in den kommenden Wochen wieder renommierte Experten als Referenten gewonnen werden.

Ständige Betätigungsfelder des FA Edelmetalle sind außerdem die Veröffentlichungen im Rahmen der Artikelserie Geschichte(n) der Galvanik (mittlerweile 37 veröffentlichte Geschichten) und das Schwerpunktthema Rückgewinnung von Edelmetallen. Das nächste FA-Treffen ist für September 2023 in Bleienbach, Schweiz, geplant.

23. Sitzung des DGO-Gemeinschaftsaus­­schusses Kombinierte Oberflächentechnik

Am 21. März 2023 trafen sich die ­Mitglieder des Gemeinschaftsausschusses Kombinierte Oberflächentechnik zu einer hybriden Sitzung im Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF).

Hybrides Meeting des Gemeinschaftsausschusses Kombinierte Oberflächentechnik am IPF in Dresden (Bild: DGO)

 

Inhaltlich widmete sich das Gremium mit ausgewählten Vorträgen wiederholt dem Leitthema Tribologie. So stellte Ullrich Gutgar von der BIA Group im Rahmen seines informativen Vortrags die Frage, wie man an Kunststoffdekorbauteilen mit Chromoberflächen (im Zusammenbau) für die zukünftige Elektromobilität Knarzgeräusche effektiv reduzieren kann. Die Ursache von Knarzgeräuschen sind Relativbewegungen, unter anderem durch Verwindung der Karosse oder unterschiedliche thermische Ausdehnungen. Zwar existierten Maßnahmen zur Abhilfe wie beispielsweise Puffer als Abstandshalter oder Polymermodifikation mittels PTFE, jedoch stehen dem der begrenzte Bauraum, die angekündigten Stoffverbote durch REACh sowie die eingeschränkte Rezyklierbarkeit von Kunststoffen mit PTFE-Anteil entgegen.

In einem weiteren Vortrag berichtete ­Sarah Hirsch von der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik an der TU Chemnitz über ein FuE-Transferprojekt in Zusammenarbeit mit Daimler, bei dem es um die Reibflächenvorkonditionierung von Bremsscheiben geht. Eine Vorkonditionierung ist insbesondere bei Bremsscheiben aus Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffen erforderlich und zielt auf das Aufbringen einer künstlichen, tribologisch eingestellten Schutzschicht (sog. Tribofilm).

Der Gemeinschaftsausschuss wird in Kooperation von DGO, INPLAS, DFO und EFDS i .d. R. zweimal jährlich organisiert und steht unter der Leitung von Dr. Petra Uhlmann, Abteilungsleiterin für Nanostrukturierte Materialien am IPF. Die nächste Sitzung ist für September 2023 als Online-Event geplant.

DGO-Fachausschuss Chemische Metallabscheidung zu Gast in Wiener Neustadt

Am 22. und 23. März 2023 fand die Frühjahrssitzung des DGO-FA Chemische Metall­abscheidung im TFZ Technologie- und Forschungszentrum in Wiener Neustadt statt. Im Fokus standen die Verschleißschutzeigenschaften von Chemisch-Nickel-Schichten.

Der DGO-FA Chemische Metallabscheidung im TFZ Technologie- und Forschungszentrum in Wiener Neustadt (Bild: DGO)

 

Der erste Abend begann mit einer Besichtigung des CEST-Forschungszentrums für Korrosion und Oberflächentechnik. Besonderes Highlight hierbei war die Vorstellung des erst kürzlich installierten Messsystems zur Oberflächenanalytik LEIS (Low-­energy ion scattering spectroscopy), das Element­analysen im Bereich einzelner Atomlagen ermöglicht. Das CEST erforscht damit unter anderem neue Katalysatoren für Energiespeichersysteme. Abgerundet wurde der Abend bei einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus zum Dom.

Am darauffolgenden Tag präsentierte Lars Lehmann von der TU Chemnitz zunächst das Endergebnis eines FuE-Projekts, bei dem es um das Verschleißverhalten wärmebehandelter Chemisch-Nickel-Schichten ging. Dabei wurde ein Online-Tool entwickelt, das für individuelle Verschleißbeanspruchungen (Wälz-, Furch- und Schwingverschleiß) die idealen Wärmebehandlungsparameter ermit­telt. Das Tool ist für jedermann auf der Website der TU Chemnitz zugänglich.

Auf der Agenda stand außerdem ein Fachvortrag von Dr. Ewald Badisch von der AC2T research GmbH, Austrian Competence Center of Tribology, über Testmethoden und Testergebnisse verschleißbeanspruchter chemisch abgeschiedener Nickelschichten. Das Unternehmen zählt europaweit zu den renommiertesten Adressen hinsichtlich der Erforschung von Reibung, Verschleiß und Schmierstoffen. Im Rahmen einer anschließenden Führung präsentierte Dr. Badisch die beeindruckende Vielfalt unterschiedlicher Verschleißprüf­methoden.

Die nächste FA-Sitzung ist für den 13. September 2023 am Rande der ZVO-Oberflächentage in Berlin geplant.

Die Vortragsreihe der DGO-Bezirksgruppe Thüringen wurde im April 2023 mit dem aktuellen Thema Was wächst denn da? Verkeimung und Biofilme erkennen und beseitigen fortgesetzt. Als Referent konnte Alois Kinate­der, Technische Verkaufsleitung bei der G. & S. PHILIPP Chemisch Produkte Vertriebs-Gesellschaft, Thaining, gewonnen werden. Allgemeines über Mikroorganismen mit Beispielen aus der Praxis sowie Angaben zur Systemreinigung nach einer Verkeimung und die Vermeidung der erneuten Verkeimung bildeten die wesentlichen Inhalte seines Vortrags.

Eine Vielzahl von Mikroorganismen ist selbst im Trinkwasser völlig harmlos. Sie können sich jedoch in wässrigen Lösungen an Wandungen von Rohrleitungen besonders in Galva­niken durch eine Schleimschicht als ­Biofilm bemerkbar machen. Ihre Bildung kann durch Temperatur, Strömung, Sauerstoffgehalt und durch Stoffe, die das Wachstum fördern (Dichtungsmaterial, Silikonschläuche) oder durch Produktionsrückstände begünstigt werden. Bevorzugte Ansiedlungsstellen sind raue Oberflächen oder Risse sowie Stellen mit geringen Fließgeschwindigkeiten. Kupferleitungen verlangsamen den Prozess der Ausbildung von Biofilmen an den Wandungen, können aber ihre Bildung nicht verhindern.

Die zahlreichen Beispiele aus der Praxis zeigen angelagerte Biofilmkolonien und Anhaftungen an Wannenwandungen, Grobfiltersieben, in Leitungssystemen und Passivierungslösungen, aber auch in Abwasserbehandlungsanlagen. Sie können sich lösen und als Verunreinigungen, wie in einigen Querschliffen deutlich zu sehen war, in die galvanisch abgeschiedene Schicht als Störung eingebaut werden.

Um die Biofilmanlagerungen abzubauen, ist eine Systemreinigung mechanisch durch Intensivspülung und Hochdruck-Wasserstrahl sowie chemisch unter Einsatz von Säuren, Laugen, Spezialreinigern und anschließender Stoßbehandlung mit Biozid erforderlich. Diese Maßnahmen sind in gewissen Abständen durchzuführen, um eine Neuverkeimung besonders in Galvanikanlagen zu vermindern. Als besonders wirksam erweist sich die automatische Dosierung von Biozid entsprechend der Herstellerspezifikation. Trotzdem schlägt der Referent eine regelmäßige Kon­trolle mit DipSlide (2 Tests) vor, denn der Biofilm ist ständig in Bewegung und wächst erneut. Mit dem Fazit

  • Ursachen ermitteln
  • Anlagen reinigen
  • neue Verkeimung verhindern durch regelmäßige Reinigung
  • erfahrene Partner zu Rate ziehen

beendete Alois Kinateder seinen Vortrag. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion vor allem von den Firmenteilnehmern an.

Der DGO-Bezirksgruppenleiter von Thüringen, Mathias Fritz, dankte Alois Kinateder für seinen interessanten Vortrag und informierte über die im Mai stattfindende DGO-Veranstaltung in Ilmenau. Dr. Peter Kutzschbach

Die DGO-Bezirksgruppe Thüringen setzte ihre Vortragsreihe mit dem Thema Effiziente Trocknung im Mai in Ilmenau fort. Als Referent konnte Jonas List, Vertriebsmitarbeiter der HARTER GmbH in Stiefenhofen im Allgäu gewonnen werden.

Nach einer kurzen Einführung des 1991 gegründeten, mittelständischen Unternehmens mit weltweit 90 Mitarbeitenden stellte Jonas List die Kompetenzfelder

  • Vakuumtrocknung
  • Konvektionstrocknung
  • Kondensationstrocknung und
  • Schlammtrocknung

vor. Es handelt sich dabei um effektive und zugleich ­energie- und CO2-sparende Trocknungsmethoden für die Industrie mit dem entsprechenden Know-how.

Die Vakuumtrocknung, geeignet für temperaturempfindliche Stoffe, basiert auf einem thermischen Trennprozess durch Herabsetzen der Siedetemperatur. Die verdampfte Flüssigkeit wird als Dampf abgesaugt und somit dem System entzogen. Mit dieser Methode lassen sich die Trocknungszeiten wesentlich verkürzen.

Die konvektive Trocknung erfolgt ­vorrangig durch einen Gasstrom, der die ­erforderliche thermische Energie durch Brenner oder Dampfwärmeaustauscher erhält. Als Trägergas wird in den meisten Fällen Umgebungsluft eingesetzt.

Die Kondensationstrocknung beruht auf dem System einer Wärmepumpe. Hierbei wird in einem geschlossenen Kreislauf Luft in einer Trockenkammer erwärmt und an kalten Lamellen entfeuchtet. Dadurch bleibt nahezu die gesamte Energie im System. Dabei kann unabhängig von den Umgebungsbedingungen das Klima in der Trockeneinheit beliebig beeinflusst werden. Einige Standard- und Sonderlösungen von Anlagen mit geschlossenem Luftkreislauf ohne Zu- und Abluft wurden vom Referenten unter dem Firmennamen AIRGENEX® vorgestellt. Die Anlagen zeichnen sich durch eine geringe Leistungsaufnahme aus. Dieses ­Trocknungsverfahren eignet sich für viele Produkte, einschließlich Schüttgut. Für Bauteile mit ­komplizierter Geometrie, wie Sacklöscher, Hinterschneidungen oder schöpfende Teile, kann als Vorstufe eine druckluftfreie Abblasung mittels spezieller Düsenanordnung durchgeführt werden. Auch dazu wurden im Vortrag mehrere Varianten in der PowerPoint-Präsentation vorgestellt.

Darüber hinaus sprach der Vortragende die Schlammtrocknung an und stellte ein spezielles Trocknungssystem, geeignet für vorentwässerte wasserhaltige Schlämme und Substanzen, vor. So lassen sich ­beispielsweise Schlämme aus der Kammerfilterpresse, aber auch Lack-, Schleif- oder ­Klärschlämme sowie Pressabfälle und Granulate nach dem DRYMEX®-Verfahren energiesparend bei 20 °C bis 50 °C in einem geschlossenen Kreislauf trocknen. Individuelle Lösungsmöglichkeiten und kompakte Container-Trocknungsanlagen für Schlämme wurden ebenfalls vorgestellt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind unter ­anderem:

  • energiesparende Trocknung (0,4 KWh/l Wasserentzug)
  • keine Geruchsbelästigung
  • einfaches Handling mit geringer Wartungsanfälligkeit

Mit diesen Informationen beendete Jonas List seinen Vortrag und beantwortete die zahlreichen Fragen des Publikums.

Im Anschluss dankte DGO-Bezirksgruppenleiter Mathias Fritz dem Vortragenden für seine interessanten Ausführungen und informierte die Fachkollegen über die weiteren Aktivitäten der Bezirksgruppe.
Dr. Peter Kutzschbach

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.(VDW)

Dr. Markus Heering ab Mai 2023 in der Geschäftsführung des VDW

Dr. Markus Heering (55) ist am 1. Mai 2023 in die Geschäftsführung des VDW und des Fachverbands Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme im VDMA, beide Frankfurt am Main, eingetreten. Bis Ende des Jahres wird er die Geschicke der beiden Verbände gemeinsam mit Dr. Wilfried Schäfer führen. Wilfried Schäfer hat die beiden Fachverbände seit 2008 geleitet und tritt am 31. Dezember 2023 in den Ruhestand.

Markus Heering ist am 1. Mai in die Geschäftsführung des VDW eingetreten (Bild: VDW)

 

Nach dem Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen sammelte Markus Heering erste Berufspraxis in einem Unternehmen für Umwelttechnik. Während dieser Zeit promovierte er 1998 berufsbegleitend zum Dr.-Ing. Im Jahr 2000 startete er seine Verbandskarriere beim VDMA als Referent im Fachverband Thermoprozess- und Abfalltechnik, dessen stellvertretender Geschäftsführer er 2004 wurde. Nach weiteren vier Jahren übernahm er 2008 die Geschäftsführung des Fachverbands Druck- und Papiertechnik sowie des Fachverbands Sicherheitssysteme. 2022 kam die Geschäftsführung des Fachverbands Additive Manufacturing im VDMA hinzu.

Markus Heering bringt sehr viel Erfahrung im Messegeschäft mit, denn mit seinen Fachverbänden war er jeweils als ideeller ­Träger bei der drupa, der security und der formnext engagiert. Weitere Schwerpunkte seiner bisherigen Tätigkeit waren der Aufbau der VDMA-Aktivitäten zum Thema Additive Manufacturing mit Arbeitsgemeinschaft und Fachverband, für die er auch weiterhin verantwortlich sein wird. Darüber hinaus hat er den globalen Verein für den Bereich Security Systems ausgebaut und die Zertifizierungsstelle für diesen Bereich ausgegründet und weiterentwickelt. Heering ist verheiratet und hat vier Kinder. Er liebt Natur und Sport als Ausgleich zum Job, insbesondere Touren, wahlweise mit dem Rennrad oder dem Mountainbike.

Verein Deutscher Ingenieure e. V.(VDI)

Adrian Willig ist neuer VDI-Direktor

Neuer Direktor des VDI ist Dipl.-Ing. Adrian Willig (56). Willig tritt die Nachfolge von Dieter Westerkamp (Bereichsleiter Technik und Gesellschaft) an, der die Funktion interimsweise für vier Monate übernommen hatte.

Adrian Willig ist neuer VDI-Direktor (Bild: VDI)

 

Adrian Willig war zuvor Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Fuels und Energie e. V. (en2x) in Berlin. Der Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik ­engagierte sich für die Transformation der Mineralölwirtschaft und begleitete ihren Wandel hin zu einer neuen, klimaschonenden Energievielfalt. Willig war seit 1994 in verschiedenen Positionen für das Institut für Wärme und Mobilität e. V. (IWO) tätig, zusammen mit dem Mineralölwirtschaftsverband eine der Vorgängerorganisationen von en2x. Zuletzt war er bei IWO mehrere Jahre Geschäftsführer, bevor er ab 2021 in die Hauptgeschäftsführung von en2x eintrat.

Adrian Willig freut sich sehr auf seine neue Aufgabe und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Präsidium, den verschiedenen Gremien und dem gesamten VDI-Team. Mein Vorgänger übergibt mir einen sehr gut aufgestellten Verein mit modernen Strukturen und zeitgemäßer Kultur, sagt Willig. Bei der Bewältigung der zahlreichen Zukunftsherausforderungen Deutschlands würden Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Technologien und damit der VDI eine besonders wichtige Rolle spielen. Der VDI sei mit seiner umfassenden technisch-wissenschaftlichen Arbeit, die sowohl von hauptamtlich wie ehrenamtlich tätigen Menschen geleistet werde, eine der größten und wichtigsten Organisationen seiner Art im Land. Der VDI sei zudem als Regelsetzer und mit seinen umfassenden Netzwerken in Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Impulsgeber und eine der tragenden Säulen zum weiteren Ausbau des Technologiestandorts Deutschland.

Bei seiner Eintrittsrede am 2. Mai 2023 in Düsseldorf betonte Adrian Willig, dass er dem VDI eine starke Rolle bei den öffentlichen Diskussionen, wie beispielsweise Energiewende, Klimaanpassung und Mobilitätswende, geben möchte. Wie kann sich der VDI einmischen, schneller am Puls der Zeit sein und aktuelle Ereignisse kommentieren? Neben diesen Zielen ist es mir ein Anliegen, gemeinsam mit allen im VDI Engagierten die Zukunft Deutschlands als führender Technologie- und Wirtschaftsstandort aktiv mitzugestalten, erklärt Willig.

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