Ein Bild aus tausend Pixeln

Werkstoffe 08. 12. 2021
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Kein anderes europäisches Gesetz hat so einen weiten Einfluss wie die REACh-Verordnung. Auch wenn andere Gesetze und Verordnungen in der Öffentlichkeit intensiver diskutiert werden, so ist der breite Bedarf einer zukunfts­weisenden Betrachtung der sicheren Verwendung von chemischen Stoffen doch eine der Grundlagen für zukünftige Zusammenarbeiten und Entwicklungen.

Gerade da so viele Gruppen und Institutionen weltweit betroffen sind, besteht für alle die Notwendigkeit einer abgeglichenen Handlungsweise. Auch eine Sanddüne besteht aus Myriaden einzelner Körner, ohne die weder Bestand noch Weiterkommen der Düne möglich ist. REACh befasst sich mit immens vielen chemischen und sonstigen reaktiven Stoffen und deren Auswirkungen im Kleinen und im Großen. Lokale Einflüsse müssen ebenso betrachtet werden wie globale Auswirkungen. Individuen sind ebenso betroffen wie Organisationen, wirtschaftliche Auswirkungen werden ebenso betrachtet wie gesellschaftliche.

Nun kann die Konsequenz gezogen werden, dass das alles viel zu komplex ist, ein Chaos herrscht und sowieso alles nur durch eine Selbstorganisation gelöst werden kann, wie es eben in komplexen Systemen der Fall ist. Dann kann man sich zurücklehnen und abwarten, was kommt. Oder es kann im Rahmen seines eigenen Universums versucht werden, an Lösungen zu arbeiten, die eigenen Interessen beschreiben, aber auch die Interessen anderer akzeptieren. Es ist eben die Sache mit den eigenen Rechten, die am Gartenzaun erst einmal zu Ende sind, da dort die Interessen anderer beginnen.

VECCO hat 2012 die Möglichkeit gesehen, einen eigenen Bereich beeinflussen zu können, ohne den Gartenzaun zu übersehen. Ausgang war der Bann von Chromtrioxid, welcher sich als von größerer globaler Bedeutung erwiesen hat als zunächst vermutet. Das ist jetzt zehn Jahre her, zehn Jahre auf und ab. VECCO hat sich immer der Zukunft zugewandt und war, und ist, dabei neuen Ideen gegenüber immer aufgeschlossen. Dabei wurde die Bedeutung aufgenommen, ohne aber den Bann zu übersehen. Die Einreichung eines Antrags zur weiteren Verwendung war das erste Ziel, das erreicht worden ist. Und auch hier wieder das Problem der Komplexität – auch wenn jedes Sandkorn zum Erfolg beiträgt, ist doch jeder Betrieb besonders. Eingereicht wird die gesamte Düne – bewertet wird das einzelne Sandkorn. Langfristig muss die Düne verstärkt über die einzelnen Körner beschrieben werden, um Bestand zu haben. Die Körner müssen sortiert werden und gleichzeitig in ihren ­Eigenschaften zusammenpassen. Übertragen auf REACh bedeutet dies, dass innerhalb von Gruppen definiert wird, ob eine Weiterverwendung notwendig ist und wie dies begründet werden kann, oder ob die Chemikalie vermieden werden kann.

Die Mitglieder des VECCO sind der Dreh- und Angelpunkt, nur sie können die Ansprüche der Produkte, deren Anwendungen und Kundenanforderungen beurteilen. Die Mitglieder werden unterstützt in der Beschreibung ihrer spezifischen Anwendungen, in dem Verhältnis zu den weiteren Betrachtungen mit dem Kunden im europäischen, aber auch internationalen Umfeld. Der VECCO sieht sich hier als Schnittstelle und Übersetzer zwischen EU-Behörden wie der ECHA oder der EU-Kommission und den Betrieben. Praktische Fragen werden derart dargestellt, dass eine Zusammenarbeit zur beiderseitigen Zufriedenheit möglich ist. Die nächsten zehn Jahre sind ausgefüllt mit Arbeit für und mit den Unternehmen. Der Blick in die Planungen der EU-Kommission lässt ahnen, welche Überraschungen REACh und dessen Umfeld für uns noch bieten.

Gemeinsam mit VECCO wünsche ich allen Lesern ein gesundes Jahr 2022 und wirtschaftlich gute Bedingungen für Ihre Unternehmen.

Uwe König

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