Technologie Transferprogramm Leichtbau des BMWi und Projekt PROLEIT

Werkstoffe 07. 08. 2021
  • Autoren dieses Artikels
  • 974x gelesen

Im Rahmen der Initiative Leichtbau des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurde das Technologie-Transferprogramm Leichtbau des BMWi (TTP LB) aufgesetzt. Der GDA und zahlreicher seiner Mitgliedsunternehmen waren von Beginn an an der Initiative Leichtbau beteiligt, maßgeblich zum Beispiel die Otto Fuchs KG in Meinerzhagen.

Mit dem vom BMWi aufgesetzten Technologie-Transferprogramm Leichtbau mit einem Fördervolumen in Höhe von 300 Millio­nen Euro wird der branchenübergreifende Wissens- und Technologietransfer unterstützt und Leichtbau als Zukunftstechnologie weiterentwickelt. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, den Industriestandort Deutschland, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Arbeitsplätze zu sichern, die Innovationskultur auszubauen sowie Umwelt- und Klimaschutz zu befördern. Die Otto Fuchs KG hat gemeinsam mit Partnern einen erfolgreichen Förderantrag im Rahmen des TTP LB gestellt und die Förderung des Verbundprojekts PROLEIT Prozessentwicklung und Technologietransfer eines kombinierten Umformverfahrens zur Herstellung gradierter Profile für Leichtbauanwendungen erlangt.

Leichtbaustrukturen aus Aluminiumstrangpressprofilen haben sich seit langem im Mobilitätssektor etabliert, insbesondere aufgrund der großen Gestaltungsfreiheit des Profilquerschnitts. Die ­Leichtbaupotenziale von Strangpressprofilen könnten aber deutlich umfassender ausgeschöpft werden, wenn auch Integralbauweisen mit geometrischer Funktions- und Belastungsanpassung in Profillängsrichtung realisiert werden könnten. Einer breiten Umsetzung von derartigen Designs stehen im Mobilitätsbereich häufig die Kosten bisher verfügbarer Fertigungslösungen entgegen.

Thema des PROLEIT-Projekts ist eine neue Fertigungstechnologie, die den ­Zielkonflikt zwischen hoher Gewichtseinsparung durch große geometrische Variabilität einerseits und Kostendruck im Mobilitätssektor andererseits entschärfen soll. Dem Leichtbau­konstrukteur werden dadurch ­neuartige Möglichkeiten zur Gewichtseinsparung, zur Ressourcenschonung und Reduzierung der Emissionen an Kohlenstoffdioxid (CO2) an die Hand gegeben. Basis für diese Technologieentwicklung ist das Walzgleitziehen, das mithilfe einer neuartigen Prozessgestaltung und innovativen Automatisierungsidee ein geometrisches Gradieren mit hohem Teiledurchsatz ermöglichen soll. Ziel ist der anwendungsorientierte Transfer dieses Ansatzes in die industrielle Praxis, um belastungsangepasste Profile aus Leichtmetalllegierungen für vielfältige Mobilitätsanwendungen wirtschaftlich bereitstellen zu können.

Dr.-Ing. Michael Trompeter, Innovationsingenieur bei der Otto Fuchs KG, zeigt sich erfreut über PROLEIT als Verbundprojekt mit den Verbundpartnern Otto Fuchs KG, Institut für Umformtechnik und Leichtbau der TU Dortmund sowie der MSG Maschinenbau GmbH, das vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2024 im Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durchgeführt wird.

Text zum Titelbild: Anwendungsbereiche für geometrisch gradierte Profile (Bild: Verbundprojekt PROLEIT)

 

Variante des Walzgleitziehens (Bild: Verbundprojekt PROLEIT)

Relevante Unternehmen

Video(s) zum Thema

Werbepartner

Links zu diesem Artikel

Aus- und Weiterbildung

Top