Herausforderungen in der Oberflächentechnik

Oberflächen 06. 12. 2020
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Adäquate Anlagentechnik für die Abwasseraufbereitung von der H2O GmbH aus Steinen

Die Oberflächentechnik und alle Verfahren, die unter diesem Sammelbegriff zu verstehen sind, ist heutzutage eine wichtige Disziplin, da Werkstoffe allein kaum noch alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen können. Die gezielte Bearbeitung und Optimierung der Oberfläche kann hierbei ergänzend wirken, sodass verschiedenste Eigenschaften und Funktionalitäten realisiert werden können. Im Rahmen dieser Bearbeitung eingesetzte Verfahren wie die chemische Oberflächenvorbehandlung, eine mechanische Oberflächenbehandlung, diverse Beschichtungsprozesse oder das Abtragen oder Umformen der Oberfläche haben hierbei jedoch eines gemeinsam: Es fallen Abwässer an, die mit einer Vielzahl von Verunreinigungen teils stark belastet sind und nicht ohne Weiteres entsorgt werden können. Gleichzeitig bedarf es bei den genannten Prozessen stets hochreinen Wassers, um während der Bearbeitung eine gute Spülqualität zu erzielen. Beides erfordert folglich eine adäquate Anlagentechnik zur Behandlung von Abwasser beziehungsweise Herstellung von Frischwasser, um diesen Ansprüchen zu genügen.

H2O als ­Lösungsanbieter für ­Abwassertechnik

Die H2O GmbH als Anbieter von ­Lösungen für die industrielle ­Abwasseraufbereitung kann beide Anliegen mit nur einem schlüsselfertigen System abdecken. Als ­zentrale Technologie setzt das Unternehmen dabei unter anderem auf den eigens entwickelten Vakuumverdampfer VACUDEST. Für das inhabergeführte Unternehmen mit einer über 30-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Abwasseraufbereitung ist es dabei das zentrale Anliegen, die Produktion der Kunden abwasserfrei zu gestalten. Ein Anlagenbestand von über 1600 Installationen in über 50 Ländern zeigt das von den Kunden in die H2O gesetzte Vertrauen.

Funktionsprinzip Vakuumverdampfung

Spülwässer und Aktivmedien aus Lackiervorbehandlungen, Galvaniken, Edelstahlbeizen und vielen mehr zeichnen sich durch unterschiedlichste Zusammensetzungen und Inhaltsstoffe aus. Kein Abwasser gleicht dabei dem anderen, sodass es oftmals äußerst kompliziert sein kann, ein geeignetes System zu finden, das die Prozesswässer sicher und stabil aufbereitet.

Eine gangbare Lösung, um das ­komplexe Handling dieser Abwässer mittels traditioneller chemisch-physikalischer Verfahren vermeiden zu können, ist der Weg über die Abwasserverdampfung. Bei der Verdampfung von Abwasser wird die physikalische Eigenschaft der Siedepunktunterschiede der unterschiedlichen Komponenten genützt. Entsprechend der Zusammensetzung des Abwassers bleiben Stoffe mit einem höheren Siedepunkt als Wasser im sogenannten Verdampfersumpf zurück, während das reine Wasser abgetrennt und destillatseitig wieder auskondensiert wird. In VACUDEST-Systemen geschieht dies unter einem Teilvakuum, um den Gesamtprozess besonders energieeffizient zu gestalten.

Die Vorteile sind, dass durch den ­niedrigeren Druck eine Verdampfung des Wassers bei bereits circa 85 °C möglich ist und ein intelligentes Energierecycling betrieben werden kann. Der zunächst bei Unterdruck erzeugte Wasserdampf wird hierzu durch ein Wälzkolbengebläse geschickt und rekomprimiert. Die dabei verrichtete Verdichtungsarbeit erhöht den Druck zurück auf atmosphärische Bedingungen und erhöht die Dampftemperatur auf etwa 120 °C. Diese Bedingungen ermöglichen es, den Dampf destillatseitig auf den Wärmetauscher zu bringen, wo dieser aufgrund des Temperaturgefälles zur Abwasserseite einen Großteil der in ihm enthaltenen Energie an das Abwasser abgibt und dabei auskondensiert. Das gewonnene Destillat hat dabei in den meisten Fällen eine so hohe Qualität, dass es direkt wieder im Prozess eingesetzt werden kann.

Für höchste Ansprüche bietet die H2O GmbH jedoch auch entsprechende Nachbehandlungsschritte an. Das am Ende eines ­solchen Verdampfungsprozesses zurückbleibende Konzentrat, welches sämtliche Chemie und Verunreinigungen enthält, wird abschließend ausgeschleust und kann zu dann absolut deutlich geringeren Kosten an einen Entsorgungsfachbetrieb abgegeben werden.

Vorteile der VACUDEST-Systeme

Die Vorteile, die der Einsatz eines VACUDEST-Systems mit sich bringt, sind dabei vielfältig. Auschlaggebendes Argument ist oftmals die direkte Senkung der anfallenden Entsorgungskosten durch die hohe Reduktion des Abwasservolumens. Gegenüber ­alternativen Aufbereitungsmethoden überzeugt die Verdampfertechnik zudem durch einen hohen Grad an Automation und die Möglichkeit der Aufbereitung verschiedenster Abwasser­arten. Da das System ein thermisches Verfahren ist und auf aufwendige Chemie verzichtet werden kann, ist die Technik einfach im Betrieb und bedarf nur eines geringen Betreuungsaufwands.

Überzeugen können die Systeme in der Oberflächentechnik insbesondere durch die erreichbaren Destillatqualitäten. Hierdurch ist es möglich, das behandelte Prozesswasser im Kreislauf zu führen und für weitere Spülen oder den Ansatz von Aktivlösungen wieder zu verwenden. All dies ist möglich bei geringsten Betriebskosten, insbesondere durch einen vergleichsweisen sehr geringen Energiebedarf des Verdampfers. Neben den finan­ziellen Einsparungen und den ökologischen Gesichtspunkten durch die Reduktion des Frischwasserbedarfs und des Energiebedarfs bietet eine autarke Kreislaufführung den Kunden zudem eine Unabhängigkeit von etwaigen Behördenkontrollen.

Fazit

Aufgrund der Herausforderungen ­unserer Zeit kann eine optimierte Abwasseraufbereitung einen wertvollen Beitrag zum Erfolg eines jeden Unternehmens liefern. Eine betriebskostengünstige, prozesssichere und ­automatisierte Lösung entlastet hierbei nicht nur die Umwelt und schont Ressourcen, sondern spart dem Betreiber letztlich auch bares Geld.

 
VACUDEST-Anlage

Text zum Titelbild: Abwasser- und Destillatprobe bei der H2O GmbH

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