Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse

Werkstoffe 07. 09. 2020
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Neue Richtlinie VDI 3822 gibt einen Leitfaden, um Erfahrungen aus Schadensanalysen systematisch auszuwerten und ­zugänglich zu machen

Die Richtlinie VDI 3822gibt einen ­Leitfaden, um Erfahrungen aus Schadensanalysen systematisch auszuwerten und zugänglich zu machen. Sie vereinheitlicht Begriffe, so dass Schadensarten einheitlich benannt und beschrieben werden können. Erstmals ­definiert die überarbeitete Version der Richtlinie den Begriff Fehler; Fehler können bei Konstruktion, Herstellung und im Betrieb vorkommen. Darüber hinaus liefert sie eine Anleitung zur systematischen Vorgehensweise bei der Schadensanalyse, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von verschiedenen Untersuchungsstellen zu gewährleisten. VDI 3822 weist zudem auf die Erfordernis ­einer nachvollziehbaren Dokumentation hin.

Ziel der VDI 3822ist es, Schadensarten an Produkten aus metallischen und ­polymeren Werkstoffen einheitlich zu benennen und zu beschreiben. Die Unterblätter der ­Richtlinie zu Bauteilen aus Metall, Kunststoff und Elas­tomer sind daher immer im Zusammenhang mit diesem Grundlagenblatt zu verwenden.

Trotz sorgfältiger Konstruktion und Fertigung sowie eingehender Erprobung gelingt es auch bei Einhalten der vorgesehenen Betriebsweise nicht immer, Fehler und Schäden zu vermeiden. Schadensfälle verursachen wirtschaftliche Verluste durch Produktionsausfall, Folgeschäden sowie Reparaturmaßnahmen und können darüber hinaus Menschen gefährden. Schadensanalysen führen zu Verbesserungen bei der Werkstoffentwicklung, der Werkstoffauswahl, der Konstruktion, der Fertigung und der Betriebsweise. Die ­gewonnenen Erkenntnisse können sofort in die Qualitätssicherung eingehen und der Schadensprävention dienen. Schadensanalysen helfen, für ein technisches Erzeugnis ein Optimum aus Werkstoff-, Konstruktions-, Fertigungs- und Bauteileigenschaften unter Kostengesichtspunkten zu finden.

Herausgeber der VDI 3822 Schadensanalyse – Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse ist die VDI-Gesellschaft Materials Engineering (GME).Die Richtlinie erscheint im August 2020 als Entwurf und kann zum Preis von 66,63 Euro beim Beuth Verlag (Tel.: +49 30 2601-2260) bestellt werden. Onlinebestellungen sind unter www.vdi.de/3822oder www.beuth.de möglich. VDI-Mitglieder erhalten zehn ­Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinien durch Stellungnahmen besteht durch die Nutzung des elektronischen Einspruchsportalsoder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (E-Mail: gme@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 31.01.2021.

Text zum Titelbild: Neue Richtlinie VDI 3822: Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse (Bild: VDI)

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