Gießwalzanlage der TU Freiberg ermöglicht innovative Magnesium­bauteile für den Leichtbau

Werkstoffe 08. 02. 2020
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Mit der weltweit einzigartigen Prototypenanlage können die Forscher/innen am Institut für Metallformung der TU Berg­akademie Freiberg bis zu 70 Zentimeter breite Magnesiumbänder herstellen. Mit diesen lassen sich neuartige, leichte ­Magnesiumbauteile für die Automobilindustrie oder den Maschinenbau produzieren.

Im Rahmen des Projekts AMARETO (Sächsische Allianz für Material- und Ressourceneffiziente Technologien) hat das Institut für Metallformung (IMF) nun weltweit erstmals gießgewalztes Magnesiumband der Legierung WZ73 hergestellt. Dieses ist nicht nur extrem leicht, sondern auch sehr stabil und recycelbar. Das macht es gerade für die Leichtbauindustrie sehr interessant. An den insgesamt 60 produzierten Tafeln führen die Wissenschaftler/innen aktuell weitere Versuche durch. Ziel ist es, die Prozessparameter weiter zu optimieren.

Diese Errungenschaft stellt nach den Worten von IMF-Leiter Prof. Ulrich Prahl den vielseitigen Einsatz der Pilotanlage zum Gießwalzen am IMF unter Beweis. Mit unserem neuen, jungen Forscherteam wollen wir die zukunftsweisende Technologie des Gieß­walzens vorantreiben und weiterentwickeln, so Prof. Prahl. Die geplanten Forschungsaufgaben sehen den Einsatz von verschiedenen Legierungen, optimierten Maschinenkomponenten und innovativer Messtechnik vor.

Dabei setzt das neue Gießwalzteam um Thorsten Henseler auf die umfassende Digitalisierung des Prozesses: Das Potenzial, auf diese Weise neue Erkenntnisse für die Wissenschaft und Industrie zu sammeln, ist ihm zufolge enorm. Vor allem in der schnellen Analyse neugewonnener Prozessdaten sieht das Team viele Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft der Industrie 4.0.

Zum AMARETO-Projekt

In der vom Sächsischen ­Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit 5,5 Millionen Euro geförderten Sächsischen Allianz für MAterial- und RessourcenEffiziente TechnOlogien – AMARETO bündeln Institute der Technischen Universitäten Freiberg, Chemnitz und Dresden sowie das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ihre Kompetenzen mit dem gemeinsamen Ziel, neue Methoden und Transferlösungen für einzelne Teile der Wertschöpfungskette zu erarbeiten, die es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, ihr Produkteinführungsrisiko deutlich zu reduzieren.

Text zum Titelbild: Unter der Aufsicht des erfahrenen Maschinenmeisters Jürgen Ljunggren werden Bänder unter stabilen Prozessbedingungen hergestellt (Bild: TU Bergakademie Freiberg)

 

Die erste Charge von unter variierenden Prozess­parametern hergestellten Tafeln der hochfesten Magnesiumlegierung WZ73 (Bild: TU Bergakademie Freiberg)

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