Additive Fertigung

Werkstoffe 05. 03. 2019

Die additive Fertigung wird in zunehmendem Maße in der Industrie eingesetzt. Insbesondere die nahezu unbegrenzte geometrische Gestaltung von Teilen steht dabei im Vordergrund. Ein gelungenes Beispiel für den Einsatz der additiven Fertigung bietet die Rosswag GmbH aus Pfinztal bei Karlsruhe. Sie hat das klassische Freiformschmieden durch das selektive Laserschmelzen, also einer 3D-Drucktechnik unter Verwendung von Metall, entwickelt (Beitrag auf Seite 8 ff) und wurde dafür Ende des vergangenen Jahres mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – dem Dr. Rudolf Eberle-Preis – ausgezeichnet. Die Rosswag GmbH hat hierbei aus dem Schmiedeprozess anfallende Reststücke in einer Verdüsungsanlage zu Metallpulver verarbeitet. Dadurch steht für das anschließende additive Verfahren zur Herstellung von filigranen Geometrien auf den geschmiedeten Grundkörpern die selbe Werkstoff­zusammensetzung zur Verfügung und zugleich werden Metallreste optimal in den Prozess zurückgeführt – also eine beachtenswerte Kombination aus Eigenschaftsoptimierung und Recycling.

Eine Herausforderung für den Einsatz der additiven Fertigung besteht in der entsprechenden Ausführung der Werkstückoberflächen, die verfahrensbedingt sehr uneben ist. Eine Bearbeitung ist notwendig, um beispielsweise die Oberflächenstruktur den jeweiligen Anforderungen anzupassen (Glanz, Haptik, Reibung), aber auch die Werkstoffeigenschaften wie Härte oder Benetzung zu verändern. Dazu bieten sich Beschichtungsverfahren wie die Abscheidung von Metallschichten an. Das Fraunhofer-Institut IST in Braunschweig hat zu diesem Thema Entwicklungsarbeiten durchgeführt, deren erste Ergebnisse ebenfalls in der vorliegenden Ausgabe zusammengestellt sind (Aufsatz auf Seite 19 ff). Für die galvanische Beschichtung kommt sehr häufig Nickel als Metall zum Einsatz, das in diesem Fall vorzugsweise durch chemisch abscheidende Elektrolytsysteme aufgebracht wird. Cornelia Werner richtet in ihrem Beitrag über chemisch abscheidende Nickelsysteme in der Kunststoffbeschichtung ihr Augenmerk auf den Einsatz von umweltfreundlichen Inhaltsstoffen und eine hohe Wirtschaftlichkeit des Verfahrens (Fachbeitrag auf Seite 22).

Alle Artikel zeigen, dass Werkstofftechnik und Oberflächentechnik eng miteinander verknüpft sind und auf Inhalte zahlreicher Spezialtechnologien wie Metallurgie, Nass­chemie, Kunststoffverarbeitung oder Wärmetechnik zurückgreifen. Diese unterschiedlichen Disziplinen verhelfen der Industrie, ihre Innovationen in moderne Produkte umzusetzen.

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