Interesse an Automatisierung und Industrie 4.0 wächst

Werkstoffe 09. 12. 2018
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Erstklassige Kontakte, Projekte und Geschäftsabschlüsse auf der parts2clean 2018 – Bauteilreinigung spielt in immer mehr Branchen eine größere Rolle

Die 16. parts2clean ist erfolgreich zu Ende gegangen. Vom 23. bis 25. Oktober 2018 hatten die 240 Aussteller der Messe die Hallen 3 und 5 des Stuttgarter Messegeländes zur internationalen Drehscheibe für Bauteil- und Oberflächenreinigung verwandelt. Die teilnehmenden Unternehmen kamen aus 16 Ländern, der Auslandsanteil lag bei 26 Prozent. Mit rund 4500 Fachbesuchern aus 26 Ländern hielt die internationale Leitmesse auch hier stabil ihr gutes Niveau. 21 Prozent der Besucher waren aus dem Ausland angereist, davon 76 Prozent aus EU-Ländern und weitere 18 Prozent aus dem übrigen Europa. Die stärksten Besuchernationen nach Deutschland waren in diesem Jahr Österreich, gefolgt von der Schweiz, Frankreich, Tschechien, Italien und den Niederlanden.

Olaf Daebler, Global Director parts2clean bei der Deutschen Messe AG, zeigte sich mit dem Verlauf der parts2clean 2018 sehr zufrieden: Viele Aussteller haben uns berichtet, dass aus ihrer Sicht die Besucherqualität noch einmal besser geworden ist. Dies bestätigt Jens Emmerich, Produkt Manager F & E Oberflächentechnik bei der BCD Chemie GmbH: Am Stand des Unternehmens sei die Menge der Kontakte etwas geringer als im Vorjahr gewesen, aber die Qualität deutlich besser. Während die Gespräche nach seiner Aussage früher teilweise oberflächlich waren, ging es in diesem Jahr sehr in die Tiefe. So seien direkt Projekte besprochen worden und Termine für Besuche sowie Reinigungsversuche vereinbart worden. Wir sind bei der parts2clean2019 mit Sicherheit wieder dabei, so die abschließende Beurteilung von Jens Emmerich.

Informations- und Beschaffungsplattform der Entscheider

Die 16. Auflage der parts2clean machte auch deutlich: Die Bauteil- und Oberflächenreinigung wird in immer mehr Branchen und Unternehmen als wichtiger qualitätsentscheidender Fertigungsschritt gesehen. Dies zeigte sich an der mit 99 Prozent sehr hohen Fachbesucherquote als auch an der hohen Entscheidungskompetenz. Jeder zweite Besucher hat in seinem Unternehmen eine Leitungsfunktion und 85 Prozent geben an, in betriebliche Investitionsentscheidungen eingebunden zu sein. Auf Investitionskurs waren die Besucher der Messe ebenfalls. Mit 82 Prozent lag die Zahl derer, die Investitionen planen, etwas höher als im Vorjahr. Bei 41 Prozent davon betragen die Investitionsvolumina mehr als 100 000 Euro. Entsprechend waren sie mit konkreten Aufgabenstellungen zur internationalen Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung angereist.

Für die ausstellenden Unternehmen resultierten daraus erstklassige Kontakte, neue Projekte und sogar direkte Geschäftsabschlüsse. Die Hobart GmbH konnte bei der diesjährigen parts2clean hochwertige Kontakte zu potenziellen Neukunden generieren und relativ spontan einen Großauftrag abschließen. Das ist nach Aussage von Carola Maurer, Market Development Assistent, Hobart GmbH, bei Investitionsgütermessen wie der parts2clean nicht üblich. Über den direkten Verkauf einer neu entwickelten Reinigungsanlage konnte sich auch Peter Ruoff, Leiter Marketing & Vertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung bei der MAFAC – E. Schwarz GmbH & Co., freuen: Die parts2clean 2018 sei für die MAFAC im Vergleich zum vergangenen Jahr besser gelaufen. Und das nicht nur, weil das Unternehmen direkt am Stand eine Reinigungsanlage verkauft habe, sondern auch einige Anfragen von neuen Unternehmen erhalten habe. In den Gesprächen ist nach Aussage von Peter Ruoff erkennbar, dass sich der Trend nach immer höherer Sauberkeit verstärkt fortsetzt. Dabei geht es um die Entfernung partikulärer Verunreinigungen ebenso wie um filmische Kontaminationen.

Ein ähnlich positives Fazit zog Raffaela Tessari, Sales and Customer Care beim italienischen Anlagenbauer NOVATEC S. r. l.: Wir nehmen seit vielen Jahren an der parts2­clean teil und 2018 ist auch wieder gut für uns verlaufen. Zu dieser Messe kommen nur Fachbesucher mit konkreten Aufgabenstellungen und wir können uns die Zeit nehmen, diese detailliert zu besprechen. Die parts2­clean hilft Tessari zufolge, um hochwertige Kontakte zu potenziellen Neukunden zu knüpfen sowie bestehende Kundenkontakte und Partnerschaften zu pflegen. Elia Bosco, Vertrieb, Everest Elektromekanik Makine Ve Sistemleri Sanayi ve Tic Ltd. Sti., Türkei, sieht in der Fachmesse ebenfalls die ideale Plattform für Geschäftsanbahnung. Sie ist seiner Ansicht nach eine großartige Möglichkeit, bestehende Produkte und Neuentwicklungen dem richtigen Publikum zu präsentieren. Die Qualität der internationalen Besucher sei sehr hoch, so dass NOVATEC auch nächstes Jahr wieder auf der parts2clean ausstellen werde.

Hohe Zufriedenheit herrschte aber nicht nur bei Herstellern von Reinigungsanlagen, sondern auch Anbieter aus anderen Bereichen der industriellen Reinigungstechnik bestätigen dies, beispielsweise Sandra Gruber, Sales & Marketing bei der SensAction AG: Die Besucherzahl am Stand war ähnlich wie im Vorjahr, die Qualität der Kontakte aber noch höherwertiger. Daher rechnet das Unternehmen mit einem guten Nachmessegeschäft. Davon geht auch Hans-Jürgen Oberdiek, Sales Marketing Manager, Carl Zeiss Microscopy GmbH, aus: Die Besucher kamen mit sehr unterschiedlichen Aufgabenstellungen zu uns. Daraus werde ersichtlich, dass die Ansprüche an die Sauberkeit von Bauteilen und Oberflächen steigen. Entsprechend konnten wir sehr viele auch neue Kontakte knüpfen, aus denen sich Aufträge ergeben können. Von einem erfolgreichen Messeverlauf berichtet auch Florian Weber, Sales Director bei der Weber Ultrasonics AG. Er bestätigte, dass die Besucherzahl und die Kontaktqualität hervorragend war und deshalb die Weber Ultrasonics auch im kommenden Jahr wieder dabei ist. Das steht auch für Tobias Jessberger, Geschäftsführer, Dr. Jessberger GmbH, fest: Aufgrund der sehr hohen Qualität der Kontakte und auch der Internationalität sei die parts2­clean seit vielen Jahren fest in der Messeplanung des Unternehmens verankert. Dies gilt ebenso für Anja Wächter, Geschäftsführerin bei der Metallform Wächter GmbH: Unser Messeauftritt hat sich wieder zu 100 Prozent gelohnt. Der Verlauf der diesjährigen parts2clean habe das Unternehmen auch in der Entscheidung bestätigt, jedes Jahr an der Messe teilzunehmen.

Trends und ­zukünftige Anforderungen im Fokus

Dass es auf der parts2clean nicht nur um aktuelle Anforderungen an die Sauberkeit von Bauteilen und Oberflächen ging, machte der Rundgang über die Leitmesse ebenfalls deutlich. Nach Aussage von Olaf Daelber war festzustellen, dass die Themen Digitalisierung und Automatisierung in der industriellen Teile- und Oberflächenreinigung rasant an Bedeutung zunehmen. Diesen Bereichen widmeten sich neben speziellen Sonderformaten auch verschiedene Exponate. So wurde in diesem Jahr mit der kombinierten Lösemittel- und Plasmatechnologie und der Digitalisierung bei vielen Anwendern großes Interesse erzielt. Die Resonanz von Besuchern, Kunden und Partnern, die sich mit höheren Anforderungen insbesondere im Bereich filmischer Verunreinigungen und der Digitalisierung von Reinigungsprozessen beschäftigen, war nach Feststellung von Olaf Daebler hervorragend. Rainer Straub, Board of Management, Vice President Sales & Customer Service, Ecoclean GmbH, und Andreas Rosenbusch, Business Development Manager bei der Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics, sind der Meinung dass die parts2clean mit dem Thema Industrie 4.0 in der industriellen Teile- und Oberflächenreinigung einen Trend gesetzt hat. Die Digitalisierung von Reinigungsanlagen und -prozessen, Datenerfassung, -auswertung und -nutzung sind große Themen, die zukünftig immer wichtiger werden und für die die Unternehmen Lösungen bieten können. Ob ganzflächig oder partiell – im Bereich der Entfernung filmischer Verunreinigung scheint es auch noch ­zahlreiche offene Fragestellungen zu geben, wie Karl-Hein Menauer, Senior Manager Sales & Technologie bei der acp systems AG, berichtet: Wir haben im Vergleich zum Vorjahr rund 30 Prozent mehr Leads. Es sind Kontakte zu Unternehmen aus der Automobil- und Zulieferindustrie, Luftfahrt und Elektronik. Häufig geht es ihm zufolge dabei um die partielle Abreinigung filmischer Verunreinigungen, für die viele Unternehmen noch keine adäquaten Lösungen hätten.

Branchen- und werkstoffübergreifend

Ebenso vielfältig wie die Aufgabenstellung in der Teile- und Oberflächenreinigung sind auch die Branchen, aus denen die Fachbesucher zur parts2clean kamen. Den Schwerpunkt bildeten in diesem Jahr die Automobil- und Fahrzeugindustrie mit rund 42 Prozent, gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau, der Metallbe- und -verarbeitung, Elektrotechnik und Elektronik, Feinmechanik, Optik, Pharmaindustrie sowie Chemie- und Verfahrenstechnik. Das Zeugnis, das die Besucher der Fachmesse ausstellten, ist positiv: Die große Mehrheit empfand das Angebot als nahezu vollständig. Neun von zehn Besuchern gehen davon aus, dass sie die internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung wieder besuchen werden. Die nächste parts2clean wird vom 22. bis 24. Oktober 2019 auf dem Stuttgarter Messegelände durchgeführt.Doris Schulz

  • www.parts2clean.de

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