Masterplan Energieforschung liefert Handlungsempfehlungen für Wissenschaft und Wirtschaft

Oberflächen 07. 09. 2018
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Sächsische Staatsminister stellten ihre Ideen am Fraunhofer IWS Dresden vor

Dr. Eva-Maria Stange, sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sachsens sowie Mandy Schipke, Vorstandsvorsitzende von Energy Saxony, stellten den Masterplan Energieforschung am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden vor. Mit dem Werk Energieforschung in Sachsen analysiert die Staatsregierung Stärken und Schwächen dieses Forschungsthemas und bietet eine ganzheitliche Strategie, die von der Grundlagenforschung bis zur Industriereife der gewonnenen Erkenntnisse reicht.

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärte, dass die Energieforschung eine Stärke der sächsischen Hochschulen und Institute ist. Grundlagenforschung und angewandte Forschung greifen ineinander und strategische Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft funktionieren. Trotzdem soll die Vernetzung der Akteure, das Einwerben von Fördermitteln und den Transfer der entwickelten Technologien in die Wirtschaft noch stärker unterstützt werden. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem SMWA. Wirtschaftsminister Martin Dulig ergänzt, dass mit diesem Masterplan ein Prozess initiiert beziehungsweise intensiviert werden soll, der den Forschungsakteuren hilft, ihre jeweiligen Einzelstrategien so zu erstellen, dass möglichst viele wissenschafts- und wirtschaftsübergreifende Synergien entstehen. Dieser Prozess wird zukünftig mit einer Kompetenzstelle Energieforschung in Sachsen unterstützt werden. Dies wird insgesamt dazu beitragen, den Energieforschungsstandort Sachsen national und international stärker sichtbar zu machen. Mandy Schipke führte weiter aus, dass der Masterplan das große Wertschöpfungspotential verdeutlicht, das durch die Spitzenstellung der Energieforschung in Sachsen entstanden ist. Besonders bei den Speichertechnologien, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sowie Smart-Energy-Lösungen setzen die Forschungsakteure international Akzente. Mit dem Festhalten an der technologieoffenen Forschungsförderung auf heutigem Niveau setzt die Staatsregierung wichtige Signale.

Für den Masterplan wurden die in Sachsen mit dem Thema befassten Hochschulen, Institute und Unternehmen erfasst und bei der Erarbeitung der Handlungsempfehlungen mit einbezogen. Die Energieforschung in Sachsen ist zum Beispiel in der Materialforschung, Kälte- und Wärmekopplung, Speichertechnologien, Brennstoffzellenforschung, Energieeffizienz in der Produktion sehr gut und breit aufgestellt. Als Stärken der sächsischen Energieforschung würden die wissenschaftliche Exzellenz und Vielfalt der sächsischen Hochschul- und außeruniversitären Forschungslandschaft in Kooperation mit forschenden Unternehmen, die hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, die technologieoffenen Rahmenbedingungen in Sachsen, gute Vernetzungsstrukturen und hohe Sichtbarkeit gelten. Als Schwächen wurde herausgearbeitet, dass Unternehmen in der Region oft noch nicht in der Lage seien, die Forschungsergebnisse der Wissenschaft aufzugreifen und umzusetzen, dass einzelne Forschungszweige ungenügend verknüpft und zu wenige Start-ups aus der Wissenschaft heraus entstehen sowie noch eine unzureichende Zahl an Leuchtturm- und Demonstrationsprojekten als Referenzen für die wirtschaftliche Verwertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bereitstehen würden.

Als strategische Aufgaben empfiehlt der Masterplan, an der für Sachsen erfolgreichen Technologie- und Themenoffenheit festzuhalten, die Förderprogramme von Bund und EU sinnvoll mit Landesmitteln zu ergänzen, die Einwerbung von Modellprojekten im Rahmen der Strukturwandelprozesse in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier zu unterstützen sowie den Transfer und die Verwertung der Forschungsergebnisse in die und durch die Wirtschaft zu stärken.

Das Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik zum Beispiel entwickelt ultraleichte Akkumulatoren und Energiespeicher für mobile und stationäre Anwendungen. Im Mittelpunkt stehen skalierbare sowie Umwelt und Ressourcen schonende Produktionsprozesse bis hin zum Prototypen. In dem vom Land Sachsen geförderten Projekt NaSBattSy konnte weltweit erstmalig gezeigt werden, dass aus den häufig vorkommenden und weit verbreiteten Elementen Natrium und Schwefel neue, stationäre Energiespeichersysteme realisiert werden können, die bei Raumtemperatur über 1000 mal wiederaufladbar sind.

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS steht für Innovationen in der Laser- und Oberflächentechnik. Es bietet kundenspezifische Lösungen zum Fügen, Trennen, Auftragen, Abtragen, Randschichtbehandeln und Beschichten mit Laser sowie PVD- und CVD- Verfahren. Umfangreiches werkstoff- und nanotechnisches Know-how ist Basis zahlreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Systemtechnik und Prozesssimulation ergänzen die zentralen Kompetenzen in der Lasermaterialbearbeitung und in Plasma-Beschichtungsverfahren. Das IWS bietet Lösungen aus einer Hand, von der Erforschung und Entwicklung neuer Verfahren und Systeme über die Integration in die Fertigung bis hin zur zielorientierten Unterstützung bei aktuellen Fragestellungen.

  • www.iws.fraunhofer.de

Text zum Titelbild: Wirtschaftsminister Martin Dulig (l.) bei der gemeinsamen Vorstellung des Masterplans mit Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange (2. v. l.) am Fraunhofer IWS (© Fraunhofer IWS Dresden)

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