Anbieter mit starren Festpreisen nehmen energieintensiven Unternehmen die Chance, die klaren Vorteile des Energiemarktes zu nutzen
Sobald es um die Beschichtung und Veredlung von Oberflächen geht, ist viel Energie im Spiel. In der Galvanotechnik treiben die notwendige Stromversorgung, die Temperierung von Elektrolyten und Lösungen sowie die erforderliche Belüftung von Produktionsstätten die Energiekosten in die Höhe – auf einen Anteil von 7 % bis 20 % an den Gesamt-Betriebskosten der Unternehmen.
Energiekosten werden damit zum wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit in der Branche. Hier Einsparpotentiale zu nutzen, erweist sich deshalb als zentrale Herausforderung. Modernisierung von Anlagen und Optimierung von Prozessbedingungen sind Ansatzpunkte. Doch der damit angestrebte Einspareffekt wird nur wirksam, wenn die grundsätzlich benötigte Energie auch so günstig wie möglich beschafft wird.
Dabei gilt: Seit der Gesetzgeber die Energiewende beschlossen hat, ist der Strommarkt in Bewegung. Damit bietet er auch neue Chancen, durch variablen Energieeinkauf jede Menge Geld zu sparen. Die Devise lautet: aktuelle Bestpreise und längerfristige Angebote optimal kombinieren, Bedarf dabei bündeln.
Sonne und Wind, Wasser und Biomasse etablieren sich als Energierohstoffe der Zukunft. Die damit versorgten sauberen Kraftwerke sind kleiner, dezentraler. Die großen Atomkraft- und Kohlekraftwerke werden nach und nach abgeschaltet.
Dass nachhaltige Erneuerbare Energien alternativlos sind, ist unbestritten. Ebenso, dass sie uns neue Herausforderungen bei der Energieversorgung bescheren. Denn wie viel Sonne oder Wind zur Verfügung stehen, hängt vom Wetter ab. Die Erzeugung Erneuerbarer Energien ist deshalb teils starken Schwankungen unterworfen. Das kann vorübergehend zu erheblichen Schiefständen zwischen Angebot und Nachfrage führen. Mit intelligenter Stromsteuerung und dem Netzausbau zwischen Nord- und Süddeutschland soll dieser Effekt abgefedert werden.
Auf den Strompreis wirken die Erneuerbaren zweifach: Zum einen belastet die EEG- beziehungsweise Ökostrom-Umlage (2018: 6,79 Cent/kWh) den Gesamtpreis für die Verbraucher. Der summierte Anteil von Steuern und gesetzlichen Abgaben an unserem Strompreis beträgt aktuell damit satte 45 %.
Weitere 35 % entfallen auf Netzentgelte, 20 % des Gesamt-Strompreises werden durch die Kosten für die Energiebeschaffung bestimmt.
Und genau bei der Beschaffung entfalten sich die Chancen der Erneuerbaren. Künftig sind nicht steigende, sondern konstant niedrige Preise beim Stromeinkauf zu erwarten. Die Energiewende führt nämlich dazu, dass sich die Preise inzwischen eher am Angebot – als an der Nachfrage – orientieren. So kann etwa Strom aus Photovoltaikanlagen vor allem in den Sommermonaten auch tagsüber sehr günstig bezogen werden. Das führt zu attraktiven Preisniveaus gerade in den Nachmittagsstunden. Herbststürme hingegen lassen das Windstromangebot zum Ende des Jahres in die Höhe schnellen.
Nur Stromanbieter mit flexiblem Energieeinkauf können die Chancen des neuen Strommarktes auch nutzen und so die Vorteile an die Unternehmen weitergeben. Im Idealfall wird dazu die aktuelle Kundennachfrage durch kluge, kombinierte Energiebeschaffung gedeckt: zum einen auf dem Spot-Markt (tagesaktuelle Preisvorteile, Bezugsquelle für Erneuerbare Energien) und zum anderen auf dem Terminmarkt (längerfristige Preisgestaltung, hier vermarkten vor allem klassische Stromerzeuger).
Dabei liegen zum Beispiel Angebote auf monatlicher Preisbasis unter dem Preisniveau langfristiger Festpreisverträge. Monatliche Preisfestlegungen mitteln nämlich die Energiekosten zu vielen unterschiedlichen Zeitpunkten des Einkaufs binnen der Vierwochenfrist. Findige Anbieter, die zudem die Nachfrage ihrer mittelständischen Kunden bündeln, können sogar zu Konditionen der Großindustrie an den Märkten einkaufen – und diese Vorteile ihren Endverbrauchern weiterreichen. Am besten ohne zusätzliche Risikoaufschläge. Unterm Strich betragen die Preisvorteile für die Kunden bei optimiertem Energieeinkauf bis zu 15 %.
Dass schwankende Kurzfristpreise dabei nachteilig auf die Endpreise durchschlagen, hat sich nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Selbst Katastrophen wie der Atom-GAU von Fukushima 2011 trieben die Energiehandelspreise nur für eine Woche außergewöhnlich in die Höhe. Dann senkten die Marktmechanismen die Preise wieder auf ein marktgerechtes Niveau. Mehr noch: Flexible Angebote geben fixen Strompreisen über lange Vertragslaufzeiten klar das Nachsehen. Denn beim wohlbekannten Festpreisvertrag mit jahrelanger Preisbindung akzeptiert der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt den Preis seines Anbieters. Er weiß in diesem Moment aber nichts über die künftige, tatsächliche Strompreisentwicklung auf dem Markt. In solch fixen Angeboten preisen Anbieter zudem immer gerne ihre eigenen, künftigen Marktrisiken mit ein. Sie erheben also gegenüber ihren Kunden zusätzliche Risikoaufschläge.
Nicht zuletzt: Beim Festpreisvertrag sichert der Anbieter lediglich einen konstanten reinen Beschaffungspreis über die Vertragsdauer zu. Dieser macht aber eben nur 20 % der Gesamtkosten aus. Preiserhöhungen beispielsweise bei Steuern, Netzentgelten oder EEG-Umlagen muss der Kunde hingegen mittragen, sprich: höhere Gesamtkosten klaglos akzeptieren. Doch das steht oft nur im Kleingedruckten der so genannten Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den AGBs.
Der vereinbarte Festpreis ist somit unterm Strich eine Spekulation, birgt statt vermeintlicher Planungssicherheit in Wirklichkeit ein Kostenrisiko. Die Volatilität kurzfristig vereinbarter echter Marktpreise bleibt mit ihren Schwankungen im Ergebnis deutlich unter der starren Linie, mit der das hohe Kostenrisiko eines Festpreismodells skizziert werden kann.
Optimaler Stromeinkauf nutzt die Preischancen des neuen Energiemarktes. Flexible Energieversorger wie e.optimum bieten ihren Kunden dafür das komplette notwendige Know-how.
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