Heißgeprägte Dekorteile prozesssicher in Topqualität herstellen

Oberflächen 08. 08. 2017
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Strahlreinigung mit Kohlenstoffdioxidschneee vor und nach dem Prägefoliendruck

Um beim Heißprägen von Dekorteilen aus Kunststoffen eine Topqualität zu erzielen, ist häufig sowohl vor als auch nach dem Aufbringen der Folie eine Reinigung erforderlich. Das trockene, nicht abrasive und einfach in den Prozess integrierbare quattroClean-Schneestrahlreinigungsverfahren der advanced clean production GmbH eignet sich für beide Anwendungen: Es reinigt einerseits partikuläre und filmische Kontaminationen selektiv oder ganzflächig von der heißzuprägenden Oberfläche ab. Andererseits ist es in der Lage, Folienflitter beschädigungsfrei und konturgenau zu entfernen.

Das Heißprägen, auch Prägefoliendruck genannt, zählt in verschiedenen Branchen, beispielsweise der Automobilindustrie, Medizin­technik, Hausgeräteindustrie und Consumer Electronic zu den etablierten Verfahren, um Kunststoffteile partiell oder ganzflächig zu metallisieren beziehungsweise mit halbtransparenten und deckenden Farben zu beschichten. Die optischen und funktionalen Anforderungen an die Qualität dieser Design- und Dekoroberflächen steigen dabei ständig. Dies macht es einerseits erforderlich, Staub, Partikel und filmische Verunreinigungen, die zu einer Beeinträchtigung des Heißprägeergebnisses führen beziehungsweise die Folienhaftung beeinträchtigen können, zu entfernen. Andererseits entstehen insbesondere beim Einsatz von Metallic- und Heiß­prägefolien mit dickeren Lackschichten sowie bei der Dekoration von Bauteilen mit geometrisch komplexen, anspruchsvollen Konturen Folienflitter, die entfernt werden müssen. Das dafür üblicherweise eingesetzte Bürstverfahren kann jedoch zu Beschädigungen und zu Kratzern auf der aufgeprägten Folie führen, was wiederum Ausschuss und zusätzliche Kosten verursacht.

Effektive ganzflächige und selektive Reinigung

Bei der Reinigung und Konditionierung der Oberfläche vor Heißprägeprozessen als auch bei der Entfernung von Folienflitter hat sich die quattroClean-Schneestrahltechnologie der acp als schonende, prozesssichere und wirtschaftliche Lösung etabliert. Das skalierbare Reinigungssystem lässt sich einfach an unterschiedliche Bauteilgeometrien für eine selektive oder ganzflächige Behandlung anpassen. Reinigungsmedium bei diesem umweltneutralen Verfahren ist flüssiges Kohlenstoffdioxid (CO2), das als Nebenprodukt bei chemischen Prozessen und der Energie­gewinnung aus Biomasse entsteht. Es ist praktisch unbegrenzt haltbar und wird in Flaschen oder Tanks bereitgestellt. Das flüssige Kohlenstoffdioxid wird durch die verschleißfreie Zweistoffringdüse des acp-Systems geleitet und entspannt beim Austritt zu feinen Kristallen. Sie werden durch einen ringförmigen Druckluft-Mantelstrahl gebündelt und auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt. Durch die patentierte Technologie wird eine homogene Reinigungsleistung erreicht, die für gleichmäßig saubere Oberflächen sorgt.

Beschädigungsfrei, ­prozesssicher und effizient reinigen

Beim Auftreffen des –78,5 °C kalten Schneedruckluftstrahls auf die zu reinigende Oberfläche kommt es zu einer Kombination aus thermischem, mechanischem ­Sublimations- und Lösemitteleffekt. Durch diese vier Wirkmechanismen entfernt das quattroClean-System filmische Kontaminationen, beispielsweise Reste von Trennmitteln und Silikonen sowie partikuläre Verunreinigungen wie Partikel und Staub zuverlässig und reproduzierbar. Die Oberfläche weist nach der Reinigung optimale Eigenschaften für den nachfolgenden Heißprägeprozess und eine gute Folien­haftung auf. Da die Reinigung durch den nicht brennbaren, nicht korrosiven und ungiftigen Kohlenstoffdioxidschnee materialschonend erfolgt, lassen sich auch empfindliche Oberflächen sicher behandeln.

Das Verfahren kann daher auch zur gezielten Entfernung von Folienflitter nach dem Heißprägen eingesetzt werden, ohne dass die aufgeprägte Dekorfolie beschädigt wird oder Kratzer entstehen. Gleichzeitig ermöglicht der gut fokussierbare Reinigungsstrahl sehr saubere Kanten und scharfe Konturen.

Abgelöste Verunreinigen und ­Folienflitter werden durch die aerodynamische Kraft des Strahls weggeströmt und gemeinsam mit dem in den gasförmigen Zustand sublimierten Kohlenstoffdioxid aus der Reinigungszelle abgesaugt. Nach der Reinigung beziehungsweise Flitterentfernung sind die Bauteile trocken und können sofort weiterverarbeitet werden.

Kompakt, einfach ­automatisierbar und zielgerichtet steuerbar

Die modulare und kompakte Konzeption des quattroClean-Systems ermöglicht die einfache und platzsparende Anpassung an kundenspezifische Aufgaben. Manuelle und teil­automatisierte Reinigungssysteme lassen sich ebenso realisieren wie vollautomatische Lösungen, inklusive der Integration vor beziehungsweise nach ­Heißprägeprozessen. Die verschiedenen Prozessparameter wie zum Beispiel Volumenströme für Druckluft und Kohlenstoffdioxid sowie Strahlzeit werden durch Reinigungsversuche im Technikum von acp exakt auf die jeweilige Applikation abgestimmt. Für unterschiedliche Bauteile lassen sich in der Steuerung des Reinigungssystems verschiedene Programme hinter­legen. Durch ihre spezifischen ­Eigenschaften ermöglicht die quattroClean-Reinigungstech­nologie, bei Anwendungen vor und nach dem Heißprägen die Prozesse stabiler und effizienter zu gestalten und dabei eine gleichbleibend hohe Qualität zu erzielen.Doris Schulz

  • www.acp-micron.com
 

Text zum Titelbild: Durch Prägedruck beschichtete Oberflächen lassen sich ohne Gefahr der Beschädigung reinigen

 

Flitter werden sicher entfernt, links vor und rechts nach der Reinigung

 

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