Verstärkter Trend zu elektrischen Antrieben in Fluggeräten

Werkstoffe 03. 02. 2017
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Von Hydraulik zu Elektrik: Der Trend zu elektrischen Antrieben und Motoren nimmt von Robotik bis Rennsport immer mehr zu. Ebenso in der Luftfahrt. Diese Entwicklung beobachtet auch die Vacuumschmelze GmbH & Co. KG (VAC). Der Entwickler und Hersteller von magnetischen Spezialwerkstoffen und daraus veredelter Produkte sieht dabei einen nachhaltigen Anstieg des Einsatzes von Kleinmotoren bis hin zum Elektroflugzeug.

Die Elektrifizierung der Luftfahrt wird nach Ansicht von Dr. Robert Brand, Leiter strategisches Marketing des Geschäftsgebiets Materials and Components bei der VAC, mittel- bis längerfristig zum nächsten Technologiewechsel. Nach Angaben des Experten bezieht sich Fly by Wire allerdings zunächst noch auf kleinere Teile. Bei stetig kostenintensiveren Ressourcen amortisieren sich die höheren Ausgaben für Kleinmotoren und Generatoren jedoch bereits hier durch einen ökonomischeren Verbrauch – abhängig von der Lebensdauer und der geforderten Leistung. Selbstverständlich spielt auch der ökologische Faktor eine zunehmend gewichtigere Rolle. Leichtere Motoren führen nach Ansicht von Brand zu dynamischeren Systemen.

Eine Gewichtsminderung erfolgt beispielsweise über die höhere Leistungsdichte der von der VAC hergestellten weichmagnetischen Werkstoffe Vacoflux® und Vacodur®. Bei den Komponenten wird das üblich verwendete Elektroblech durch eine weichmagnetische Kobalt-Eisen-Legierungen ersetzt. Dieser Austausch macht die Komponenten bei gleicher Leistung leichter. Eingesetzt werden sie in Premium­gebieten der Automationstechnik, Kfz-Industrie sowie dem Flugwesen. Gerade in der Luftfahrt wirkt sich das Gewicht laut Brand unmittelbar auf die Kosten aus. Mit Vacoflux und Vacodur wird nach Aussage von Brand je nach Auftrag und Anwendung eine Gewichtsreduktion um ein Viertel bis ein Drittel erzielt. Das ist insbesondere auch dadurch möglich, dass die Vacuumschmelze nicht nur die Werkstoffe selbst herstellt, sondern auch die ganze Produktionskette bis hin zu den kompletten Stator- und Rotorkomponenten innerbetrieblich und kundenspezifisch realisiert wird.

Vacuumschmelze GmbH & Co. KG

Die Vacuumschmelze (VAC) mit 4300 Mitarbeitern weltweit, davon 1450 Mitarbeiter in Hanau, entwickelt, produziert und vermarktet Spezialwerkstoffe, insbesondere mit magnetischen, aber auch anderen physikalischen Eigenschaften sowie daraus veredelte Produkte. 1914 legte der erste Vakuumschmelzofen den Grundstein zur heutigen Vacuumschmelze. Das Erschmelzen von Legierungen unter Vakuum erfolgt schon seit 1923 industriell. In über 50 Ländern erzielt die VAC-Gruppe heute einen Jahresumsatz von circa 380 Millionen Euro und zählt mit rund 800 Patenten zu den weltweit innovativsten Unternehmen bei der Entwicklung von hochwertigen industriellen Werkstoffen.

Das Produktangebot der VAC umfasst ein breites Spektrum magnetisch und physikalisch hochwertiger Halbzeuge und Teile, induktive Bauelemente für die Elektronik, Magnete und Magnetsysteme, die in den unterschiedlichsten Bereichen und Industriezweigen zum Einsatz kommen – von der Uhrenindustrie über Medizintechnik, regenerative Energien, Schiffsbau und Installationstechnik bis hin zur Automobil- und Luftfahrtindustrie. Die maßgeschneiderten Lösungen der VAC werden in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt und spiegeln die hohe Werkstoff- und Anwendungskompetenz verbunden mit neuester Fertigungstechnologie wider.

Titelbild: Rotor-Stator-Dauermagnetsystem

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