Lernkurven

Verbände 10. 07. 2014
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Von Dr. Malte-Matthias Zimmer

REACh hat einige charakteristische Aspekte, die seine Implementierung und vor allem seine Auswirkungen auf die Wirtschaft spürbar beeinflussen:

  • Es ist wohl das derzeit komplexeste Regelwerk Europas.
  • Es dringt in alle Bereiche der Wirtschaft vor, auch jene, die nur mittelbar mit speziellen Substanzen umgehen müssen.
  • Es existieren keine Erfahrungen.
  • Es setzt besonders in Fragen der Autorisierung die Gewinnung von weitgehenden Informationen voraus, die gerade in kleinen und mittleren Unternehmen nicht vorhanden sind.

Diese Liste ließe sich um zahlreiche weitere Punkte ergänzen. Von daher ist es nur zu verständlich und richtig, wenn die Behörden jederzeit betonen, man müsse den Prozess – hier vor allem der Autorisierung – noch gemeinsam entwickeln. Gemeinsam sollte wohl so verstanden werden, dass alle Beteiligten, vor allem die Behörden und die betroffenen Unternehmen und wirtschaftlichen Vereinigungen, in enger Abstimmung den Prozess effizient gestalten. Effizienz aber fordert nicht nur Zielerreichung, sondern auch Minimierung des Aufwandes!

Die Unternehmen müssen zwangsläufig ihre Lernkurve entwickeln, um den Autorisierungsprozess zu verstehen, inhaltlich und formal zu füllen und zudem noch den vorgegebenen Zeitrahmen zu halten. Naturgemäß tauchen hier Probleme bei der Erarbeitung auf, die zu den Behörden zurückgekoppelt werden müssen, damit diese ihrerseits ihre Lernkurve mit positiver Steigung versehen können.

Viele der Probleme sind hier an dieser Stelle bereits angesprochen worden, die dringend der Verbesserung harren. Die Europäische Kommission ihrerseits hat ein übergreifendes Programm zur Verbesserung ihrer Regulierungspolitik ins Leben gerufen – REFIT (Regulatory Fitness and Performance) und bereits erste Ergebnisse berichtet [1]. Von besonderem Interesse sind bei solchen Veröffentlichungen die zugehörigen detailreicheren Arbeitspapiere [2]. Hier werden die tatsächlichen Zusammenhänge meist deutlicher, weil sie weniger politisch formuliert sind. Eine Durchsicht dieser Dokumente kann nur empfohlen werden, um die Absichten und kurzfristig zu erwartenden Maßnahmen besser abschätzen zu können. Ein paar Schlaglichter aus dem Arbeits­papier zu REFIT [2] sollen beleuchten, wie sich die Lernkurve der Kommission zu REACh entwickelt hat:

Zunächst fällt auf, dass REACh ausschließlich in den Ausführungen der DG Enterprise and Industry zu finden ist (aaO, S. 4 ff). Dies überrascht, da die Hauptverantwortung von REACh parla­mentsseitig im Ausschuss für Umwelt zu finden ist. Die DG Environment widmet sich dem Thema REACh jedoch nicht, ebensowenig wie die DG Competition oder DG Trade. Dabei ist mehr als offensichtlich, dass REACh jeden dieser Bereiche intensiv berührt.

Als von der Autorisierung betroffenes KMU könnte man diese Situation jedoch als positiv ansehen, da die eigenen Belange auf ökonomisches Verständnis treffen sollten.­ Tatsächlich sind zur Optimierung der REACh-Implementierung diverse Maßnahmen vorgesehen (aaO, S. 9 f). Beispielsweise sollen die Registrierungsgebühren für KMUs reduziert werden. Aber warum eigentlich nur die Registrierungsgebühren? Sind die Gebühren der Autorisierung nicht ebenso belastend? Oder soll hier weiterhin mithilfe der Gebühren die Autorisierung über zuliefernde Betriebe gefördert werden, was – wie oft ausgeführt – die Unabhängigkeit der Betriebe und marktwirtschaftliche Grundprinzipien in Frage stellt?

Ein spezieller KMU-Workshop zu Erleichterungen der Registrierung für KMUs soll stattfinden. Das ist gut und richtig! Doch warum wieder nur das Thema Registrierung? In zahlreichen Meetings, Workshops, Vortragsveranstaltungen und Veröffentlichungen wurde und wird von massiven, aktuellen Problemen gerade der KMUs bei der Autorisierung berichtet. Warum werden sie nicht analog der Registrierungs­probleme behandelt und dem Parlament und den anderen Kontrollgremien zur Kenntnis gebracht?

Der Registrierungsprozess für ätherische Öle soll gezielt rationalisiert werden, da hier die meisten betroffenen Firmen KMUs sind. Der Ansatz mag richtig sein, doch eine solche Schlussfolgerung sollte die Lernkurve der Kommission schlagartig steigen lassen, denn bei einer weiteren Autorisierung – der des Chromtrioxids – ist eben diese Problemstellung mehr als augenfällig und von sicher noch größerer Auswirkung auf viele produzierende Wirtschaftszweige. Wie kommt ein so spezifischer Fall wie der der ätherischen Öle zu einer derartigen Sonderbehandlung? Jedes andere massiv von REACh betroffene KMU muss sich hier ignoriert fühlen!

Immerhin sollen spezifische Guidelines für KMUs erarbeitet werden. Offenbar reichen die vielen existierenden Guidelines noch nicht aus. Aber es stellt sich die Frage, ob der unklare, in Entwicklung befindliche und problembehaftete Autorisierungsprozess noch häufiger erklärt werden sollte – oder er nicht besser vereinfacht, klarer strukturiert, übersichtlicher, transparenter und vorhersagbarer gemacht werden sollte.

In einer weiteren Maßnahme möchte die Kommission analytische Werkzeuge entwickeln, um die Qualität der Beschränkungsvorschläge seitens der Mitgliedsstaaten zu verbessern – besonders mit Blick auf KMUs. Auch dies ist wichtig. Doch es fragt sich, warum das Bedürfnis für derartige Werkzeuge erst jetzt entsteht. Verlässliche Beurteilungsmöglichkeiten wären doch wohl Voraussetzung für die Einführung neuer Regularien. Darüber hinaus gesteht die Kommission damit ein, dass sie derzeit nur unzureichend die Qualität und Eignung der Vorschläge beurteilen kann. Damit ergibt sich die Frage, was dies für laufende Prozesse und Verfahren nach REACh bedeutet.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Kommission darum ringt, die Kontrolle und die Übersicht über die Auswirkungen und die Prozesse von REACh zu behalten. Das hilft den bereits betroffenen Unternehmen jedoch wenig. Sie versuchen mit enormen Aufwänden Anforderungen gerecht zu werden, die nicht klar definiert und ohne eindeutige Beurteilung sind. Zudem ändern sich die Vorgaben ständig. Nichts macht dies deutlicher als die folgende Maßnahme (aaO, S. 6): Setting up a Roadmap for the identification of Substances of Very High Concern (SVHC) and the implementation of REACh Risk Management measures from now to 2020 along with deploying its Implementation Plan, developed in agreement with ECHA and Member States and following consultation with stakeholders. To improve communication with stakeholders and the general public in this area and to provide information on potential regulatory actions on substances early in the process, ECHA has developed a dedicated web-portal on substances of potential concern, that it will continue to improve.

Die Kommission baut demnach erst jetzt ­einen Plan (Roadmap) auf, um Substanzen geeignet zu identifizieren und angemessene regulative Maßnahmen zu finden. Unternehmen, die bereist betroffen sind, müssen dies als Hohn empfinden! Sie dienten als Versuchsobjekte; in IT-Kreisen nennt man dies BETA.Tester. Nur leider verursachen die Mängel im Prozess, welche die Kommission mit ihren Agenturen erst ermitteln will, offensichtlich bereits jetzt massive negative Auswirkungen in Markt und Wirtschaft. Aber das wird die Kommission mit ihren geplanten Monitoringsystemen und -maßnahmen sowie ausführlich und lange entwickelten Einschätzungswerkzeugen glücklicherweise auch bereits in wenigen Jahren feststellen.

Literatur

[1] Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen; Programm zur Gewährleistung der Effizienz und Leistungsfähigkeit der Rechtsetzung (REFIT): Bestandsaufnahme und Ausblick; Brüssel, den 18.6.2014, COM(2014) 368 final

[2] Commission Staff Working Document; Accompanying the Document Regulatory Fitness and Performance Programme (REFIT): State of Play and Outlook; Brussels, 18.6.2014, SWD(2014) 192 final

Gesamtverband Kunststoff­verarbeitende Industrie e. V. (GKV)

DirWesterheidneuer GKV-Präsident

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) hat im Rahmen seiner ordentlichen Delegiertenversammlung am 3. Juni 2014 in Berlin den 54-jährigen Unternehmer Dirk Westerheide aus Potsdam zum neuen Präsidenten des GKV gewählt.

Dirk Westerheide tritt die Nachfolge von Dr. Bernd-O. Kruse (66) an, der seit 2010 an der Spitze des GKV stand und sich nicht erneut zur Wahl stellte. Westerheide ist Ingenieur und Betriebswirt und war 1997 bis 2001 geschäftsführender Gesellschafter des bekannten Mehrwegverpackungs- unternehmens Stucki Kunststoffverarbeitung GmbH in Bad Salzuflen. Aktuell ist Westerheide Investor und Gesellschafter­ des Reitsportartikelproduzenten und -großhändlers Kavalkade GmbH, Warendorf.

Dirk Westerheide, Iris Gleicke, Dr. Bernd-O. Kruse (v. l. n. r.)

Zum neuen Schatzmeister des GKV bestimmten die Delegierten Alexander Zorn, Diplom-Kaufmann und Leiter Finanzen der IPV Inheidener Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbH, Hungen. Zorn tritt die Nachfolge des langjährigen GKV-Schatzmeisters Heinz-G. Sauerhoff, CFO der TerHell Plastic GmbH, Herne an. Auch Sauerhoff kandidierte nicht erneut.

Wie bereits in den Jahren zuvor, nutzte der GKV den Abend nach seiner Delegiertenversammlung für einen Gedankenaustausch mit Entscheidungsträgern der Bundespolitik. Rednerin beim diesjährigen Parlamentarischen Abend war die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Iris Gleicke. Iris Gleicke sprach in ihrer Eigenschaft als Mittelstandsbeauftragte zu den Perspektiven für den industriellen Mittelstand in Deutschland. Die Parlamentarische Staatssekretärin ging in ihrer Rede insbesondere auf die Auswirkungen der Energiewende und des wachsenden Fachkräftemangels auf den Mittelstand ein.

Etliche Abgeordnete des Deutschen Bundestages folgten der Einladung des GKV zum anschließenden Meinungsaustausch. Mit engagierten Statements trugen die Bundestagsabgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU), Sabine Poschmann (SPD) und Dr. Thomas Gambke (Bündnis 90/Die Grünen) zum Gelingen der Veranstaltung bei.

GKV-rderpreis2014:rEngagementundgute Leistungin derAusbildung

Zum 14. Mal würdigt der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) mit seinem Förderpreis die Ausbildungsleistungen der besten Absolventen der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in Deutschland. Im Mittelpunkt der Auszeichnungen steht die Förderung des Fachkräfte­nachwuchses in der Kunststoff verarbeitenden Industrie. Der GKV-Förderpreis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Mit der Verleihung des GKV-Förderpreises legt der Verband jedes Jahr auch ein Schlaglicht auf die guten Perspektiven der Ausbildung in der Kunststoff verarbeitenden Industrie.

Den ersten Platz belegt in diesem Jahr Frank Loschinski von der KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH in Schmölln. Den zweiten Platz erreicht Patrick Spörer, ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH in Waltershausen. Acht weitere Preisträger teilen sich in diesem Jahr den dritten Platz: Alexander Selle, Toyoda Gosei Meteor GmbH in Bockenem; Kilian Hirschmann, Mann+Hummel GmbH in Sonneberg; Janina Schmidt, Alpla-Werke Lehner GmbH & Co. KG in Berlin; Felix Thalmeier, RKT Rodinger Kunststoff-Technik GmbH in Roding; Alexander Weikl, Rehau AG + Co. in Viechtach; Nils Krüger, Continental Reifen Deutschland GmbH in Hannover; Peter Bost, TI Automotive GmbH in Ettlingen und Mike Adamik, Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg.

Die Preisträger nehmen neben ihren Urkunden und dem Preisgeld auch ein Jahresabonnement für die Fachzeitschrift Kunststoffe entgegen und erhalten die Mitgliedschaft im Club der Besten, der Kommunikationsplattform für bisherige Förderpreisträger. Neben den Absolventen der Ausbildung werden auch die ausbildenden Unternehmen sowie die beteiligten Berufsschulen vom GKV für die Ausbildungs­leistung gewürdigt.

Die Preise werden vom GKV deutschlandweit in den jeweiligen Ausbildungsunternehmen vom 30. Juni bis 18. Juli 2014 verliehen.

WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM)

Franziska Erdle wird 2015 neue WVM-Hauptgeschäftsführerin

Franziska Erdle (41) wird neue Hauptgeschäftsführerin der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM). Das hat der Vorstand der WVM auf seiner Sitzung in Berlin beschlossen. Erdle tritt im Februar 2015 die Nachfolge von Martin Kneer an. Erdle bedankte sich für das Vertrauen und kündigte Kontinuität an. Wir werden uns als Nichteisen-Metallindustrie weiter aktiv in politische und gesellschaftliche Diskussionen einbringen.­

Franziska Erdle ist seit zwölf Jahren im bundespolitischen Umfeld tätig. Nach beruflichen Stationen im Deutschen Bundestag und bei verschiedenen wirtschaftspolitischen Verbänden ist sie seit August 2011 Geschäftsführerin der WirtschaftsVereinigung Metalle.

Die WirtschaftsVereinigung Metalle vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen der deutschen Nichteisen-Metallindustrie. Ihr gehören 660 Unternehmen mit bundesweit mehr als 109 000 Beschäftigten an.

Produktion der Nichteisen-Metallindustrie wächst im 1. Quartal

Die Nichteisen-Metallindustrie in Deutschland ist mit positiven Zahlen in das Jahr 2014 gestartet. Im ersten Quartal verzeichnete die Branche eine Produktion von zwei Millionen Tonnen – das war ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem selben Quartal des Vorjahres. Das teilte der Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM), Oliver Bell, in Berlin mit .

Der Umsatz der Branche lag im ersten Quartal bei elf Milliarden Euro – metallpreisbedingt ein Minus von sieben Prozent. Die Ausfuhrquote der Nichteisen-Metallindustrie lag bei 43 Prozent (5 Mrd. Euro). Davon gingen 59 Prozent in Euroländer .

Bell sagte, in der Branche gebe es eine positive Grundstimmung. Derzeit beurteilten 85 Prozent der Unternehmen in der Nichteisen-Metallindustrie ihre Geschäftslage als gut oder saisonüblich. Über 95 Prozent erwarten im kommenden Halbjahr bessere oder gleich gute Geschäfte. Positiv sei auch zu bewerten, dass nach der tiefen Rezession im Süden Europas das Wachstum wieder zurückkehre.

Die WirtschaftsVereinigung Metalle legte zugleich ihren aktuellen Geschäftsbericht vor. Neben aktuellen Daten zur Nichteisen-Metallindustrie enthält er unter anderem Positionen der WVM zur Stärkung der Akzeptanz der Industrie in Politik und Gesellschaft, eine Analyse der Veränderungen im Deutschen Bundestag und zur Wirtschaftsspionage. Der Geschäftsbericht steht neben der Printversion auch ­online unter www.wir-die-nichteisen-metallindustrie.de
zur Verfügung .

Verband Deutscher ­Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

Export und Energieeffizienz treiben die Branchenentwicklung in der Allgemeinen Lufttechnik

Das Produktionsvolumen stieg 2013 kräftig und auch für 2014 äußerten sich die Unternehmen auf der Mitgliederversammlung des VDMA-Fachverbands Allgemeine Lufttechnik zuversichtlich, dank einer verstärkten Nachfrage von energieeffizienten Produkten durch die Anwender.

Ein sehr starkes Schlussquartal beschert der Branche der Allgemeinen Lufttechnik 2013 ein Produktionsplus von acht Prozent und steigert das Volumen auf insgesamt 13 Milliarden Euro. Die Unternehmen auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main hegten einen Grundoptimismus für eine positive Entwicklung der Branche auch im Jahr 2014. Wirksame Antriebe für die Branche sind die Themen Energie- und Ressourceneffizienz. Energieeffizienz sei für sein Unternehmen ein ganz wichtiges Thema, sagte Dr. Hugo Blaum, Segment President Refrigeration Technologies der GEA Group AG und Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik. Auch in den USA würden sich die Anwender in einigen Jahren dieser Erkenntnis nicht entziehen können. Für 2014 bestätigt der Fachverband seine Prognose und rechnet mit einem Zuwachs von fünf Prozent (Prognose vom 3. April 2014). Denn die große Mehrzahl der Firmen rechnet 2014 aufgrund schon gut gefüllter Auftrags­bücher mit einem Umsatzanstieg.

Trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes lieferte das Exportgeschäft wesentliche Wachstumsimpulse und legte gegen den Trend des gesamten Maschinenbaus um gut zwei Prozent auf den Rekordwert von 8,7 Milliarden Euro zu. Dazu trugen ein stabiles EU-Geschäft und ein kräftiges Plus in Asien bei. Um sich für den internationalen Wettbewerb zu stärken, bauen nach den Worten von Blaum zudem viele heimische Unternehmen ihre direkten Auslandsengagements aus, die nicht in der deutschen Exportstatistik enthalten sind.Die Bedeutung der Auslandsmärkte ist also umso höher einzuschätzen. 2014 ist mit ­einer weiteren Belebung der Geschäfte mit der EU und Nordamerika zu rechnen.

Aufgrund des beträchtlichen Einsparpotentials beim Energieverbrauch für Anwendungen der Allgemeinen Lufttechnik halten durch innovative Produkte die Themen Klimaschutz sowie Energie- und Ressourceneffizienz immer stärkeren Einzug in die Branche und werden oft schon als Standard angesehen. Andererseits beklagt Dr. Thomas Schräder, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Allgemeine Lufttechnik, dass die Regierung beim herausfordernden Management der Energiewende zwar viel über erneuerbare Energien im Rahmen des EEG spreche, aber die zweite Säule der Energiewende – die Energie- und Ressourceneffizienz – für eine nachhaltige Entwicklung sträflich vernachlässige.

In der Lufttechnik spielen laut Schräder auch Themen des klassischen Arbeits- und Umweltschutzes eine erhebliche Rolle. Mit dieser Bandbreite an Themen biete die Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence Unternehmeneine ideale Plattform, um den Herausforderungen der heutigen Zeit erfolgreich zu begegnen.

Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)

Überwachung von Formmessgeräten

Für eine immer größere Anzahl mechanischer Präzisionsbauteile werden funktionsbedingt immer geringere Abweichungen von der idealen Gestalt gefordert. So werden heute bereits Toleranzen für Maß und Form im Sub-Mikrometerbereich bis hin zum Nanometerbereich gefordert und auch eingehalten. Zur Sicherstellung der Funktion von mechanischen Teilen und Baugruppen ist in der Regel eine Bestimmung ihrer Formabweichungen unerlässlich.

Die stetig weiter steigenden Anforderungen an die Fertigungsqualität fordern auch von der Messtechnik immer höhere Präzision, die sich nur durch optimal kalibrierte und überwachte Messtechnik erreichen lässt. Die Richtlinienreihe VDI/VDE 2631 Formprüfung beschreibt Verfahren zur Überwachung und zur Ermittlung der Abweichungen von Formmessgeräten. Außerdem beinhaltet sie Hinweise zur Spezifikation, Durchführung und Dokumentation der Messaufgaben. Dabei steht neben der erreichbaren Genauigkeit die Vergleichbarkeit der erzielten Messergebnisse im Vordergrund.

In der Richtlinienreihe VDI/VDE 2631 Formprüfung sind im Juni neue Blätter veröffentlicht worden:

  • Blatt 2 Formprüfung – Überprüfung der Signalübertragungskette
    Die Richtlinie beschreibt Verfahren und Normale zur Überprüfung der Signalübertragungskette an Formmessgeräten.­ Die Bestimmung der Empfindlichkeit der Signalübertragungskette unter Berücksichtigung der speziellen dynamischen Verhältnisse bei Formmessgeräten ist eine grundlegende Aufgabe zur Sicherung vergleichbarer und rückverfolgbarer Messergebnisse von Formmessungen. Diese Überprüfung dient sowohl der Bestimmung des Anteils der Mess­abweichung durch die Signalübertragungskette als auch der Kalibrierung des Formmessgeräts.
  • Blatt 4 Formprüfung – Ermittlung der ­radialen Drehführungsabweichung
    Das Blatt definiert ein Verfahren, mit dem Änderungen der messtechnischen Eigenschaften eines Formmessgeräts an seinem Standort durch Rundheitsmessungen ermittelt und dokumentiert werden können. Durch Dokumentation der Prüfergebnisse lassen sich Ist-Zustand sowie Änderungen der messtechnischen Eigenschaften des Formmessgeräts, zum Beispiel aufgrund von Klimaeinflüssen oder Schwingungen, schnell erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung der Messbedingungen oder zur Fehlerbeseitigung ergreifen.
  • Blatt 5 Formprüfung – Bestimmung der axialen Dehführungsabweichung (Entwurf)
    Beschrieben wird ein Verfahren zur Bestimmung der axialen Drehführungs­abweichung von Formmessgeräten. Die Drehführungsabweichung ist in der Kette der vergleichbaren und rückführbaren Messergebnisse als Überlagerung am Messergebnis beteiligt. Diese Überlagerung wird als Messabweichung erfasst. Für die Dokumentation werden der Aufbau und die Ausführung einer Prüfanweisung erläutert. Damit wird eine einheitliche Vorgehensweise für die Annahmeprüfung und Überwachung von Formmessgeräten erreicht. Die beschriebene Vorgehensweise sichert ein einfaches Prüfen sowie die Rückführbarkeit der Messungen.

Die Richtlinie kann beim Beuth Verlag Berlin bezogen werden (www.beuth.de).

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