Fachwörter-Lexikon
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Entfetten
Bei der Verarbeitung von Werkstoffen, insbesondere bei der Be- und Verarbeitung von Metallen, werden Öle und Fette eingesetzt. Sie dienen beispielsweise zum Schutz der Metalloberfläche gegen Oxidation, aber auch zur Unterstützung einer mechanischen Umformung, indem sie das Gleiten der Werkstückoberfläche auf der Werkzeugoberfläche verbessern. Besonders Werkzeuge mit metallischer Oberfläche – zum Beispiel Biegewerkzeuge – können bei hoher Belastung zum partiellen Verschweißen (auch als Fressen bezeichnet) neigen. Werden Werkstücke aus Metall nach der Formgebung beschichtet, so wirken Öle und Fette als Trennmittel zwischen Grundmaterial und Beschichtung. Dies gilt im Prinzip für jede Art von Beschichtung – galvanische Metallabscheidung, Lackieren, PVD-Beschichtung. Außerdem können Öle und Fette bei längerer Verweildauer oder Einwirkung von Licht oder Wärme verhärten oder im Falle höherer Temperaturen auch Verbrennen (Cracken). Die verbleibenden Rückstände können eine weitere Bearbeitung des Grundmaterials stören oder behindern. Aus den genannten Gründen müssen Werkstoffe auf jeden Fall vor einer Beschichtung entfettet werden.
Fortschrittliche Prozesstechnologien bei der Herstellung von hochqualitativen Produkten, beispielsweise aus dem Bereich der Feinwerktechnik, können auch zwischen den Arbeitsschritten mehrere Entfettungsschritte beinhalten, um die bestmögliche mechanische Bearbeitung von Werkstoffen oder die Montage von Teilen zu Zwischenprodukten zu begünstigen. Für die Entfettung eignen sich prinzipiell flüssige, organische Verbindungen, sogenannte Lösemittel (Lösungsmittel), wie beispielsweise Methanol und andere Alkohole (für schwache Verunreinigungen), Aceton, Benzole, Methylenchlorid, Tetrachlorethen oder Trichlorethan (für starke Verunreinigungen). Aufgrund der nachteiligen Wirkung der organischen Lösemittel auf die Gesundheit von Lebewesen oder die Zerstörung von Ozon in der Atmosphäre dürfen Lösemittel nur eingeschränkt oder in vollständig geschlossenen Anlagen (emissionsfrei) verwendete werden. Als Alternative zu den organischen Lösemitteln werden vermehrt wässrige Reinigungsmittel eingesetzt. Nachteil der wässrigen Reinigungsmittel ist die geringere Reinigungswirkung und – im Falle der Reinigung von Metallen – die Gefahr, Korrosion auszulösen.
Zinkdruckguss, Bedeutung und Anwendung
In der Massenproduktion spielt Zinkdruckguss eine wichtige Rolle. Das Verfahren erlaubt eine kostengünstige und schnelle Herstellung von Gegenständen. Anwendungen findet Zinkdruckguss in der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Apparatebau, der Sanitärindustrie, der Elektrotechnik und für Gebrauchsgegenstände und Spielzeug. Die beiden Zink Druckgusslegierungen GD-ZnAl4 und GD-ZnAl4Cu1 (DIN 1743 Blatt 2) werden für kleine Maschinenteile und komplizierte Gestaltung vorwiegend im Fahrzeugbau sowie bei Haushalts- und Büromaschinen verwendet und machen etwa 50 % aller Druckgusserzeugnisse aus.
Eisenschichten
Eisen wird immer dann abgeschieden, wenn das Metall in einer hohen Reinheit benötigt wird. Die Schichten bestehen (je nach verwendetem Elektrolyttyp) aus bis zu 99,996 % Eisen. Sie sind gut verformbar, allerdings nicht korrosions- und oxidationsbeständig. Sie eignen sich aus diesem Grund nur zu technischen Zwecken und sollten mit einem zusätzlichen Korrosionsschutz versehen werden. Da die Schichten spannungsarm und duktil sind, lassen sie sich in hohen Schichtdicken abscheiden und kommen beispielsweise zu Reparaturzwecken oder für das Galvanoforming zum Einsatz.