Fachwörter-Lexikon
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Beizen
Das Beizen von Metall wird für das Entfernen von anorganischen Verbindungen aus dem Grundmetall und Sauerstoff (Oxide), Stickstoff (Nitride) oder auch Kohlenstoff (Carbide) beziehungsweise Mischungen der genannten Elemente eingesetzt. Je nach Zusammensetzung der organischen Verbindung beziehungsweise der Art des Grundmetalls kommen unterschiedliche Säuren (Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Flusssäure) beziehungsweise Laugen (Natronlauge, Kalilauge) zum Einsatz. Säuren werden häufiger eingesetzt als Laugen. Die Wirkung der Beizlösung wird durch eine steigende Temperatur verstärkt. Beim Beizen von Metall ist daran zu denken, dass die Säure (oder Lauge) nach dem Entfernen des Deckfilms das Grundmetall angreifen kann. Aus diesem Grund wird das Beizen zeitlich begrenzt, der Angriff in kurzen Zeitintervallen durch visuelle Begutachtung überwacht oder durch Zugabe von Hilfsstoffen zur Säure (oder Lauge), so genannte Inhibitoren, beschränkt.
Reinigen von Metall, Entfernen von Oxiden
Für das Entfernen von Oxiden werden Säuren oder Laugen eingesetzt. In der Regel wird das Entfernen von Oxidschichten nicht als Reinigen sondern als Beizen bezeichnet. In allen Fällen entsteht bei korrekter Reinigung eine metallische blanke Oberfläche.
Nitrierschicht – Gasnitrieren
Beim Gasnitrieren wird das Werkstück im Ammoniakgasstrom (reines Ammoniak NH3 oder NH3 mit Inertgaszusätzen, wie z.B. Stickstoff) bei Temperaturen zwischen 500 °C und 550 °C (je nach erforderlicher Dicke der Nitrierschicht) 4 h bis 100 h behandelt. Das Ammoniak wird an der Werkstückoberfläche thermisch zersetzt. Ein Teil des dabei frei werdenden Stickstoff diffundiert in die Oberfläche des Werkstücks ein und baut die Nitrierschicht auf. Das Gasnitrieren wird in der Regel nur für legierte Stähle angewandt, da sich bei unlegierten Stählen eine spröde, zum Abplatzen neigende Nitrierschicht bildet.