Informationen von ZVO, DVS, VDW und VDI

Verbände 07. 03. 2022
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Zentralverband Oberflächen­technik e. V.(ZVO)

Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung nun EU-Beihilfe-berechtigt

Die EU-Kommission hat dank des ­Einsatzes des ZVO den Wirtschaftszweig 25.61 Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung in den Anhang der neuen EU-Beihilfeleitlinien einbezogen. Damit ist die Branche nun für Energiebeihilfen berechtigt.

Die Europäische Kommission hat am 21. Dezember 2021 die neuen Leitlinien für staatliche Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen gebilligt. Diese werden ab dem Zeitpunkt ihrer förmlichen Annahme im Januar 2022 gelten. Damit wurde das bestehende System, das seit 2014 in Kraft ist, novelliert. Mit den Leitlinien setzt die Europäische Kommission einen aktualisierten Rahmen für staatliche Beihilfen in Form von Förderungszahlungen sowie auch Vergünstigungen, die bestimmten Sektoren seitens Mitgliedstaaten gewährt werden können. In Deutschland betrifft dies beispielsweise die Umlagereduzierung im EEG.

Bislang war der Wirtschaftszweig 25.61 Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung in den Leitlinien nicht explizit als ­gefährdeter und damit förderberechtigter Sektor genannt. Dadurch waren Unternehmen aus der Branche bisher nicht automatisch in bestehende Erleichterungen bei der EEG-Umlage einbezogen, und nur vereinzelt konnte bei Erreichen bestimmter Kriterien durch die sogenannte Härtefallregelung von einer Umlagereduzierung profitiert werden.

Damit sich die gesamte Branche zukünftig für Energiebeihilfen qualifiziert, hat sich der ZVO bereits seit Herbst 2020 gegenüber der Europäischen Kommission für die Einbeziehung des Sektors im Anhang der Leitlinien eingesetzt. Neben den Teilnahmen an öffentlichen Konsultationen hat der Verband regelmäßig den Austausch mit den entscheidenden Stellen in Brüssel gesucht. Hierbei wurden die vorgebrachten Argumente durch Zahlen und Fakten untermauert. So hatte der ZVO gemeinsam mit dem IHT im Sommer 2021 eine Studie zur Berechnung der Strom- und Handelsintensität des Sektors in Deutschland und der EU in Auftrag gegeben. Zudem hatte der ZVO in der ersten Julihälfte 2021 eine Mitgliederbefragung durchgeführt, um weitere Informationen zur Stromkostenintensität aus der Branche zu erheben.

Die Ergebnisse aus der Studie und das Feedback der Mitglieder waren entscheidend, um die Notwendigkeit noch einmal zu verdeutlichen und die Argumentation zu stärken. Durch diesen gemeinsamen Einsatz ­konnte nun sichergestellt werden, dass die Branche aufgrund der hohen Strom- und Handels­intensität in den neuen Leitlinien als ­sector at significant risk und damit als förderberechtigt eingestuft wurde. Somit ist der Rahmen gesetzt, dass in den nächsten Jahren die gesamte Branche in Deutschland von Entlastungen bei der EEG-Umlage profitieren könnte. Der Verband wird 2022 daher auf eine rasche Umsetzung auf nationaler Ebene drängen und diese eng begleiten.

Mit Blick auf die von der neuen Bundesregierung angekündigte Abschaffung der EEG-
Umlage ab 2023 – ebenfalls eine vom ZVO seit vielen Jahren erhobene Forderung an die Politik – ist durch die Einbeziehung des Sektors in die EU-Beihilfeleitlinien zudem gesichert, dass auch bei möglichen anderen beziehungsweise neuen Abgaben auf den Stromverbrauch, mit denen energie- und umweltpolitische Ziele finanziert werden, branchenspezifische Vergünstigungen beziehungsweise Förderungen möglich sind.

#ZVOAzubiOffensive2022 ­exklusiv für Mitglieder

Mit der #ZVOAzubiOffensive2022 setzt der ZVO seine erfolgreiche Social-Media-Kampagne aus dem vergangenen Jahr fort. ZVO-Mitglieder haben damit wieder die Möglichkeit, die Social-Media-Kanäle des ZVO zur Gewinnung ihres Branchennachwuchses zu nutzen.

Eins der vornehmlichen Ziele des ZVO in seiner Social-Media-Strategie ist die Steigerung von Image und Bekanntheit des Berufsbilds Oberflächenbeschichter (m/w/d) und die Rekrutierung von Nachwuchs für die Branche. Denn gerade die sozialen Medien – allen voran Instagram, aber auch Linkedin und Facebook – werden stark von jungen Menschen frequentiert und genutzt. Um gezielt potenzielle Auszubildende anzusprechen, hat der ZVO im vergangenen Jahr unter #ZVOAzubiOffensive2021 eine Kampagne gestartet: Zum einen haben ausbildende Mitgliedsunternehmen sich und ihre freien Ausbildungsplätze vorgestellt, zum anderen kamen derzeitige oder ehemalige Auszubildende zum Oberflächenbeschichter (m/w/d) zu Wort.

Die Kampagne ist auf große Resonanz gestoßen und soll deshalb mit entsprechenden Postings zwischen März und August 2022 fortgeführt werden. ZVO-Mitgliedsunternehmen, die Auszubildende suchen beziehungsweise (ehemalige) Auszubildende haben, die bereit wären, über ihre Erfahrungen zu berichten, können das entsprechende Material per E-Mail an b.spickermann(at)zvo.org senden:

  • ein Bild, gegebenenfalls zudem ein Kurz­video (max. 60 Sekunden) zum Ausbildungsbetrieb oder von einem Azubi
  • einen kurzen Text (etwa 2200 Zeichen inkl. Leerzeichen), in dem das Unternehmen und/oder die Ausbildung vorgestellt wird (wahlweise ein Erfahrungsbericht/­Zitat ­eines Azubi)
  • Informationen, was konkret gesucht wird (wie viele Azubi, in welchem Ausbildungsberuf, an welchem Standort, zu welchem Ausbildungsbeginn/Datum)
  • einen Kontakt (Link, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse), an den/die Interessenten sich wenden können

Ausbildungsvideo bald online

Der vom ZVO produzierte Kurzfilm mit Infor­mationen über die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter (m/w/d) wird Anfang März 2022 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Video zeigt den Alltag zweier Auszubildender und gewährt dabei Einblicke in die Tätigkeiten, Arbeitsstätten und Produkte, in die Branche und die Perspektiven in der Galvano- und Oberflächentechnik. Der Film soll jungen Menschen den Beruf näherbringen, Lust auf eine Ausbildung zum Oberflächenbeschichter machen und letztlich für mehr Branchennachwuchs sorgen. Er wird auf der Ausbildungsseite

sowie den ZVO-Profilen bei YouTube, Insta­gram, Linkedin, Facebook und XING veröffentlicht.

Deutscher Verband für ­Schweißen und verwandte Verfahren e. V.(DVS)

DVS-Studie informiert über die ­Entstehung von Schweißrauch beim Metallschutzgasschweißen

Mit einer Studie legt die Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS, kurz: DVS Forschung, einen umfangreichen Überblick über die Entstehung von Schweißrauch beim Metallschutzgasschweißen (MSG-Schweißen) vor.

Anhand der Ergebnisse der Studie ist es möglich, Maßnahmen zum Arbeitsschutz von Schweißern und ihrer Umgebung in der Fertigung zu erkennen und zu bewerten. Ziel ist es, Schweißrauchemissionen über neue Substitutionsansätze prozess- und werkstoff­seitig weiter zu reduzieren. Die Untersuchung wurde mit Unterstützung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall beauftragt.

In einer Bestandsaufnahme trägt sie zusam­men, an welchen Stellen die Literatur Hinwei­se zur Freisetzung von Schweißrauch beim Metallschutzgasschweißen gibt oder welche Mechanismen für die Entstehung von Schweißrauch sorgen. Darüber hinaus stellt sie dar, welchen Einfluss ­prozesstechnische oder werkstoffbedingte Faktoren auf die Emissionen haben und sorgt so für mehr Wissen und mehr Transparenz in dem facet­tenreichen Feld des Arbeitsschutzes. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch raucharmen Draht-Gas-Kombinationen beim Schweißen.

Die vorliegende Studie hat nach Aussage von Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck, Abteilungsleiter Forschung und Technik im DVS, eine wegweisende Bedeutung für die Fügetechnik, denn sie ermögliche es, den aktuellen Status Quo zur Entstehung von Schweißrauch beim Metallschutzgasschweißen zu ermitteln. Mit diesem Wissen gelingt es uns, neue Themenfelder zu clustern und bestehende Maßnahmen zu analysieren, um Schweißrauche erfolgreich weiter zu reduzieren.

Die Studie Entstehung von Schweißrauch beim Metallschutzgasschweißen (DVS-Berichte, Band 377) ist für Mitglieder des DVS kostenlos als Download verfügbar. Nichtmitglieder können die Studie zum Preis von 29;– Euro unter

bestellen.

Verein Deutscher Werkzeug­maschinenfabriken e.V.(VDW)

Franz-Xaver Bernhard ­neuer Vorsitzender des VDW

Franz-Xaver Bernhard wurde vom Vorstand des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) und des Fachverbands Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme im VDMA, Frankfurt am Main, in seiner Herbstsitzung 2021 einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Bernhard ist damit seit 1. Januar 2022 Nachfolger von Dr. Heinz-Jürgen Prokop an, der den Vorsitz satzungs­gemäß mit Beendigung der zweiten Amtszeit nach sechs Jahren niedergelegt hat.

Franz-Xaver Bernhard (Bild: Hermle)

 

Bernhard freut sich sehr über das Vertrauen und auf seine künftigen Aufgaben im VDW-
Vorstand. Die Werkzeugmaschinenindustrie mache schwierige Zeiten durch. Zwar sprudelten jetzt die Aufträge wieder stärker, doch verhinderten Engpässe bei den Zulieferungen vielfach, dass die Bestellungen auch ausgeliefert werden können. Da gilt es immer wieder aufzuzeigen und zu erklären gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit, warum einer mittelständischen Branche wie der unsrigen häufig die Hände gebunden sind, so Bernhard.

Franz-Xaver Bernhard ist Jahrgang 1959. Dem Hauptschulabschluss folgte eine Ausbildung zum Werkzeugmacher; nach dem Grundwehrdienst absolvierte er eine Weiter­bildung zum Maschinenbautechniker und erwarb die Fachhochschulreife. 1983 trat er in die Hermle AG, Gosheim, ein, zunächst als Leiter Anwendungstechnik. Dann startete er eine Vertriebskarriere vom Leiter technischer Vertrieb über den Bereichsleiter Vertrieb bis er schließlich 2001 zum Vorstand für Vertrieb, Forschung und Entwicklung berufen wurde. Das war immer Bernhards Ziel, denn Kundenkontakt und das Vertrauensverhältnis, das über viele Jahre zu den Kunden aufgebaut werde und für den Investitionsgütervertrieb wesentlich sei, motiviere ihn heute immer noch, beschreibt Bernhard den Reiz der Aufgabe.

Seit 2001 engagiert sich Bernhard im VDW, zunächst als Mitglied im Wirtschaftsausschuss, 2003 übernahm er dessen Vorsitz. Seit 2013 ist er zusätzlich im VDW-Vorstand aktiv.

Verein Deutscher Ingenieure e. V.(VDI)

Michael Weyrich neuer ­Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Michael Weyrich hat zum 1. Januar 2021 den Vorsitz der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) übernommen. Damit folgt er Dr.-Ing. Atilla Bilgic nach, der von 2018 bis 2021 Vorsitzender der GMA war.

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Michael Weyrich (Bild: Universität Stuttgart)

 

Weyrich freut sich auf die Arbeit als Vorsitzender: Ich halte es für wichtig, mit Begeisterung für Technik die Probleme unsere Zeit zu lösen. Mit IT und Künstlicher Intelligenz könne die Mess- und Automatisierungstechnik die Industrieproduktion verändern, um Kreislaufwirtschaft im Sinne der Nachhaltigkeit zu etablieren. Ihm liegt besonders am Herzen, mithilfe der GMA die Themen Digitalisierung und KI maßgeblich zu beeinflussen, damit neue Ideen, Zukunftstrends und Innovationen in der Mess- und Automatisierungstechnik intensiviert werden. Außerdem möchte er die Vernetzung zwischen Industrie und Wissenschaft voranbringen. Auch das Thema der Nachwuchssicherung für die GMA steht auf der Agenda. Dazu sollen junge Menschen begeistert, Frauen gefördert und Fachleute ausländischer Herkunft integriert werden.

Michael Weyrich ist seit Jahren ehrenamtlich in der GMA engagiert. Zusätzlich zu seiner Mitarbeit im Vorstand der GMA, der Mitwirkung im interdisziplinären Gremium Digitale Transformation, ist er auch Vorsitzender des Fachausschusses Testen vernetzter Systeme für Industrie 4.0 und damit Mitglied des Fachbeirats des Fachbereichs Digitale Transformation.

Michael Weyrich promovierte 1999 am Euro­päischen Zentrum für Mechatronik an der RWTH Aachen. Nach beruflichen Stationen in der Industrie bei der Daimler AG und der Siemens AG folgte er 2009 dem Ruf nach Nordrhein-Westfalen und wurde ­Professor für Auto­matisierung in der Fertigung sowie Mitglied des Vorstandes des Zentrums für Sensorsysteme. Seit 2013 ist er Institutsdirektor des Instituts für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme an der Universität Stuttgart.

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