Wasserstoff – vom Labor in die breite Anwendung

Karriere 05. 09. 2021
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Fünftes SmartPro-Partnerschaftstreffen an der Hochschule Aalen

Ressourcenschonung und Klimaschutz sind Themen, die uns alle bewegen. Wasserstoff als ein wichtiger Energieträger der Zukunft stand daher im Mittelpunkt des aktuellen Partnerschaftstreffens des SmartPro-Netzwerks. Experten vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart gaben hierbei spannende Einblicke. Prof. Dr. Dagmar Goll und Prof. Dr. Volker Knoblauch von der Hochschule Aalen stellten im Anschluss aktuelle Aktivitäten aus Hochschule und SmartPro vor. Danach nutzten die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich untereinander zu weiteren aktuellen Trends und Herausforderungen aus­zutauschen und zu vernetzen. 

Energieträger der Zukunft

Wasserstoff wird zukünftig als alternativer Energieträger und als Rohstoff für die Industrie eine Schlüsselrolle in Klimaschutz und Energiewende einnehmen. Wasserstoff bietet nach den Worten von Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen, durch seine besonderen Eigenschaften und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten viele Ansatzpunkte zu den in SmartPro verfolgten Themen wie Mobilität oder Energiespeicherung. Obwohl für die breite Markteinführung von Wasserstoff noch eine Reihe von Herausforderungen zu meistern ist, zeigten Prof. Dr. Frithjof Staiß und Dr. Marc-Simon Löffler vom ZSW in ihrem Vortrag eindrucksvoll dessen Chancen auf. Sie beleuchteten nicht nur die Wichtigkeit von Wasserstoff weltweit, sondern gingen auch auf dessen natio­nale und regionale Bedeutung ein. Durch die vielfältigen Anwendungsbereiche ­eröffnen sich für Unternehmen durch die Erarbeitung und Umsetzung innovativer Lösungsansätze neue Chancen. Wir brauchen die anwendungsorientierte Forschung und den raschen Transfer der Ergebnisse in die Unternehmen, um das Wertschöpfungspotenzial von Wasserstofftechnologien für die heimische Wirtschaft voll ausnutzen zu können – idealerweise also einen engen Austausch in langfristig angelegten Partnerschaften, sagte Staiß. Das SmartPro-Netzwerk zeige eindrucksvoll, dass so etwas gut gelingen könne.

Eine Partnerschaft mit Zukunft

Über die aktuelle Entwicklung der SmartPro-Partnerschaft informierten die Sprecherin des Netzwerks Prof. Dr. Dagmar Goll und der stellvertretende Sprecher Prof. Dr. Volker Knoblauch. So konnten 24 neue Partner für die Fortsetzung von SmartPro ­gewonnen werden. Das anhaltend große Interesse der Wirtschaft zeigt uns, dass wir mit unserer Strategie und den verfolgten Forschungsthemen richtig liegen, freut sich Goll. Nicht nur aktuelle Trends und Ereignisse machten deutlich, dass Forschung mit Blick auf die Zukunft wichtiger denn je sei, zum Beispiel um Verbrennungsmotoren zu reduzieren. Wie Prof. Knoblauch ergänzt, eröffne der direkte und intensive Austausch mit Unternehmen der Hochschule die Sicht auf für die Wirtschaft relevante Themen und liefere zahlreiche Impulse für neue anwendungsorientierte Fragestellungen mit hohem Zukunftspotenzial.

Aktuelle Herausforderungen im Fokus

Forschungsaktivitäten in SmartPro adressieren zum Beispiel Energiewandler (energieeffiziente Elektromotoren), Energiespeicher (leistungsfähige und langlebige Batterien) oder Leichtbaukomponenten (neue Multimaterialverbünde) – alle haben dabei Klimaschutz und Ressourcenschonung im Blick. In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmer zum Abschluss des Partnerschaftstreffens aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen zu diesen Themen. Unternehmenspartner gaben kurze Impulse: So präsentierte Dr. Matthias Katter, Direktor Forschung und Entwicklung von Permanentmagneten der Vacuumschmelze GmbH & Co. KG, aktuelle Entwicklungstrends bei Seltenerd-Dauermagneten, während sich bei Dr. Nicolas Bucher, Drittmittelprojektmanager bei der Varta AG, alles um zukünftige elektrische Speicheranwendungen drehte. Auch Dr. Elmar Beeh vom Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) wagte einen Blick in die Zukunft und zeigte auf, wie sich der Leichtbau in der Automobilbranche entwickeln könnte. Seit Beginn von SmartPro setzen wir auf vertrauensvolle Kooperationen zwischen Hochschule und Wirtschaft, mit Transfer- sowie Forschungspartnern und eine strategische Vernetzung der Partner, sagte Dr. Kristina Lakomek aus dem SmartPro-Managementteam; beim jährlichen Partnerschaftstreffen kämen alle zusammen − im Zeitalter der Digitalisierung und Pandemie eben online. Den persönlichen Austausch könne dies natürlich nicht ersetzen, daher freue man sich schon auf das nächste Partnerschaftstreffen, hoffentlich dann von Angesicht zu Angesicht.

Text zum Titelbild: Wasserstoff bietet viele Ansatzpunkte zu Forschungsthemen des Kooperationsnetzwerks SmartPro wie Mobilität oder Energiespeicherung. Feststoffbatterien untersucht hier das Team um Dr. Pinar Kaya vom Institut für Materialforschung IMFAA der Hochschule Aalen (Foto: © Hochschule Aalen/Jan Walford)

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