Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V.  – DGO

Verbände 06. 11. 2019

DGO-Nachwuchsförderpreis 2020

Seit 29 Jahren zeichnet die DGO hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Oberflächentechnik aus. Auch 2020 wird in Düsseldorf anlässlich der ZVO-Oberflächentage wieder ein Förderpreis an einen jungen Kollegen übergeben. Noch bis zum 31. Januar 2020 können geeignete Kandidaten – in der Regel Absolventen einer deutschen Fachhochschule oder Hochschule – vorgeschlagen werden. Dem Vorschlag sollte eine kurze Begründung beiliegen. Der Gewinner erhält einen Geldbetrag von 1000 Euro, eine einjährige kostenlose DGO-Mitgliedschaft sowie eine Einladung zu den ZVO-Oberflächentagen 2020, die vom 16. bis 18. September in Düsseldorf stattfinden.

Vorschläge für den Nachwuchsförderpreis 2020 nimmt Sabine Groß von der DGO-Geschäftsstelle unter dem Betreff Förderpreis 2020/Junge Kollegen per E-Mail entgegen: s.gross@dgo-online.de.

Ebenfalls bis zum 31. Januar können sich interessierte Referenten für den Vortragsblock Ergebnisse aus der Forschung – Junge Kollegen berichten auf den ZVO-Oberflächentagen 2020 anmelden. Senden Sie dazu einen Vortragsabstract, eine Referentenvita und ein Porträtbild (als separate Bilddatei mit Bildrechtsnachweis) ausschließlich per E-Mail mit dem Betreff Förderpreis 2020/Junge Kollegen an: s.gross@dgo-online.de.

Die DGO-Bezirksgruppe Thüringen ­wandte sich in ihrer Vortragsreihe an der ­Technischen Universität Ilmenau dem aktuellen Thema Von Industrie 4.0 zu Galvanik 4.1 zu. Die Referenten Frank Benner und seine Tochter Annalina Benner von der Geschäftsführung der B+T Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Hüttenberg-Rechtenbach stellten den Teilnehmern neue Kundenanforderungen, die weit über die normale Beschichtungstätigkeit hinaus gehen, vor. Das ­Familienunternehmen wurde 1952 in Cölbe gegründet und ist seit 2015 unter dem Namen B+T (Benner und Töchter) bekannt. Galvanische Beschichtungen, Phosphatieren, Beizen und andere Verfahren, vorrangig für Produkte der Autoindustrie, sind die Hauptbetätigungsfelder des Unternehmens. Auch Service-Leistungen wie optoelektronische- und Härteprüfungen sowie Schulungen werden angeboten.

Um den neuen Anforderungen in der Galvanotechnik gerecht zu werden, wurde 2018 das neue Werk in Hüttenberg in Betrieb genommen, das mit moderner Technik bestückt ist. Die Vernetzung von Anlagen und Maschinen trägt zu einer effizienten Fertigung und Logistik entscheidend bei.

Mit dem neuen Werk konnte eine Vernetzung entlang der Lieferkette und innerhalb des Unternehmens realisiert werden. Der Kunde kann zeitnah über den aktuellen Stand der Arbeiten und über eventuell auftretende Störungen im Produktionsablauf informiert und bei nachträglichen Wünschen kann flexibel reagiert werden. Der für den Kunden wichtige Fertigstellungstermin des Auftrags lässt sich über ein Web-Interface einsehen.

Die B+T Unternehmensgruppe geht mit Galvani 4.1 neue Wege, die in der Realisierung einen nicht unerheblichen IT-technischen und personellen Aufwand erfordern. So wurden mehrere IT-Spezialisten eingestellt. Diese entwickeln und pflegen das System, spielen neue Software auf, garantieren dem Kunden einen Einblick in den aktuellen Auftragsstatus und liefern so wichtige Informa­tionen für die benötigten Ladekapazitäten bei der Abholung der Ware. Intern können visuelle Rückmeldungen von Störungen per Mail an die Meister und das Qualitätswesen versandt werden. Damit ist ein schneller Eingriff in den betreffenden Prozess durch den Anlagenführer möglich. Außerdem werden automatisch alle Leistungsdaten der Produktionsanlagen pro Tag/Woche/Monat dargestellt.

Die Umstellung auf Galvanik 4.1 in der Oberflächentechnik führt auch zu neuen Kundenanforderungen, über die Annalina Benner berichtete. Unternehmen und besonders das Personal müssen sich auf diese Umstellung einstellen. Anlagen, Programme zur Steuerung der Anlagen, umweltrelevante Prozess­indikatoren und Prozessparameter sind auf die speziellen Kundenanforderungen anzupassen. Dazu wurde in der B+T ein Entwicklungsteam geschaffen, das Kundenanforderungen im Betriebsablauf einfügt als auch gerätetechnische Entwicklungen durchführt.

Die neu gegründete B+T K-Alpha GmbH entwickelt zur Zeit für das bestehende Röntgen­gerät RF 200 CF eine komplett neue Geräte­software auf Basis von Windows 10. Hiermit können die Metallkonzentrationen der Elek­trolyte und Aktivlösungen nicht nur gemessen und geregelt, sondern auch in einer eigenen Datenbank dokumentiert und zielspezifisch exportiert werden. Das darauf basierende Inline-Analysesystem ist somit erweiterbar, zukunftssicher und kundenorientiert. Die Daten können in einer Cloud abgelegt und so dem Meister, Techniker, Betriebslabor und der Fachfirmen zugänglich gemacht werden.

Durch die veränderten Arbeitsbedingungen erfolgte der weitere Ausbau der B+T Unternehmensgruppe mit dem Ergebnis einer Standortentwicklung, veränderten Mitarbeiterzahlen, angepassten Kundenanforderungen sowie der Einstellung von neuen Berufsgruppen (Informatiker, Elektrotechniker, BWL-Fachlogistiker).

Außerdem fanden in den beiden Werken 2018 Mitarbeiterbefragungen statt. Trotz der deutlich komplexeren Aufgaben im Werk 2 sind die Mitarbeiter dennoch zufriedener, als im Werk 1. Der höhere Informationswunsch konnte durch die Digitalisierung der Arbeitsprozesse gestillt werden. Mit der Vorstellung der 3d Pro Flow-2020-Vision, die solche Veränderungen wie die Reduzierung der Durchlaufzeiten für Härten, Oberflächenbeschichten, Prüfen/Sortieren, Auftragsbearbeitung und Logistik beinhaltet, endete der richtunsweisende Vortrag.

Nach einer kurzen Diskussion dankte DGO-Bezirksgruppenleiter Jens Heinze Frank Benner und Annalina Benner für ihre interessanten Vorträge.Dr. Peter Kutzschbach

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