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Oberflächen 06. 05. 2019
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In memoriam Prof. Dr.-Ing. habil. Christine Jakob

Am 24. März 2019 verstarb nach langer, schwerer Krankheit die ehemalige Leiterin des Fachgebiets Elektrochemie der Technischen Universität Ilmenau. Als herausragende Wissenschaftlerin und Hochschullehrerin war Prof. Christine Jakob eng mit der Elek­trochemie und Galvanotechnik verbunden. Als Fachkollegin und Ansprechpartnerin erwarb sie sich hohe Verdienste bei der Erhaltung des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau.

 

Christine Jakob, geboren am 11. Januar 1948, begann nach Abschluss der ­polytechnischen Oberschule in Engelsdorf bei Leipzig ihre berufliche Ausbildung als Chemielaborantin mit Abitur. Anschließend studierte sie an der Technischen Hochschule Ilmenau und schloss ihr Studium 1972 mit dem Diplom­ingenieur für Elektrochemie und Galvanotechnik ab. Danach erfolgte eine mehrjährige Assistentenzeit bei Prof. Heinz Liebscher mit dem Abschluss der Promotion zum Thema Modelluntersuchungen zum Einfluss der hydrodynamischen Bedingungen auf den galvanotechnischen Abscheidungsprozeß im Jahr 1979.

Praktische Erfahrungen sammelte sie von 1979 bis 1983 in der Edelmetallgalvanik des VEB Mikroelektronik Ilmenau, wo sie vor allem für die partielle Veredlung von Trägermaterialien für mikroelektronische Bauelemente mit verantwortlich war. Mit ihrer Rückkehr zur TH Ilmenau begann Dr. Christine ­Jakob eine Tätigkeit am Fachgebiet Glas- und Keramik-Technik der Fakultät Maschinenbau bei Prof. Dagmar Hülsenberg. Mit der erfolgreichen Verteidigung der Habilitation zum Thema Elektrophorese keramischer Suspensionen – Leitungsmechanismus und Elektrodenoptimierung endete 1988 ihre Tätigkeit in diesem Fachgebiet. Die Berufung im Februar 1989 zur Hochschuldozentin für Elektrochemische Technik war mit ihrer Rückkehr an die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik verbunden. Dort übernahm sie das Fachgebiet Werkstofftechnologie. Nach dem Ausscheiden von Prof. Heinz Liebscher 1997 und Prof. Cordt Schmidt im Jahr 2000 wurde Dr. Christine Jakob eine außerplanmäßige Professur verliehen. Fortan war sie, bis 2013, Fachgebietsleiterin für Elektrochemie und Galvanotechnik.

In enger Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz führte sie umfangreiche Untersuchungen zu Nickeldispersionsschichten mit nano­skaligen Partikeln durch. Diese führten zu einer Reihe von Veröffentlichungen, wofür ihr im Jahr 2000 zusammen mit Kollegen der TU Chemnitz der Heinz-Leuze-Preis verliehen wurde. Weitere Forschungsgebiete ­waren unter anderem die stromlose Verkupferung von Textilien und die Passivierung von Zinkschichten.

Mit viel Energie setzte sich Prof. Christine Jakob für die langfristige Sicherung des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik an der Technischen Universität Ilmenau ein, da im deutschsprachigen Raum kein entsprechender Lehrstuhl existierte. Durch ihr Engagement konnte gemeinsam mit dem Zentralverband Oberflächentechnik e. V. und der TU Ilmenau die Stiftungsprofessur Elektrochemie und Galvanotechnik eingerichtet werden. Ihre Zielstrebigkeit führte im August 2010 zur Besetzung einer Stiftungsprofessur mit Prof. Andreas Bund. Die Stiftungsprofessur widmete sich traditionellen und neuen Arbeitsgebieten und wurde im November 2015 in die reguläre Hochschulfinanzierung überführt.

Neben Lehre, Drittmittelobjekten und zahlreichen Veröffentlichungen betreute Prof. Christine Jakob 50 Diplomarbeiten, fünf Dissertationen sowie eine Habilitation und pflegte enge Kontakte mit der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften sowie der TU Sofia.

Selbst an Rheuma erkrankt, engagierte sich Prof. Jakob ehrenamtlich in der Rheuma-Liga. Für ihre 16-jährige Tätigkeit, davon zwölf Jahre als Präsidentin des Bundesverbandes der Rheuma-Liga, wurde sie 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande sowie der Kussmaul-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie ausgezeichnet.

Die DGO-Bezirksgruppen Sachsen und Thüringen überreichten 2017 Prof. Christine Jakob in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste für die Galvanotechnik und ihrer wissenschaftlichen Leistungen den Leipziger Galvanopreis.

In ehrendem Gedenken die Mitarbeiter des Fach­gebiets Elektrochemie und Galvanotechnik der Technischen Universität Ilmenau

(Nachruf gemeinschaftlich von: Karin Keller, Dr. Udo Schmidt, Mathias Fritz, Prof. Andreas Bund, Dr. Peter Kutzschbach)

Technischen Expertise im Munk-Vertrieb erweitert

Seit August 2018 gibt es bei der Munk GmbH ein neues Gesicht im Sales Office. Als kundenorientierter Hersteller von maßgeschneiderten Gleichrichtergeräten für die Galvanotechnik war es für die Munk GmbH wichtig, mit Lukas Büscher (B. Eng.) das Serviceangebot im technischen Vertrieb zu erweitern. Durch diese Erweiterung kann eine noch individuellere Beratung, bezogen auf die Investitionsentscheidung der Kunden, geboten werden. Technische Kompetenz, betriebswirtschaftliche Beratung und lösungsorientiertes Handeln sind die fundamentalen Säulen des Service.

(Foto: L. Büscher)

 

Als Wirtschaftsingenieur verfügt Lukas Büscher über die optimale Kombination aus genau diesen Bereichen. Ausgebildet an der Hochschule Hamm-Lippstadt entwickelte er schon früh die Affinität zum technischen Vertrieb von elektrotechnischen ­Bauelementen. Mit der Teilnahme bei der Tagung des Zentralverbandes Oberflächentechnik e. V. im September 2018 in ­Leipzig und des 26. Leipziger Fachseminars der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. Anfang Februar, konnte sich Lukas Büscher bereits ein fundiertes Bild von den Bedürfnissen und Erfordernissen in der Galvanotechnik machen. Die strategische Ausrichtung der Munk GmbH sieht vor, dass der neue Kollege das Vertriebsteam in Deutschland unterstützt, um als weiterer Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Seine Erfahrung wird Lukas Büscher bei der diesjährigen ZVO-Tagung im September in Berlin einbringen. Hier wird er zum Thema Nachhaltigkeit und Prozessstabilität referieren, mit dem besonderen Fokus auf das aktuelle Thema Obsoleszenz bei modularen Galvanikgleichrichtern. Künstlich herbeigeführte Produktalterungen (Obsoleszenz) finden leider zu oft Anwendung und dies nicht nur in alltagsgebräuchlichen Produkten.

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