2. HTSMAs mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen

Werkstoffe 06. 10. 2018
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Auch die 2. HTSMAs vom 15. bis 18. Mai 2018 im Kloster Irsee (Bayern) unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier vom Institut für Werkstoffkunde der Leibniz Universität Hannover bot ihren rund 60 Teilnehmern aus 15 Ländern beste Möglichkeiten zum persönlichen Austausch über die aktuellsten Trends im Bereich der Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen.

Die führenden Experten des Fachgebiets kamen zusammen, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen (HT-FGL) auszutauschen, den nächsten Schritt in der Entwicklung dieser Werkstoffe Von den Grundlagen zur Anwendung gemeinsam zu diskutieren und neue Ideen zu entwickeln.

In den vergangenen Jahren hat das wissenschaftliche und industrielle Interesse an HT-FGL deutlich zugenommen, da sie neue industrielle Anwendungen ermöglichen und sehr attraktiv für den Einsatz in vielen Bereichen wie dem Maschinenbau, der Luftfahrt oder auch dem Automobilbau sind. Aus diesem breiten Anwendungspotenzial resultieren weltweit intensive Bestrebungen, geeignete Materialsysteme zu entwickeln und zu etablieren. Im Rahmen der Konferenz wurden neue Einblicke in das komplexe Zusammenspiel zwischen Herstellung, Mikrostruktur, ­Eigenschaften, Charakterisierung, Prüfung, Modellierung sowie den Anwendungsmöglichkeiten dieser Werkstoffe gegeben.

Prof. H. Karaca eröffnete die Konferenz mit einem Plenarvortrag zu den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Ni-Ti-Hf-Legierungen. In seinem Beitrag berichtete er über das Materialverhalten von konventionell und mittels additiver Fertigungsverfahren hergestellten Legierungen. Prof. Karaca konnte zeigen, dass dieses Legierungssystem inzwischen einen Entwicklungsstand erreicht hat, der es für viele anspruchsvolle Anwendungen qualifiziert. Im zweiten Plenarvortrag gab Prof. P. Sittner einen vertieften Einblick in die Umwandlungsprozesse in Formgedächtnislegierungen unter hohen thermisch-mechanischen Beanspruchungen. Durch die Anwendung von modernen Beugungsmethoden konnte er insbesondere die verschiedenen Beiträge mikrostruktureller Prozesse zur Schädigungsentwicklung voneinander separieren.

In den weiteren Vorträgen und Posterpräsentationen wurden neben Ni-Ti-basierten Legierungen auch andere vielversprechende Systeme, zum Beispiel auf Basis von Ti-Ta, Co-Ni oder Fe-Mn vorgestellt. Mit den Beiträgen wurde hierbei die gesamte Prozess­kette von der Legierungsentwicklung bis hin zur Fertigung von ersten Demonstratoren abgedeckt. Es wurde auch gezeigt, wie durch die gezielte Auswahl der Legierungskomponenten, der Herstellungsprozesse sowie der Wärmebehandlungen HT-FGL entstehen, die auch bei erhöhten Temperaturen stabile ­Eigenschaften aufweisen.

Aus den eingereichten Posterbeiträgen wurden die drei besten Poster von allen Konferenzteilnehmern ausgewählt und im Rahmen des Conference Dinners geehrt. Die diesjährigen Posterpreisträger sind:

  • 1. Platz: Lukas Kaderavek, L. Heller, L. Klimša, P. Šittner, The Czech Academy of Sciences, Tschechische Republik; Temperature dependence of localized deformation of NiTi wires in tension characterized by 1D-DIC method
  • 2. Platz: Malte Vollmer, P. Krooß, C. Lauhoff, T. Niendorf, Universität Kassel, Deutschland; On the suitability of Fe-Mn-Al-Ni for high temperature shape memory alloy applications
  • 3. Platz: Thomas Waitz, M. Kerber, TU Wien, Österreich; M. Matsuda, Kumamoto University, Japan; Ti-Pt high-temperature shape memory alloy subjected to severe plastic deformation

Da das Konzept der ersten HTSMAs auf sehr positive Resonanz bei den Teilnehmern gestoßen war, wurde bei der Planung der zweiten Tagung erneut sehr viel Wert darauf gelegt, den Teilnehmern ausreichend Gelegenheit zur intensiven Diskussion zu geben. Die diesjährige HTSMAs bot den Teilnehmern über ein interessantes wissenschaftliches Programm hinaus auch andere Höhepunkte, wie etwas die gemeinsame Exkursion zum Schloss Neuschwanstein und die Fahrt zur Katzbrui-Mühle mit anschließendem Conference Dinner.

Die Resonanz der Teilnehmer fiel erneut sehr positiv aus: Viele betonten, dass sie im Rahmen der HTSMAs 2018 nicht nur ihre Ideen mit anderen Experten austauschen und mit diesen neue, gemeinsame Projekte planen konnten, sondern auch neue Freundschaften entstanden.

  • www.dgm.de

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