Große Bühne - junges Publikum

Werkstoffe 06. 10. 2018

Die ZVO-Oberflächentage haben sich in den vergangenen Jahren erkennbar zur heute vermutlich wichtigsten Veranstaltung zur Vermittlung von praxisorientierten Technologien für die Metalloberflächen entwickelt. Dieser Trend wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt; die mehr als 80 Fachvorträge boten den Teilnehmer aktuelle, umfassende Informationen rund um das Thema Oberflächentechnik und damit verbundene Bereiche. Mit den gebotenen Themen ist es gelungen, den Trend der gesamten Branche aufzuzeigen: Korrosionsschutz mit den dazu gehörenden Messverfahren und -technologien bildeten einen Schwerpunkt, ebenso wie Umweltschutz und Arbeitssicherheit oder Verfahren und Ansätze zur Optimierung der Prozesse. Auch wenn REACh die Unternehmen der Galvanotechnik nach wie vor belastet und beunruhigt, so wurde auf diesem Gebiet der erforderliche Optimismus verbreitet, die gestellten Auf-
gaben erfüllen zu können.

Positiv zu vermerken ist in diesem Zusammenhang auch die hohe Qualität der Vorträge. Eine Tagung wie die ZVO-Oberflächentage beruhen auf der Teilnahme von Unternehmen und Unternehmensmitarbeitern. Folgerichtig müssen die Unternehmen auch die Gelegenheit erhalten, ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Erkennbar war, dass diese Präsentationen neben den Marketinginhalten überwiegend auch technische Details und Hintergründe boten. Diese Vorgehensweise ist heute dringend anzuraten, um bei den Teilnehmern das Gefühl, bei einer Werbeveranstaltung zu sein, erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dies ist den Organisatoren in Leipzig gelungen und die Branche blickt gespannt auf die nächsten ZVO-Oberflächentage 2019 in Berlin. In dieser und den nächsten Aus-
gaben der WOMag finden Sie eine Zusammenfassung der Vorträge.

Ein weiterer ermutigender Aspekt für die gesamte Branche war die hohe Zahl an jüngeren Teilnehmern – dies war zumindest der Eindruck einiger Teilnehmer. Wie in zahlreichen Vorträgen, Statements oder auch Gesprächen zu hören war, stellt die erschreckend geringe Zahl an Auszubildenden, Techniker- und Hochschulstudenten ein zunehmend ernstes Problem dar. Schon heute müssen bei Unternehmen und Instituten Entwicklungsprojekte und Investitionen in neue Produktionseinrichtungen zurückgestellt werden, weil keine geeigneten Fachleute als Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Eigentlich ideale Voraussetzung für den Nachwuchs, einen guten Start ins Berufsleben zu finden. Leider scheint es außerordentlich schwierig zu sein, bei den Jugendlichen das notwendige Interesse für das Berufsfeld Oberflächentechnik zu wecken. Vielleicht schaffen es ja die zahlreichen Nachwuchskräfte, die in Leipzig an der Tagung teilgenommen haben, ihre Altersgenossen für die Oberflächentechnik zu begeistern - es wird sich sicher bezahlt machen!

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