Informationen des DGO e.V. und des VOA e.V.

Verbände 05. 08. 2018
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Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. DGO Bezirksgruppe Thüringen

Projekte und ­Projektarbeit an der TU Ilmenau

Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Andreas Bund, Leiter des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik an der Technischen Universität Ilmenau, setzte die DGO-Bezirksgruppe Thüringen nach einer kurzen Pause ihre Vortragsreihe fort. Prof. Bund stellte dabei Projekte und Projektarbeit in seinem Bereich vor. Einleitend dankte er allen Personen und Institutionen, die maßgeblich am Erhalt des Fachgebiets und zur Etablierung einer Stiftungsprofessur 2010 beigetragen haben. Besondere Verdienste erlangten dabei Prof. Christine Jakob und der Zentralverband Oberflächentechnik e. V. In den letzten Jahren hat sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern auf nationaler und internationaler Ebene ergeben, woraus immer wieder gemeinsame Projekte und Projektarbeiten entstehen. Auch die Einrichtung eines Doktorandenseminars Elektrochemie und Galvanotechnik findet regen Anklang. Gegenwärtig werden im Fachgebiet folgende Hauptthemen bearbeitet:

  • Elektrochemische Abscheidung funktioneller und dekorativer Schichten
  • Elektrochemische Speicherung und Wandlung von Energie
  • Ionische Flüssigkeiten als reaktive Medien in der Elektrochemie
  • Numerische Simulation elektrochemischer Prozesse

Weitere Forschungsschwerpunkte sind die galvanische Abscheidung magnetischer Schichten, die elektrochemische Sensorik mit leitfähigen Polymerschichten sowie die Entwicklung eines alkalischen Nickelelektrolyten.

 

Im vergangen Jahr wurden drei Bachelor- und sechs Masterarbeiten erfolgreich abgeschlossen.

Prof. Bund stellte in Kurzform einige ausgewählte Ergebnisse des Fachgebiets vor, die zum Teil in Fachzeitschriften oder im ZVO-Report veröffentlicht wurden. Dabei handelt es sich um folgende Themen:

  • Laserstrukturierung für die selektive Kunststoffmetallisierung
  • In-situ-Bestimmung der Abscheidungsrate von Chrom(III)elektrolyten
  • Bildungsmechanismus von Chrom(VI) in Passivschichten unter Einwirkung beispielsweise von Kobalt oder Fluorid
  • In-situ-pH-Messung am Substrat bei der Chromabscheidung
  • Beschichtung von Aluminiumknetlegierungen mit Nickel-Phosphor
  • Ternäre Legierungen für den Korrosionsschutz
  • Dunkle Chromschichten
  • Galvanische Schichten für Kontaktsysteme
  • Galvanische Abscheidung von Multilagenschichten für tribologische Anwendungen
  • Multifunktionale Zinkschichten durch Einbau von Containern mit eingekapselten Wirkstoffen zur Veränderung der tribologischen Eigenschaften
  • Photoelektrochemische Wasserbehandlung

Untersuchungen in elektrochemisch sehr stabilen ionischen Flüssigkeiten verfolgen das Ziel, für Spezialanwendungen haftfeste Schichten aus Tantal und Niob mit geringem Riss- und Fremdelementanteil abzuscheiden. Auch die Beschichtung mit Aluminiumlegierungen für den Oberflächenschutz in der Luftfahrtindustrie als Ersatz für Cadmium und Nickel könnte die Anwendung von ionischen Flüssigkeiten interessant machen. Speziell für derartige Untersuchungen werden eine Hull-Zelle aus Glas mit einem Volumen von nur 40 ml und eine Miniatur-Trommelanlage mit 50 ml bis 100 ml Elektrolyt eingesetzt. Ein Rasterkraftmikroskop mit Option zur Messung in Inertgasatmosphäre steht dem Fachgebiet für Grundlagenuntersuchungen zur Verfügung.

Materialforschung findet außerdem als In-­situ-Untersuchungen bei der Bildung des solid electrolyte interphase an Lithiumbatterien statt. Auch die Abscheidung von Kupfer(I)­oxid für photoelektrochemische Anwendungen wird untersucht.

Zum Schluss seiner Ausführungen stellte Prof. Bund sein Team vor, ohne das die Ergebnisse in Forschung und Ausbildung nicht möglich wären. Dr. P. Kutzschbach

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Bund, Tel.: +49 (0)3677/69-3107

E-Mail: andreas.bund@tu-ilmenau.de

Exkursion zur Firma A.S.T. – Anlagen­bau und Systemtechnik GmbH

Mattes Lauenstein, Geschäftsführer der A.S.T.Anlagenbau und Systemtechnik GmbH begrüßte die Fachkollegen und Studenten, die der Einladung der Firma nach Gehren gerne gefolgt waren. Prokurist Alfred Leicht schilderte kurz die Entwicklung der Firma von der Gründung am 1. April 1991 bis heute. Als einer von drei Gründungsmitgliedern vertrat er erfolgreich die These, dass ohne verlässliche Partner kein Erfolg für die Anlagenbaufirma hätte erreicht werden können.

 

Mattes Lauenstein, der seit fünf Jahren im Unternehmen ist, baut auf die Erfahrungen der drei Gesellschafter auf; er betonte, dass Beratung, Planung, Fertigung, Lieferung und Montage von Galvanikanlagen seit mehr als 25 Jahren das Kerngeschäft von A.S.T. sind, wobei das Unternehmen auch auch klassische Verfahren anbietet. Durch wachsende Anforderungen wie neue Technik, Größe der Anlagen und höherer organisatorischer und personeller Aufwand wurde ein Gebäudeneubau erforderlich, der in kurzer Zeit entstand. Damit sind noch effektiver Gestellanlagen, Trommelanlagen, Transporteinrichtungen, Labor-, Klein- und Ultraschall­anlagen zu realisieren.

Jörg Rausch, der Geschäftsführer der Mietzsch GmbH Lufttechnik Dresden und wichtiger Partner der Firma A.S.T., gab einen Einblick in das Thema lufttechnische Anlagen in der Galvanotechnik mit Schwerpunkt Energieeinsparung und Wärmerückgewinnung in Abluftsystemen aus Kunststoff von Galvanik­anlagen. In Verfahrensfließbildern stellte er die Auslegung der Abluftsysteme aus Kunststoff

  • Badaufstellungspläne
  • Abluftmengenberechnungen
  • Abluftreiniger mit Tropfenabscheider und
  • Wärmetauscher für aggressive Abluft

vor. Auch spezielle ­Kundenanforderungen, wie der Einbau von Sonderventilatoren, Schalldämpfer, Gaswäscher oder die erforderliche Steuer- und Reglungstechnik kann durch die Mietzsch GmbH realisiert werden. Am Ende des Vortrags wies der Referent darauf hin, dass Amortisationszeiträume von Anlagen zur Energieeinsparung beziehungsweise zur Energierückgewinnung unter drei Jahren selbst bei Nachrüstungen heute realisierbar sind.

Im Anschluss fand ein Rundgang durch die Fertigungshalle mit einigen im Rohbau befindlichen Galvanikanlagen, einer Halle der Metallbau- und Schweißabteilung statt. Auch die modernen Büroräume mit umfangreicher Ablage von Aufträgen, Dokumentationen und Vorschriften wurden von den Teilnehmern besichtigt. Der Rundgang endete mit einem kleinen Imbiss und Fachsimpeleien.

Für die gelungene Veranstaltung dankte DGO-Bezirksgruppenleiter Jens Heinze den Referenten Alfred Leicht und Jörg Rausch sowie Mattes Lauenstein für die interessante Vorstellung der Firma A.S.T. in Gehren/Thüringen.Dr. Peter Kutzschbach

Verband für die Oberflächen­veredelung von Aluminium e V. VOA

Volles Haus bei der Pflichtfortbildung für Lizenznehmer von Qualicoat/Qualideco

Das zweite Seminar von Qualicoat/Qualideco, ausgerichtet vom Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA), fand in diesem Jahr am 25. April in Schwäbisch Gmünd im fem, Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie, statt. Für Lizenznehmer dieser beiden Qualitätszeichen gilt diese Veranstaltung seit 2017 als Pflichtfortbildung.

Der Leiter des Seminars, Ralf Heitzelmann, ehemaliger Präsident von Qualicoat und stellvertretender Leiter der Technischen Kommission des VOA, begrüßte rund 40 Teilnehmer. Darunter vertreten waren – neben Architekten, Fassadenbauern und anderen Nicht-Lizenznehmern – bereits ein großer Teil der Lizenznehmer der Qualitätszeichen Qualicoat/Qualideco in Deutschland. Damit werden beinahe schon die neuen Vorgaben des Generallizenzgebers Qualicoat erfüllt, der zur Qualitätsoptimierung bei der Beschichtung von Aluminium seit 2017 die Teilnahme aller Lizenznehmer an regelmäßigen Pflichtfortbildungen fordert, erklärte Dr. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des VOA.

Diskussionsforum mit Experten von Chemie- und Pulverlieferanten

Christof Langer im Labor mit den Teilnehmern des Programms für Fortgeschrittene

Ralf Heitzelmann führt durch das Programm des 2. Qualicoat/Qualideco-Seminars in Schwäbisch Gmünd

 

Der VOA hatte ein anspruchsvolles Programm mit namhaften Referenten zusammengestellt: Der Vormittag enthielt – neben der Einführung zum Qualitätszeichen Qualistrip durch Ralf Heitzelmann (ALBEA Metall-Oberflächentechnik GmbH) – neuen Input aus Wissenschaft und Forschung. Vertreten waren Themen wie Herstellungsverfahren des Grundwerkstoffs Aluminium und dessen Legierungen, vorgetragen durch Dr. Martin Frank, Novelis Deutschland GmbH, sowie Verfahrensvarianten beim Strangpressen, eindrucksvoll dargestellt von Dr. Lothar Löchte, Erbslöh Aluminium GmbH. Stephanie Greber, NABU-Oberflächentechnik GmbH, und Thomas Sondermann, Alufinish GmbH & Co. KG, referierten zu chemischen Vorbehandlungsmethoden wie Beizen, Voranodisieren und Schichtdickenbestimmung. Michael Wehnhardt, Akzo Nobel Hilden GmbH, rundete das Programm mit dem Thema Pulverarten und Einbrennfenster bei der organischen Beschichtung ab.

Der Nachmittag bot Einsteigern und Fortgeschrittenen unterschiedliche Angebote: Stefan Funk und Jolanta Liebrecht-Käszmann, fem Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie, sowie Marc Holz, ifo Institut für Oberflächentechnik GmbH, informierten Einsteiger über Qualitätsprüfungen und Fehlermanagement; Fortgeschrittene nahmen an einer Expertenrunde mit Markus Schäfer, Haug Chemie GmbH, und den oben erwähnten Chemie- und Pulverlieferanten teil und diskutierten unter anderem ihre eigenen Praxisthemen. Im Anschluss erläuterte Christof Langer vom fem eindrücklich verschiedene Möglichkeiten der Fehleranalyse im Labor.
Dr. Alexa A. Becker / Petra Gunkel (VOA)

  • www.voa.de

    VOA ist mit neuer Website online

Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) präsentiert sich unter www.voa.de mit einer komplett neu gestalteten Website. Damit bietet er Internetbesuchern und seinen Mitgliedern einen umfassenden Einblick in die interessante Welt der Branche der Oberflächenveredler und in das Aktionsfeld des Verbands.

Neben einer modernen Optik haben wir den Fokus auf Service und Mehrwert für unsere Mitglieder sowie für Interessierte an der Branche und Vertreter aus Politik und Medien gelegt, betont Dr. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des VOA. Erstmals zeige der VOA online, wie komplex und vielfältig sein Wirkungsfeld sei. So gibt es im Bereich der Technik erstmalig einen großen Umfang an Detailinformationen: Wie funktionieren die einzelnen technischen Veredelungsprozesse, was macht die Qualitätszeichen Qualanod, Qualicoat, Qualideco und Qualistrip aus, die der VOA als Generallizenznehmer vergibt, und wie kann man sie erwerben.

Mit Hilfe weniger Navigationsschritte ist der Betrachter kurz und gut informiert über Termine und aktuelle Themen des VOA, über Kernaufgaben und Ziele, aber auch über das Engagement des Verbands als Interessenvertreter einer wichtigen Industriebranche Deutschlands, die sich zunehmend international aufstellt. Ein interner Bereich, der nur für Mitglieder zugänglich ist, eröffnet zusätzliche Informationsquellen und kostenfreie Downloads.

Eine Firmensuche steht für jeden – bedienungsfreundlich und permanent sichtbar – zur Verfügung, um Mitgliedsunternehmen nach ausgewählten Leistungen zu filtern. Der VOA setzt dabei auch auf seine Mitglieder: Mit Hilfe separater Firmen-Accounts erhalten sie die Möglichkeit, ihre aktuellen Firmendaten, Leistungen sowie weitere Informationen zum Produktportfolio individuell einzupflegen. Als Netzwerk der Branche lag dem VOA nach Aussage von Becker gerade das Tool Firmen­suche auf der Website sehr am Herzen. Wer Firmen im Bereich der Anodisation, Beschichtung, Entlackung oder der Fördermitglieder sucht, kann über eine Filtermaske nach gewünschten Leistungskriterien suchen, selbstverständlich mit geografischer Suchfunktion.

Mit dem Relaunch werde die Entwicklung der VOA-Homepage aber nicht abgeschlossen sein, versichert Becker und ergänzt: Es gibt immer wieder Veränderungen innerhalb unseres Branchennetzwerks. Wir sind ein Teil dessen und bleiben dran.

  • www.voa.de

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