Meta-Oberfläche macht Krankheiten sichtbar| WOTech Technical Media

Meta-Oberfläche macht Krankheiten sichtbar

In nicht allzu ferner Zukunft besitzt jeder ein elektronisches Gerät, das den Besitzer über seinen Gesundheitszustand informiert und selbst winzige Spuren von unerwünschten Biomarkern im Blut oder im Speichel identifiziert und somit als Frühwarnsystem für den Ausbruch von Krankheiten dient. Das ist die Vision von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Eine neue Meta-Oberfläche soll das Realität werden lassen.

Das Konzept der Wissenschaftler basiert auf einem ultradünnen optischen Chip, der, gekoppelt mit einer digitalen Kamera und ausgestattet mit einer Bilderkennungssoftware, in einer Probe Biomoleküle erkennt und deren Position lokalisiert. Diese Information gibt Aufschluss beispielsweise über anstehende Bedrohungen der Gesundheit.

Die Technologie fußt auf Oberflächen aus Metamaterial, dem aufgehenden Stern am Photonik-Himmel. Es handelt sich um Werkstoffe, die synthetisch hergestellt worden sind und in der Natur kein Vorbild haben. In diese Oberfläche sind Millionen nanometergroße Elemente integriert, die Licht bestimmter Frequenzen punktuell verdichten. Es entstehen ultraempfindliche optische Hotspots.

Zur Messung wird die Fläche mit einer Probe bedeckt, mit Speichel oder Blut beispielsweise. Dann wird sie mit Licht unterschiedlicher Frequenzen bestrahlt. Trifft es auf ein Biomolekül, das auf einen solchen Hotspot sitzt, meldet dieses sich gewissermaßen selbst. Es verändert die Wellenlänge des einfallenden Lichts. Das entstehende Muster wird mit einer Kamera aufgezeichnet und von einem Bilderkennungsprogramm ausgewertet.

Auch Graphen wird sichtbar

In der Praxis setzen die Forscher, darunter Filiz Yesilkoy vom EPFL-Institut für Bioingenieurswesen, Licht unterschiedlicher Frequenzen ein. Das jeweilige Muster wird fotografiert und analysiert. Sie können nicht nur Biomoleküle erkennen, sondern auch Graphen sichtbar machen, das nur eine Atomlage dick ist.

Licht hat viele Eigenschaften wie Intensität, Phase und Polarisation. Und es kann sich ausbreiten. Das bedeutet, dass optische Sensoren bei der Bewältigung zukünftiger Aufgaben eine wichtige Rolle spielen können, vor allem in der personalisierten Medizin, so Hatice Altug, die das Projekt leitet.

Noch ist das System aber nicht einsatzfähig, weil nur hochspezialisierte Forscher damit umgehen können. Erst wenn die Probe automatisch ausgewertet wird, die unterschiedlichen Frequenzen also ohne fremdes Zutun auf die Probe fallen und die Kamera nicht mehr von Hand bedient werden muss, ist es einsatzbereit. (www.pressetext.com)

http://epfl.ch

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