Dr. Jingyuan Xu vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde am 18. September in Düsseldorf für ihre innovative Forschung zu umweltfreundlichen Kühltechnologien mit dem Förderpreis For Women in Science gewürdigt. Zusammen mit drei weiteren Wissenschaftlerinnen aus Deutschland hat sie die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung von L’Oréal, der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Deutschen Humboldt-Netzwerk erhalten. Das Programm arbeitet seit 1998 weltweit daran, exzellente Forscherinnen sichtbarer zu machen.
Die Auszeichnung honoriert die herausragende wissenschaftliche Leistung und gesellschaftliche Vision von Dr. Xu, sagt Prof. Dr. Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung, Lehre und Akademische Angelegenheiten des KIT. Mit ihrem Fokus auf Kühltechnologien widme sie sich einem Thema, das als selbstverständlich angesehen werde, jedoch eine hohe gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Relevanz habe. Der Preis For Women in Science mache weltweit sichtbar, wie entscheidend Frauen zu Forschung und technologischer Entwicklung beitrügen.
Seit 2021 leitet Dr. Jingyuan Xu vom Institut für Mikrostrukturtechnologie des KIT die Forschungsgruppe Emissionsfreie und umweltfreundliche Heiz- und Kühltechnologien (ZEco Thermal Lab). Dort entwickelt sie zusammen mit ihrem Team Technologien auf der Grundlage des elastokalorischen Effekts. Dieser bestimmt, dass gewisse Materialien sich unter mechanischer Belastung und Entlastung erwärmen und abkühlen – ganz ohne klimaschädliche Kältemittel.
Das ZEco-Thermal Lab arbeitet an verschiedenen Anwendungen: vom Kühlen auf Mikroebene, beispielsweise für Elektronik, bis hin zu Großgeräten wie Kühlschränken und Klimaanlagen. Wir betreiben Pionierarbeit und versuchen, Technologie von Grund auf neu zu denken, so Xu. Derzeit sind weltweit rund drei Milliarden Geräte für Raumkühlung im Einsatz. Sie sind für 20 Prozent des gesamten globalen Stromverbrauchs verantwortlich. Der Markt wird immer noch von konventionellen Kompressionskältemaschinen dominiert, einer zwei Jahrhunderte alten Technologie, die auf gasförmige Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial angewiesen ist.
Dr. Jingyuan Xu bedankte sich für die Auszeichnung und freute sich, dass ihre Forschung mit diesem Preis gewürdigt wird. Ich hoffe, dass sich insbesondere junge Frauen dazu ermutigt fühlen, die großen Herausforderungen unseres Planeten anzupacken. Es gibt genügend davon und wir brauchen alle klugen Ideen für eine lebenswerte Zukunft.Iha
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Text zum Titelbild: Dr. Jingyuan Xu vom KIT erhält den „For Women in Science“-Förderpreis von L’Oréal, der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Deutschen Humboldt-Netzwerk (Bild: Andreas Rentz / 2025 Getty Images)